Gelsenkirchen. In den 1960er-Jahren war Gelsenkirchen eine Hochburg des Frauenfußballs, auch durch das Team der Spvgg Resser Mark. Ein Blick zurück.
Die Männer der Spielvereinigung Resser Mark 52/59 sind nie besonders in Erscheinung getreten. Ganz anders das Frauen-Team des Klubs, das bereits von sich reden machte, als Frauenfußball vom Deutschen Fußball-Bund noch nicht anerkannt war und sogar verpönt wurde.
Man mag es heute kaum glauben, aber in den 1960er-Jahren galt Gelsenkirchen als eine Hochburg des Frauenfußballs in Deutschland. DJK Falke, Borussia Scholven, ETuS Gelsenkirchen und eben die Spvgg Resser Mark, das waren die weiblichen Mannschaften, die in dieser Stadt zunächst den Ton in dieser Sportart angaben, auch wenn sie anfangs mehr oder weniger belustigend zur Kenntnis genommen wurden.
Spvgg Resser Mark: Sieg gegen eine inoffizielle Nationalmannschaft
Man mag schmunzeln oder aber auch den Kopf schütteln, wenn man sich die Berichterstattung über den Frauenfußball zur damaligen Zeit zu Gemüte führt. „Recht zerzaust sahen sie nach der Begegnung aus, denn wer Kopfballspiele versucht, sieht die mit Kamm und Festiger kunstvoll gelegte Frisur bald – auch dies wirkte recht charmant – arg verstrubbelt“, hieß es damals in dieser Zeitung in einem Artikel über ein Spiel der Frauen aus der Resser Mark.
Die Frauen der Spielvereinigung durften einmal ein Spiel vor einer Partie des Männer-Bundesligisten FC Schalke 04 absolvieren, und ein anderes Mal, so wird überliefert, gelang ihnen sogar ein Sieg gegen eine inoffizielle deutsche Frauen-Nationalmannschaft. „Sie waren wirklich sehr gut“, bescheinigt Gisela Colmsee, eine Zeitzeugin, die zu jener Mannschaft von Eintracht Erle gehörte, die 1974 das erste Endspiel um die deutsche Frauen-Meisterschaft erreichte und mit 0:4 gegen TuS Wörrstadt verlor.
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Die Namen von Rita Heppner, Karin Beverungen und Christel Möller waren damals ein Begriff im Stadtteil. Aber der Glanz der Frauen aus der Resser Mark währte nicht ewig. Es kam zum internen Krach, der zur Spaltung des Teams führte. Mehrere Spielerinnen verließen den Verein, die meisten von ihnen wechselten zum Nachbarn Eintracht Erle, dessen Frauen-Mannschaft sich später dem FC Schalke 04 anschloss.