Gelsenkirchen. Ilkay Gündogan vom englischen Meister Manchester City unterstützt seinen Jugendverein SV Hessler 06 großzügig beim Bau eines Kunstrasenplatzes.
Wenn alles so läuft, wie es sich Rainer Konietzka wünscht, dann können 2020 die Arbeiten im Jahnstadion des SV Hessler 06 beginnen. Der Plan: Aus dem Ascheplatz soll ein Kunstrasenplatz werden. Der Kostenpunkt: circa 500.000 Euro. Großzügige finanzielle Unterstützung bekommt der Verein von keinem Geringeren als Ilkay Gündogan. Der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler vom englischen Meister Manchester City hat das Fußballspielen beim SV Hessler 06 erlernt. In der Jugend kickte er insgesamt zehn Jahre dort - von 1993 bis 1998 und dann noch einmal von 1999 bis 2004.
Als Gündogan über seinen Onkel Ilhan, der ebenfalls für Hessler 06 gespielt hat und heute sein Berater ist, vom Bauvorhaben erfuhr, sagte er schnell Unterstützung zu. „Wir haben im Dezember vergangenen Jahres die Gespräche aufgenommen. Mich hat das Konzept ziemlich schnell überzeugt, dass der Verein lieber in Steine statt in Beine investiert, um wirklich nachhaltig etwas davon zu haben. Ich habe dem Verein viel zu verdanken, der Kontakt bestand immer, daher unterstütze ich dieses Vorhaben sehr gerne“, sagt Gündogan.
Positive Gespräche mit der Stadt Gelsenkirchen
Rainer Konietzka, der seit 17 Jahren Vorsitzender des Klubs ist, und sein Vorstandsteam freuen sich riesig über den Zuschuss. Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt Gelsenkirchen seien positiv gewesen. Konietzka hofft, die Genehmigung für den Kunstrasenplatz zeitnah zu erhalten.
Der Vereinsboss kann sich noch gut daran erinnern, dass es damals hieß, dass der Kleinste in der Jugendmannschaft von Hessler 06 immer einer der Auffälligsten war: Ilkay Gündogan. In der F-Jugend wechselte der feine Techniker nach Schalke, verließ den Verein aber nach nur einem Jahr wieder und kam zurück zu Hessler 06. Nach fünf weiteren Jahren dort folgte der Wechsel zur SSV Buer. 2005 ging es zum VfL Bochum und von dort 2009 zum 1. FC Nürnberg. Im Sommer 2011 kam Ilkay Gündogan zurück ins Ruhrgebiet und wechselte zu Borussia Dortmund: Ausgerechnet zum großen Rivalen der Schalker. Im Oktober 2011 gab Gündogan sein Nationalmannschaftsdebüt.
Im Sommer 2016 bezahlte Manchester City rund 30 Millionen Euro Ablöse für den 28-Jährigen. Ein Transfer, der auch den SV Hessler 06 freute. Denn der Verein erhielt mehr als 130.000 Euro an Ausbildungsentschädigung. Geld, das auch in die Finanzierung des Kunstrasenplatzes einfließen soll. Die SSV Buer profitierte ebenfalls vom Wechsel.
400 Kinder bei SV Hessler 06 aktiv
Rainer Konietzka ist sicher, dass der Kunstrasenplatz dem „kleinen Verein“ helfen wird, damit sich mehr Kinder anmelden - und dass sie länger im Verein bleiben. Derzeit sind knapp 400 Kinder von den Minikickern bis zur A-Jugend angemeldet. Hinzu kommen gut 120 Mitglieder im Seniorenbereich.
Am Mittwoch wird Konietzka aber den Schalkern die Daumen drücken, wenn Ilkay Gündogan mit Manchester City im Hinspiel des Achtelfinals der Champions League auf Schalke antritt. „Wenn ich etwas anderes sagen würde, würde ich lügen“, sagte der 64-Jährige, lachte und ergänzte: „Aber ich wünsche mir, dass Ilkay gut spielt und verletzungsfrei bleibt.“ Gündogan selbst sagt vor dem Spiel: „Ich musste sehr viele Tickets organisieren für Familie und Freunde für das Spiel auf Schalke.“
Ein Wiedersehen im Jahnstadion bei Hessler 06 soll es spätestens dann geben, wenn der Kunstrasenplatz fertiggestellt ist und eröffnet werden kann. „Diesen Tag legen wir so, dass Ilkay auf jeden Fall Zeit hat, zu uns zu kommen“, sagte Konietzka, der schon Ideen hat, wie der Verein deutlich machen kann, dass auf diesen Quadratmetern, auf denen der Kunstrasenplatz entstehen soll, aktuell einer der besten deutschen Fußballer mit dem Kicken begonnen hat.