Gelsenkirchen. Beim Gelsenkirchener Football-Verbandsligisten hat sich die Laune nach dem ersten Saisonsieg gebessert. Der Verletzungsfluch hält aber an.
Der erste Saisonsieg in der American Football-Verbandsliga hat das Stimmungsbarometer bei den Gelsenkirchen Devils spürbar ansteigen lassen. „Es war ein ganz wichtiger Erfolg für die Moral und für den Kopf“, bilanzierte Devils-Linebacker-Coach Oliver Stiffel nach dem 23:6-Sieg im Derby bei den Herne Black Barons. Zuvor hatten die „Teufel“ ihre Partien gegen die Schiefbahn Riders (14:17), die Kevelaer Kings (3:19) und Spitzenreiter Wesseling Blackvenom (14:20) verloren.
„Gezeigt, dass wir es noch können“
„Wir haben jetzt durch den Sieg in Herne gezeigt, dass wir es noch können. Wir sind auch frohen Mutes, dass es nicht unser letzter Saisonsieg war, den wir eingefahren haben“, meint Stiffel mit einem Zwinkern. Am kommenden Samstag (15 Uhr) geht es für die Gelsenkirchen Devils in der Verbandsliga bereits weiter: Dann kommt der Tabellenzweite Mülheim Shamrocks, der mit den Devils-Ladies eine Spielgemeinschaft bildet, zum Meisterschaftsspiel an die Fischerstraße.
Devils müssen weiter improvisieren
Auch in dieser Partie wird das Devils-Trainerteam um Holger Meyring, Bastian Grundmann und Oliver Stiffel improvisieren müssen. Gegen Herne zog sich Rückkehrer Patrick Oehring, der eigentlich seine Football-Ausrüstung schon in den Schrank gepackt hatte, sich dann aber doch wieder zur Verfügung stellte, einen Achillessehnenriss zu.
Stiffel: „Es war eine blöde Aktion. Patrick ist schon operiert worden. Selbst ein Profi-Fußballer würde mit so einer Verletzung sechs Monate ausfallen.“ Heißt übersetzt: Die nur bis Anfang Oktober dauernde Verbandsliga-Saison ist für Defensive End Oehring, der hauptberuflich als Feuerwehrmann arbeitet und sich durch Cross-Fit in Form hält, bereits beendet.
Devils: „Jojo“ Werner meldet sich zurück
Immerhin gibt es auch der wichtigen Quarterback-Position gute Nachrichten. Routinier Johannes „Jojo“ Werner feierte passenderweise gegen die Herne Black Barons nach seiner Bandscheibenoperation, die im Herner St.-Anna-Hospital durchgeführt wurde, ein vielversprechendes Comeback. „Johannes hat sich mit Niklas Ditters, der ihn als Quarterback in den ersten Begegnungen vertreten hat, Spielzeit geteilt. Gegen Ende des Spiels haben wir dann auch noch unseren dritten Quarterback Tillmann Matthies, der sozusagen der Backup vom Backup ist, eingesetzt. Wettkampfpraxis ist durch nichts zu ersetzen“, streicht Oliver Stiffel heraus.
Der 52-Jährige stellt fest: „Die Routine, die sich Johannes Werner über viele Jahre erarbeitet hat, ist natürlich besonders wertvoll. Niklas Ditters hat als Vertreter einen Super-Job gemacht, spielt allerdings erst ein halbes Jahr als Quarterback. Das ist keine einfache Position. In Amerika hat der beste College-Quarterback in der NFL Probleme, sich reinzufinden und benötigt Anlaufzeit. Du musst auf der Position cool sein, clever spielen und vor allem die Nerven behalten, denn da rennen beim Gegner immer ein paar Jungs auf dich zu, die nicht besonders gut gelaunt sind.“
Gute Mischung bei den Gelsenkirchen Devils
Mit der Zusammenstellung des aktuellen Devils-Kaders ist das Urgestein, das früher nicht nur aktiver Footballer, sondern auch Headcoach, Pressesprecher und Präsident bei den Rot-Weißen war, zufrieden. „Wir haben eine gute Mischung aus Jung und Alt in unserer Mannschaft. Nur mit Talenten geht es auch in der Verbandsliga nicht. Du benötigst auch ein paar Veteranen im Team.“