Gelsenkirchen. Die Schwimmsportler holen dreimal Edelmetall und sind in guter Form. Ein Wermutstropfen bleibt aber kurz vor den Deutschen Meisterschaften.
Bereits am Montag hatte Michael Seeger einmal den Blick über die Grenzen Nordrhein-Westfalens hinaus gewagt. Zwar waren es noch gut zwei Wochen bis zu den Deutschem Kurzbahn-Meisterschaften, aber der Trainer der SG Gelsenkirchen wollte sich schon mal einen ersten Überblick über die Konkurrenz verschaffen. Das Ergebnis der Recherche: „Wir haben in NRW wirklich ein sehr, sehr hohes Niveau“, meint Seeger. Etliche Landesmeister, etwa aus Hessen oder Niedersachsen, hätten sich bei den NRW-Meisterschaften am vergangenen Wochenende gar nicht erst auf dem Podest wiedergefunden. Umso beachtenswerter waren so die Ergebnisse der Gelsenkirchener Schwimmer und Schwimmerinnen in Wuppertal.
Von Medaillen oder gar Titeln hatte Seeger im Vorfeld nicht geträumt. Zu stark schien da schon die Konkurrenz. Die Erfolge, die die SG-Schwimmer nun doch einheimsen konnten, passten trotzdem in die Vorstellungen des Trainers. „Es lief wie erwartet“, meint er. Acht Finalteilnahmen von vier Athleten „waren für uns gut“. An der Bilanz war nichts zu meckern.
Gelsenkirchen: Medaillen für Victoria Katharina Dolle und Marius Schimnatkowski
Allen voran wieder einmal dank Marius Schimnatkowski und Victoria Katharina Dolle, die die einzigen Medaillen für Gelsenkirchen erschwimmen konnten. Noch am Freitagabend waren beide bei der Sportlerehrung im Hans-Sachs-Haus zugegen. Schimnatkowski nahm einen Preis entgegen, Dolle begleitete ihn. Das Lächeln, das der Sportstudent auf der Bühne zeigte, war auch nach dem Wochenende noch da. Victoria Katharina Dolle musste nach der Feierstunde erst mal ein Tief überwinden, um die Mundwinkel wieder nach oben zu bekommen.
Nachdem sie über die 100 m Schmetterling den dritten Platz und Bronze in neuer Bestzeit geholt hatte (1:02,61min), sah es auch über die 200 m vielversprechend aus. Nach der Hälfte der Distanz lag sie klar in Führung. „Sie ist dann verkrampft und hat Panik bekommen“, berichtet Seeger. Dolle fiel zurück auf den dritten Platz, es blieb für sie bei einer weiteren Bronze-Medaille bei dieser NRW-Meisterschaft. Dreimal war sie in diesem Jahr schon schneller geschwommen als die 2:20,83 min. „Es war nicht ihr bester Tag, es sind auch ein paar Tränen geflossen“, meint Seeger.
Es blieb der einzige Wermutstropfen für den SG Gelsenkirchen. Schimnatkowski konnte sich Silber über die 100 m Rücken sichern und schrammte über die 50 Meter nur um zwei Hundertstel an Bronze vorbei (25,83). Und auch auf seiner Nebenstrecke, den 50 m Schmetterling, konnte er sich mit einem fünften Platz belohnen.
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Eine „klasse Leistung“ legten auch die Staffeln hin. Fünfmal kamen die Gelsenkirchener in die Top 10. „Das sind sehr gute Platzierungen bei herumgekommen“, bestätigt Seeger. Die beste holte die 4x50m Freistil Mixed-Staffel mit einem sechsten Platz.
In den schwierigen Junioren und Jugend-Klassen konnten die SG-Schwimmer auch überzeugen. Simon Hagin wurde über 200 m Kraul in der Junioren-Wertung Achter, über die 50 m Zehnter. „Das kanns ich sehen lassen“, meint Seeger. Im Jahrgang 09/10 war Gelsenkirchen ebenfalls gut vertreten. Anja und Lisa Düker konnten sich ebenfalls zweimal in den Top 10 wiederfinden. Seeger rechnet es noch einmal vor: „13 Mal waren wir in den Top 10 der offenen Wertung, bei den Junioren und in der Jugend zehn Mal.“
Ein wenig durften sich seine Schwimmer und Schwimmerinnen am Montag beim Training noch ausruhen. Danach begann aber sofort wieder die Vorbereitung, denn ein paar Prozent mehr haben alle noch im Tank.