Gelsenkirchen. Niemals geht man so ganz: Der Devils-Linebacker beendet seine Karriere, bleibt dem Gelsenkirchener Verein aber erhalten. Das ist der neue Plan.
Bei American Football-Verbandsligist Gelsenkirchen Devils verabschiedet sich mit Maximilian Groepler nach der gerade beendeten Saison ein Urgestein. „Ich habe 2006 bei den Devils angefangen und war als ganz junger Spieler zwischendurch mal eine Saison bei den Recklinghausen Chargers. Ansonsten habe ich meine ganze Football-Laufbahn in Gelsenkirchen verbracht. Es war eine tolle Zeit“, blickt der Linebacker auf 16 Jahre bei den Devils zurück.
Groepler muss Tribut zollen
Der mittlerweile 34-Jährige muss seinem Körper Tribut zollen. „Vom Alter her hätte ich sicherlich noch weiter Football spielen können, aber man hört natürlich auf seinen Körper“, sagt Groepler im Gespräch mit der WAZ. Dass er den Helm nicht mehr aufzieht, wird er wohl erst komplett realisieren, wenn am 23. Oktober in der Glückaufkampfbahn das Training für die neue Saison beginnt.
„Ich werde in der kommenden Serie unsere Linebacker coachen, bleibe den Devils also weiterhin erhalten. Von anderen Spielern, die mit dem aktiven Football aufgehört haben, hört man, dass sie nach dem Karriere-Ende erst einmal in ein Loch gefallen sind. Ich bin gespannt, wie sich das bei mir entwickelt. Football hat mich ganz lange begleitet – und wird es auch weiterhin tun. Dieser Sport ist eine große Konstante im Leben. Für mich war American Football immer ein Ruhepol“, sagt der langjährige Devils-Leistungsträger.
Devils: Nummer „28“ geblockt
Die Nummer „28“, die Maxi Groepler über Jahre lang trug, wird in der Saison 2024/2025 nicht vergeben. „Die Nummer wird ein Jahr geblockt, danach bekommt sie ein anderer Spieler. Ich habe da auch schon jemanden im Auge“, sagt Maxi Groepler, der bei den Devils auch als Pressesprecher, Social Media-Beauftragter und Vorstandsmitglied fungiert. Neben Groepler haben auch andere wichtige Spieler, die zum Teil noch länger das Devils-Trikot getragen haben, ihre aktive Football-Karriere beendet. Mit Thilo Werner, Christian „Kiki“ Reck, Hansi Trautewein sowie Marc Graniger verlieren die Gelsenkirchener eine Menge Erfahrung.
Groepler: „Das sind in der Addition rund 100 Jahre Football-Routine, die nicht mehr auf dem Feld zur Verfügung steht.“Die gerade beendete Verbandsliga-Saison hat bei den Gelsenkirchenern keine Jubelstürme ausgelöst. Mit nur drei Siegen holten die Devils den vorletzten Platz und blieben damit deutlich hinter ihrer bärenstarken 2022er-Saison zurück.
Groepler: „Viel Luft nach oben“
„Die Vizemeisterschaft konnten wir nicht bestätigen. Bei uns war sportlich viel Luft nach oben. Allerdings muss man auch das große Verletzungspech mit in die Bewertung einfließen lassen. Gerade der Ausfall von Quarterback Johannes Werner, der erst an der Bandscheibe operiert wurde und sich dann noch einen Kreuzbandriss zugezogen hat, war für uns ein schwerer Rückschlag. Was absolut positiv war: Das Team ist zu keinem Zeitpunkt mental weggebrochen, die gegenseitige Unterstützung war zu jedem Zeitpunkt da“, lobt Maximilian Groepler.