Gelsenkirchen. Das Ziel 2. Liga verfolgen die Schwimmsportler der SG Gelsenkirchen schon lange. Jetzt ist es greifbar, zeigten auch die Bezirksmeisterschaften.

Die Zukunft und die Vergangenheit kann Michael Seeger ohne Probleme in einen Topf werfen. Die Ursprünge des ersten Wettkampfes im Jahr 2024 lassen sich bis 2018 zurückverfolgen. Da begann Seeger seine Trainertätigkeit bei der SG Gelsenkirchen. Damals wurde auch die Zielvorgabe formuliert, mit den Mannschaften bald wieder in der 2. Bundesliga zu schwimmen. „Drei, vier Jahre Zeit“ habe er sich damals erbeten. Durch die Pandemie und den Abriss des Zentralbades wurde der Zeitplan ein wenig durcheinandergewürfelt. Die meisten Schwimmerinnen und Schwimmer von damals sind noch mit dabei. Nun, bald sechs Jahre nach dieser Zielsetzung, ist das Ziel zum Greifen nah.

„Der gesamte Verein hat es geschafft, eine Leistungsentwicklung zu produzieren“, sagt Seeger, der die Lorbeeren für den Aufwind der Gelsenkirchener Schwimmer nur zu gerne teilt. Beim Deutschen Mannschaftswettbewerb Schwimmen (DMS) in der Oberliga am 13. Januar in Oberhausen soll der Aufstieg in die 2. Bundesliga nun endlich Realität werden. „So langsam wird es Zeit“, meint Seeger mit einem Lachen. Die Leistungen seiner Athleten in den letzten Wochen laden nicht zum Träumen ein, sondern sind Beleg dafür, dass es wirklich etwas werden könnte.

SG Gelsenkirchen: Viele Medaillen bei den Bezirksmeisterschaften

Bei den Bezirksmeisterschaften in Gladbeck, dem letzten Testlauf vor der DMS, untermauerte die SG Gelsenkirchen ihre gute Form. Insgesamt 174 Medaillen (88 Gold, 50 Silber, 36 Bronze) holten A-, B- und C-Kader aus dem Becken. Zusätzlich gewannen sie auch noch die Offene Wertung mit 20 von 32 möglichen Titeln. Der zweitplatzierte aus Münster erreichte dort gerade einmal sieben Titel. „Das lief sehr, sehr gut“, sagt Seeger.

Marius Schimnatkowski und Victoria Katharina Dolle holten bei allen ihren jeweils sechs Starts den Titel. Patrick Arne, Lorena Lissok, Leon Volkmann, Simon Hagin, Isabella Wojtakowski und Lisa Düker erreichten neue Bestzeiten. Und das, obwohl noch am Freitagabend trainiert wurde. „Einige haben gesagt: ‚Mir tut alles weh, ich habe Muskelkater`, aber alle haben durchgezogen und aus vollem Training heraus trotzdem so gut abgeliefert. Es war eine geschlossene, tolle Mannschaftsleistung“, lobt Seeger. Er selbst hatte das Training über drei Wochen nicht leiten können. „Sie haben ihre Pläne bekommen und sie auch durchgezogen und nicht nachgelassen, nur weil der Trainer nicht in der Halle ist.“

Aufstieg ist das klare Ziel

Das nächste Ziel, die DMS, schien in den Köpfen der Schwimmerinnen und Schwimmer beim letzten Wettkampf des Jahres noch einmal für zusätzliche Motivation gesorgt zu haben.

Über die Weihnachtsferien und den Jahreswechsel soll so gut es geht in der Traglufthalle in Gelsenkirchen weiter trainiert werden. „Bei der DMS müssen alle auf den Punkt fit sein“, meint Seeger. Dafür werde man wohl teilweise zweimal am Tag trainieren, sollten es die Umstände zulassen. „Wir müssen da auch auf die Belastungssteuerung achten. Das ist meine Aufgabe“, erklärt der SG-Trainer.

Ausfälle etwa wegen Erkältungen wären gerade im knapp besetzten Männerkader schwer aufzufangen. Doch die Zuversicht, dass alle noch einmal besonders gut aufpassen, nährt sich schon aus den Ansprüchen der Athleten. „Sie wollen sich nicht mit einem Platz im Mittelfeld zufriedengeben. Alle wollen aufsteigen“, meint Seeger.