Gelsenkirchen. Beim Gelsenkirchener Bezirksligisten schaut man ganz genau auf das Abschneiden von Premier League-Klub Manchester City.
Obwohl kein deutscher Verein mehr im Wettbewerb vertreten ist, verfolgt Rainer Konietzka, der Vorsitzende des Fußball-Bezirksligisten SV Hessler 06, die Champions League weiterhin mit großem Interesse. Er drückt Manchester City die Daumen, dass es endlich zum Gewinn der europäischen Krone reicht - vor allem deshalb, weil in Reihen des englischen Meisters mit Ilkay Gündogan ein Eigengewächs der Null-Sechser kickt.
Gündogan trifft mit ManCity auf Real Madrid
Sollte sich ManCity wirklich im Halbfinale gegen Real Madrid und anschließend im Endspiel gegen AC oder Inter Mailand durchsetzen, klingelt es nicht nur in der Kasse des aus Abu Dhabi gesponserten Klubs, sondern auch in jener des SV Hessler 06.
Und das hat folgenden Grund: Als Ilkay Gündogan vor fast sieben Jahren von Borussia Dortmund in den Norden Englands wechselte, einigten sich beide Klubs nicht nur auf eine Ablösesumme von 27 Millionen Euro, sondern auch auf weitere Bonuszahlungen.
Gündogans Ausbildungsvereine kassieren mit
Die Ausbildungsvereine, also auch der SV Hessler 06, kassieren jeweils mit und erhalten zusammen stets fünf Prozent jeder Zahlung. Wie hoch der Betrag sein wird, den der SV Hessler 06 beim Champions-League-Gewinn von Manchester City vereinnahmen darf, ist Rainer Konietzka nicht bekannt.
Die Antwort ließe sich aus der Vereinbarung ableiten, die der BVB und die Cityzens getroffen haben und in der geregelt ist, welcher Nachschlag im Falle des Gewinns der Königsklasse zu zahlen ist. Er dürfte jedoch höher als 4.000 Euro sein. Diesen Betrag erhielten die Heßleraner nach jedem Englischen Meistertitel, den ManCity mit Ilkay Gündogan in den Jahren 2018, 2019, 2021 und 2022 errungen hat. Ilkay Gündogan spielte von 1993 bis 1998 und von 1999 bis 2004 für den SV Hessler 06. Weitere Ausbildungsvereine waren der 1. FC Nürnberg, der VfL Bochum und die SSV Buer, für die der heutige Nationalspieler nur ein Jahr aktiv war.
Hessler 06 partizipierte mit 135.000 am Transfer
In der Regel erhalten die Bueraner als so genannten Solidaritätsbeitrag jeweils die Hälfte von dem, was die Heßleraner überwiesen bekommen. Als der Wechsel von Ilkay Gündogan 2016 vonstatten ging, partizipierten der SV Hessler 06 mit 135.000 Euro und die SSV Buer mit 67.500 Euro am Transfer. Im Vergleich dazu würde die Champions-League-Bonuszahlung eher bescheiden ausfallen.
Aber einem eher kleineren Klub wie dem SV Hessler 06 wäre auch eine möglicherweise hohe vierstellige Summe sehr willkommen, zumal ManCity ja auch noch seinen englischen Meistertitel verteidigen kann. Den Anteil an der Ablösesumme hatten die Null-Sechser seinerzeit eingesetzt, um einen der beiden Ascheplätze des Jahnstadions in einen Kunstrasenplatz umzuwandeln.
Sollte es nach einem möglichen Champions-League-Sieg und der erfolgreichen Titelverteidigung in der nationalen Meisterschaft von Manchester City zu weiteren Bonuszahlungen kommen, würde sicherlich der eine oder andere Euro zur Verfügung stehen, um die aktuelle Mannschaft zu verstärken.
Obwohl: Großartige personelle Veränderungen muss und wird es zur nächsten Saison nicht geben. „Der Kern der Mannschaft bleibt. Die Truppe ist intakt“, sagt Rainer Konietzka. Bislang hat nur Tim Soldat angekündigt, dass er sich aus beruflichen Gründen nach Dortmund verändern und den Verein verlassen wird. Kaan Gülmez kommt vom Erler SV 08, auch der eine oder andere weitere externe Zugang wird dazu stoßen, aber in erster Linie wollen die Heßleraner auf den eigenen Nachwuchs setzen.
Die U19 des SV Hessler 06 steht als Meister fest
Die A-Junioren der Null-Sechser stehen bereits als Meister der Kreisliga A und damit als Teilnehmer an der Aufstiegsrunde zur Bezirksliga fest. „Nach einigen Jahren kommt endlich mal wieder etwas aus den eigenen Reihen nach“, stellt Rainer Konietzka erfreut fest.
Mit dem dritten Tabellenplatz in der aktuellen Bezirksliga-Tabelle hinter den Ausnahmemannschaften des SV Vestia Disteln und des FC Marl ist er sehr zufrieden. Aber in Zukunft soll es nach Möglichkeit noch etwas höher gehen: am besten in die Landesliga, auch dank der Zubrote aus Manchester und der eigenen Nachwuchsspieler, von denen jeder davon träumt, eines Tages auf den Spuren von Ilkay Gündogan wandeln zu dürfen.