Wuppertal. Yusuf Kabadayi traf in Wuppertal zur Führung. Wie der U23-Coach ihn auf den Einsatz in der Regionalliga einstimmte.
Der von Bayern Münchens Zweitvertretung an Fußball-Zweitligist Schalke 04 ausgeliehene Yusuf Kabadayi feierte eine Premiere: Erstmals nach seinem Schritt von der Isar-Metropole in den Ruhrpott lief der 20-jährige Wirbelwind in einem Pflichtspiel für die Schalker Regionalliga-Mannschaft auf und legte dabei ein sehr passables Arbeitszeugnis ab, während seine Profi-Kollegen in der 2. Liga 1:0 gegen Eintracht Braunschweig siegten.
Gelungenes Debüt in Schalkes U23
Kabadayi lieferte ein gelungenes Debüt in der S04-Reserve ab und erzielte im Auswärtsspiel in Wuppertal den Führungstreffer der Königsblauen. Nach einem langen Ball setzte Kabadayi seine Schnelligkeit ein und versenkte den auftickenden Ball mit einem Klasse-Schuss im linken Wuppertaler Toreck (15.). Auch sonst brachte sich der Offensivmann gut ein, führte bissige Zweikämpfe und verpasste in der 60. Minute einen möglichen zweiten Treffer, als er mit einem Distanz-Kracher an WSV-Schlussmann Paul Grave scheiterte.
Kabadayi: Einsatz und Bereitschaft
Nach 63 Minuten war Kabadayis Arbeitstag im Trikot der Schalker U23 beendet. „Yusuf hat ein schönes Tor für uns gemacht. Er hat Einsatz und Bereitschaft gezeigt. Genau so soll das sein“, urteilte Jakob Fimpel, der Trainer der königsblauen Regionalliga-Mannschaft. Und wie hat er Yusuf Kabadayi auf den Einsatz in seiner Mannschaft vorbereitet? Fimpel: „Natürlich habe ich vor dem Spiel mit Yusuf gesprochen, aber man darf einen Spieler auch nicht mit Informationen überfrachten. Er soll frei und klar sein.“
Schalke U23: Kabadayi bringt sich voll ein
Dass sich Kabadayi in der Schalker Zweitvertretung voll einbrachte, zeigte sich auch in einer Szene kurz vor der Halbzeit. Bevor es Handelfmeter für Wuppertal gab, lag S04-Defensivmann Emmanuel Gyamfi im Mittelfeld mit Schmerzen auf dem Rasen. Kabadayi reklamierte und forderte den WSV mit einer Geste auf, den Ball ins Aus zu spielen. Die Bergischen gingen allerdings nicht darauf ein und setzten ihren Angriff fort. Warum der Unparteiische letztlich auf Strafstoß entschied, darüber schieden sich nach Abpfiff die Geister. Schalkes Co-Trainer Willi Landgraf wollte sich noch einmal durch Ansicht der TV-Bilder vergewissern. Jakob Fimpel: „Den Elfmeter hat von uns keiner richtig gesehen.“ Angeblich soll Steven van der Sloot die Kugel im Strafraum aus kurzer Entfernung an den Arm bekommen haben.
Diskussionen um den Elfmeter
Schalkes Kapitän Tim Albutat: „Ich habe zum Schiedsrichter gesagt, dass unser Spieler den Ball gar nicht richtig gesehen hat. Den Elfer kann man letztlich geben, man liegt damit nicht komplett falsch. Und wenn man ihn pfeift, dann kann man beim Zu-Boden-Gehen von unserem Spieler Andreas Ivan im Wuppertaler Strafraum auch Elfmeter geben. Das ist dann aber eben nicht passiert.“
Fimpel: „Verdienter WSV-Sieg“
Im zweiten Durchgang geriet Schalke im Dauer-Nieselregen am Zoo auf die Verliererstraße, obwohl Jakob Fimpel alles an Offensivkräften auf den Rasen schickte, was die Reservebank hergab. „Wir haben alles oder nichts gespielt“, meinte der 34-Jährige im Gespräch mit der WAZ. Fimpel: „Wenn man hinten liegt, muss man versuchen, ein bisschen Chaos auszulösen. Wir sind ein paar Mal in vielversprechende Eins-gegen-Eins-Situationen gekommen, aber insgesamt ging das Spiel leider in die andere Richtung. Zum Schluss waren wir offen. Der WSV hat mit Power und Wucht gespielt. Die Wuppertaler waren geradliniger und besser im Abschluss. Sie haben verdient gewonnen.“
Albutat: „Knallhart bestraft worden“
So sah es auch Schalkes Kapitän Tim Albutat. „Wir sind in der zweiten Halbzeit knallhart bestraft worden. Unser Torwart Julius Paris hat einige Male nach WSV-Kontern sehr gut gehalten. Von uns war es dann nach vorne ein bisschen zu wenig, um das Spiel noch einmal zu drehen.“ So mussten sich die Königsblauen am Ende trotz des großen Aufwands mit der Pleite am Zoo abfinden. Tim Albutat: „Wir hatten eine schwierige Vorbereitung, hatten zwischenzeitlich viele angeschlagene Spieler und Jungs, die oben bei den Profis dabei waren. So, wie jetzt in Wuppertal, konnten wir in den Tests gar nicht spielen. Trotz allem haben wir hohe Ziele für die Rückrunde.“
Und wie sehen die aus? Albutat: „Die Ziele sind unter anderem an der Punktausbeute, aber auch noch an anderen Dingen festgemacht.“ In der letzten Saison waren die Schalker mit der Vorgabe in die Saison gestartet, als beste U23-Mannschaft abzuschließen. Das klappte nicht ganz. Schalke ließ zwar die Reserven des 1. FC Köln und von Fortuna Düsseldorf klar hinter sich, landete aber als Tabellenneunter 17 Zähler hinter Borussia Mönchengladbachs U23.
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