Gelsenkirchen. Er steht nie in den Schlagzeilen, hat aber seinen Anteil am Erfolg des Gelsenkirchener Fußball-Bezirksligisten SV Hessler 06: der Co-Trainer.
Dass es für den SV Hessler 06 in dieser Saison in der Fußball-Bezirksliga so überaus gut läuft, hat mehrere Gründe. Die Gelsenkirchener Mannschaft macht einen intakten Eindruck und verfügt mit Holger Siska über einen Trainer, der offensichtlich bestens zu ihr passt. Es gibt aber auch Leute im Hintergrund, die seltener als Lukas Tomanek, Haris Imsirovic und Co. die Schlagzeilen beherrschen und trotzdem ihren Anteil am Erfolg haben.
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Einer von ihnen ist Sascha Hiepel. „Ich kann mir keinen besseren Co-Trainer vorstellen als Sascha“, sagt Holger Siska über seinen treuen und loyalen Wegbegleiter, der im Laufe der Jahre auch privat zu einem echten Freund geworden ist. „Er ist ein super Typ und super verlässlich. Und er hat einen richtig guten Draht zu jedem einzelnen Spieler.“ Das Duo war in diesen Funktionen als Trainer und Co-Trainer bereits für die SSV Buer in der Landesliga tätig.
Sascha Hiepel: „Es tat seinerzeit weh, in Buer freigestellt worden zu sein“
Nach ihren überraschenden Entlassungen im Oktober 2018 dauerte es nur etwas mehr als einen Monat, bis Holger Siska beim SV Hessler 06 eine neue fußballerische Bleibe fand. Zur Saison 2019/20 lotsten die Null-Sechser dann auch Sascha Hiepel zur Kanzlerstraße. Das war damals ein ausdrücklicher Wunsch von Holger Siska.
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„Es tat seinerzeit weh, in Buer freigestellt worden zu sein“, gibt Sascha Hiepel zu. Verständlich, denn bei der SSV Buer verbrachte er zahlreiche Jahre als Spieler und als Trainer im Nachwuchsbereich und in der zweiten Männer-Mannschaft. „Ich hege keinen Groll den Verantwortlichen der SSV gegenüber“, sagt der 48-Jährige im Nachgang zu der damals schmerzhaften Entscheidung. „Das ist alles Schnee von gestern.“
Sascha Hiepel: „Wir leisten eine gute Trainingsarbeit beim SV Hessler 06“
Der Schnee von heute liegt für ihn in Heßler, und dort fühlt sich Sascha Hiepel ausgesprochen wohl. „Wir leisten eine gute Trainingsarbeit beim SV Hessler 06. Das sieht man beim Blick auf die bisherigen Ergebnisse und auf die Tabelle“, betont er und ergänzt: „Wenn der Erfolg da ist, ist ohnehin alles viel einfacher.“
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Er fühlt sich wohl in der Rolle als zweiter Mann hinter Holger Siska. Die Rollen sind klar verteilt. Sascha Hiepel kümmert sich nicht nur um das Aufstellen der Hütchen, sondern auch um das Aufwärmprogramm und um einzelne Trainingsinhalte. „Ich bin so etwas wie das Mädchen für alles“, teilt Sascha Hiepel mit. „Wir haben nicht den ganz großen Staff hinter der Mannschaft. Deshalb kann es auch schon mal sein, dass ich mit dem Eiskoffer über den Platz laufe.“
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Holger Siska und Sascha Hiepel basteln an der Mannschaft für die nächste Saison
Auch zu personellen Fragen ist Meinung des Mannes gefragt, der das fußballerische ABC bei Westfalia Buer lernte und später auch beim SC Hassel und bei der STV Horst tätig war. „Wir diskutieren natürlich gemeinsam über die Aufstellung“, sagt Holger Siska. „Ich höre mir an, was Sascha zu den Dingen zu sagen hat. Seine Meinung ist mir wichtig, aber die Entscheidung treffe ich dann.“
Partie voller Brisanz:Resse in Günnigfeld
Der Erler SV 08 hat seine Pflichten in der Fußball-Bezirksliga in diesem Monat bereits erfüllt. Für ihn geht es nach der vorgezogenen Partie gegen die DJK Wattenscheid erst am 2. April weiter. Die drei anderen Gelsenkirchener Mannschaften sind an diesem Sonntag im Einsatz.
Voller Brisanz steckt die Begegnung von Viktoria Resse beim VfB Günnigfeld. Zur Erinnerung: Beim Hinspiel fühlte sich ein Günnigfelder Spieler durch Cihan Akyol rassistisch beleidigt. Der Resser erhielt daraufhin eine lange Sperre, die immer noch nicht abgelaufen ist.
Für den SC Hassel geht der Kampf gegen den Abstieg mit der schwierigen Aufgabe gegen den Tabellenzweiten FC Marl weiter. „Auch als Underdog gilt es für uns, jeden Punkt mitzunehmen“, sagt Trainer Enis Ayyildiz.
Der SV Hessler 06 hofft, gegen den mutmaßlichen Absteiger BV Hiltrop nach vier sieglosen Spielen in Folge endlich wieder einen Dreier einzufahren.
Das wird auch über diesen Sommer hinaus so sein. Vor kurzem haben Holger Siska und Sascha Hiepel die Laufzeit ihrer Verträge um ein weiteres Jahr verlängert. Sie basteln bereits jetzt an dem Gesicht des Teams für die Saison 2023/24. „Wir befinden uns, was die Entwicklung der Mannschaft anbetrifft, voll im Soll, seitdem wir für den SV Hessler 06 im Einsatz sind. Wenn man überhaupt von Stress sprechen will, dann ist das absolut positiver Stress, den wir hier spüren. Wenn es keinen Spaß bringen würde, würde ich das nicht machen.“
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Dass sich die Wege von Sascha Hiepel und Holger Siska in naher Zukunft trennen könnten, das ist absolut kein Thema. „Man sollte niemals nie sagen“, antwortet Sascha Hiepel, auf die Frage, ob er die Ambition hat, irgendwann mal erster Mann auf einer Trainerbank zu sein. „Im Moment ist das für mich aber schwer vorstellbar, ins erste Glied zu treten. Holger Siska und ich ticken gleich, er weiß, dass er sich auf mich verlassen kann. Im Hintergrund zu arbeiten, das ist auch für mich derzeit definitiv stressbefreiter.“