Gelsenkirchen. Schalkes Bezirksliga-Fußballerinnen steigen auf, auch der S04 II steht vor dem Titelgewinn. Was der Club im Frauen- und Mädchenbereich vorhat.
Natürlich haben die Bezirksliga-Fußballerinnen des FC Schalke 04 gefeiert an diesem Sonntag in Wanne-Eickel. Nach dem 3:1-Erfolg beim SV Wanne 11 stehen sie als Meister der Frauen-Bezirksliga fest, steigen in die Landesliga auf.
Die Feierlichkeiten reichten allerdings nicht ganz an den königsblauen Party-Wahnsinn nach dem 3:2 der Profis in Mainz heran – schließlich fing tags darauf die neue Arbeitswoche an. So ist es auch für die Abteilung insgesamt: Nicht nur in dieser Saison gibt es noch sportliche Aufgaben, auch die Arbeit am Projekt geht weiter.
Seit der Saison 2020/21 sind auf Schalke wieder Fußballerinnen am Ball, nachdem das vorherige Team 1987 aufgelöst worden war. „Team Blau“, die Erstvertretung um Trainer Stefan Colmsee, steht bereits als Meister fest mit 64 Punkten aus 23 Spielen. „Team Weiß“ spielt als FC Schalke 04 II in der Kreisliga und kann an diesem Wochenende die Meisterschaft feiern, die U17- und die U11-Juniorinnen führen die Tabellen ihrer Ligen an.
Schalke 04: Frauen treffen in der Landesliga 2023/24 auf Borussia Dortmund
Wo das hinführen soll sportlich, das lässt Boris Liebing, der Abteilungsleiter für den Frauenfußball des FC Schalke 04 (und Trainer von „Team Weiß“ in der Kreisliga) noch offen, lässt Hoch- und Tiefstapelei weg: „Wir gehen in jedes Spiel, um zu gewinnen.“ Unabhängig übrigens von der Trikot-Farbe des Gegners – aber die Spiele gegen die Frauen von Borussia Dortmund, die aus der Bezirksliga 4 in die Landesliga aufsteigen, werden schon besondere sein.
Für die neue Saison werde es Verstärkungen gegeben, Gespräche mit Trainer Stefan Colmsee laufen noch, sagt Boris Liebing. Die Schalker haben vor allem auch den Mädchenfußball im Blick, und nicht alleine den auf dem eigenen Vereinsgelände. So sagt Boris Liebing: „Schalke ist auch Teil des Kreises 12.“ Also des Fußballkreises Gelsenkirchen, und hier braucht es noch viel Aufbauarbeit. Schalkes U11, natürlich Tabellenführer, etwa trifft in ihrer Kreisliga auf den TuS Eichlinghofen aus Dortmund, Teams aus Bochum oder den SV Hohenlimburg aus Hagen.
Also: „Wir müssen vor allem die Ausbildung junger Fußballerinnen in den Fokus nehmen“, sagt Boris Liebing, und zwar in allen Vereinen: „Fußball ist für alle, nicht nur für Jungs und Männer.“
Die Schalker rühren für ihre Sportart schon in Grundschulen und Kitas über die Stiftung „Schalke hilft“ die Werbetrommel für den Sport, arbeiten auch mit den Gesamtschulen Erle und Berger Feld zusammen.
S04 geht voran, auch indem der Verein im kommenden Jahr alle Altersklassen im Nachwuchs besetzen möchte. Zur U11 und U17 kommt in diesem Jahr eine U13 hinzu, eine U15 soll 2024 auf den Platz gehen.„Step by Step“ solle es vorwärts gehen, sagt Boris Liebing. Sportliche Erfolge verliert auch die Frauenfußball-Abteilung nicht aus dem Blick. „Der vorzeitige Aufstieg zeigt, dass alle Beteiligten in der Direktion Fußball der Frauen Hand in Hand hervorragende Arbeit leisten. Mit dem Einzug in die nächsthöhere Spielklasse gehen wir unseren geplanten Weg konsequent weiter“, wurde Peter Knäbel, Mitglied des Vorstands und zuständig für den Bereich Sport beim FC Schalke 04, nach dem Aufstieg des ersten Damen-Teams zitiert.
Die Schalker Fußballerinnen nutzen alle Möglichkeiten auf dem Vereinsgelände wie etwa eine Athletikhalle, und Boris Liebing sagt: „Seit Beginn der Neugründung unserer Abteilung bekommen wir die größtmögliche Unterstützung durch den Verein.“
Durch die Fußballerinnen, gerade auch die jüngsten, wiederum kommt auch weiteres Vereinsleben in die gute Profi-Stube. Wenn die U11 spiele, so Boris Liebing, sind auch zwischen 80 und 100 Zuschauerinnen und Zuschauer da.
Zwei Meisterschaften können Schalkes Fußballerinnen an diesem Wochenende holen, das „Team Blau“, die erste Mannschaft hat am Mittwoch nächster Woche (17. Mai, 19.30 Uhr) die Chance auf den nächsten Titel innerhalb von zehn Tagen. Dann geht es gegen das Herner Team der SpVgg Horsthausen, ein Gegner auch in der kommenden Landesliga-Saison, um den Kreispokalsieg. „Step by Step“ soll die Entwicklung der Abteilung voran gehen – für die Spiele, wie auch dieses Finale, gilt allerdings Boris Liebings Devise: „Wir wollen immer den größtmöglichen Erfolg.“