Gelsenkirchen. Die 2. Liga ist das Ziel für die Gelsenkirchener Schwimmer. Vor dem entscheidenden Turnier sitzt der Chef-Trainer auf heißen Kohlen.

Auf dem Papier hatte der Plan wenige Schwächen. Über die Feiertage mal ein wenig den Kopf freibekommen, mal nicht ans Schwimmen denken. Danach sollte es für die Schwimmerinnen und Schwimmer der SG Gelsenkirchen wieder losgehen. Denn schon an diesem Samstag, 13. Januar, steht mit den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) in Oberhausen ein wichtiger Termin ins Haus. Den hatte sich Chef-Trainer Michael Seeger schon im Kalender angestrichen. Sowohl für die Frauen als auch für die Gelsenkirchener Männer geht es in der Oberliga um den Aufstieg in die 2. Bundesliga.

So weit der Plan. Seeger hatte bereits im vergangenen Jahr gewarnt. Die Erkältungssaison ging langsam los. Das Daumendrücken schien zunächst zu fruchten. Aber nur mit Wünschen und Hoffen ist gegen Erkältungen nichts zu machen. In der Woche vor der DMS bleibt Seeger allerdings nicht viel anderes übrig.

„Wir haben eigentlich ziemlich gut trainiert“, sagt er. „Aber am vergangenen Freitag kamen die ersten Negativ-Meldungen. Jetzt sitzen wir auf heißen Kohlen. Die Zeit läuft uns weg.“ Während das Frauen-Team zunächst wenig Grund zur Sorge bereitete, drohte bei den Männern schon vor dem ersten Start für die Gelsenkirchener ein Herzschlagfinale. „Bis letzten Freitag haben alle gut trainieren können, sie waren alle auf einem guten Weg. Es wären sicherlich Top-Zeiten möglich gewesen.“

Männer-Kader ist ohnehin nur knapp besetzt

Der ohnehin schon knapp besetzte Herren-Kader ging etwas auf dem Zahnfleisch. Ein Start in Oberhausen war nicht gefährdet, war aber noch spitz auf Knopf genäht. Einen Tag vor dem Wettkampf konnte Seeger allerdings ein wenig Entwarnung geben. „Es sind alle wieder einigermaßen fit“, sagt er. „Es sind alle an Bord und wir können wie geplant an den Start gehen.“ Allerdings seien nicht alle Schwimmer bei 100 Prozent.

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Das Ziel bleibt bei den Männern der dritte Platz. Durch den Aufstieg von Aqua Köln aus der zweiten in die erste Bundesliga können drei Oberligisten aufsteigen. Gelsenkirchen steht im Vergleich zur Konkurrenz gut da. „Im Normalfall würde ich sagen: ‚Das klappt‘“, meint Seeger. Entweder den Duisburger ST, den Düsseldorfer SCC oder SG Bayer II müssen sie hinter sich lassen, um in die 2. Bundesliga vorzurücken.

„Alle sind hochmotiviert“

Das ist auch der Wunsch bei den Frauen. Dort musste der SG-Trainer allerdings kurz vor dem Samstag noch etwas umbauen. Felicia Reinicke und Annika Kassner fehlen erkrankt. So muss Isabella Wojtakowski nachrücken. Bei den Frauen steigen im Gegensatz zu den Männern nur zwei Teams auf. „Wir sind jetzt zweimal in Folge Dritte geworden. Es wird schwierig, man muss sehen, welche Leute TV Ratingen und der Düsseldorfer SC dabeihaben“, meint der SG-Trainer. „Aber alle sind hochmotiviert.“

Der Doppel-Aufstieg wäre ein schöner Start ins Jahr für die SG Gelsenkirchen. Die Umstände dämpfen die Vorfreude etwas. „Ich hoffe, dass es wenigstens ein Team schafft“, meint Seeger. Ein Aufstieg brächte nämlich noch etwas Erfreuliches mit sich. In der 2. Bundesliga findet die DMS Anfang oder Mitte Dezember statt – und damit ein gutes Stück vor der Erkältungssaison.