Buer. . Nach drei Niederlagen in Serie und dem Abrutschen auf Rang elf sieht sich der Klub zu Veränderungen gezwungen. Nachfolger steht noch nicht fest.
Fußball-Landesligist SSV Buer und Trainer Holger Siska gehen ab sofort getrennte Wege. „Wir haben ihm viel zu verdanken, unter anderem den Aufstieg aus der Bezirksliga vor fast zweieinhalb Jahren“, sagt Vorsitzender Marcel Denneborg. „Wir sind uns dieser Verdienste bewusst, allerdings zeigen die Ergebnisse in dieser Saison, dass die Mannschaft dringend neue Impulse benötigt.“
Die Rothosen liegen nach zuletzt drei Niederlagen am Stück nur an elfter Stelle der Tabelle, bereits zehn Punkte hinter dem Spitzenreiter FC Frohlinde, gegen den sie am vergangenen Sonntag unglücklich mit 0:2 verloren haben. Neben Holger Siska musste am Dienstag auch dessen Assistent Sascha Hiepel gehen.
„Wir verlieren Holger Siska als Trainer, schätzen ihn als Menschen aber weiterhin“, betont Marcel Denneborg. „Ich bleibe ihm freundschaftlich verbunden. Unsere Freude wird groß sein, ihn auch künftig an der Löchterheide zu begrüßen.“
Holger Siska zeigte sich überrascht von der Entscheidung. „Wenn man sich die aktuelle sportliche Situation anschaut, könnte man sie als Außenstehender nachvollziehen“, sagt der 45-Jährige. „Aber nach unserer bisher besten Saisonleistung am Sonntag gegen Frohlinde hatte ich nicht damit gerechnet. Man hat in dieser Partie gesehen, dass es innerhalb der Mannschaft stimmt.“ Holger Siska kehrte im Sommer 2012 nach dem bitteren Abstieg in die Bezirksliga als Trainer an die Löchterheide zurück. Vier Jahre später schaffte er mit der Mannschaft den Wiederaufstieg in die Landesliga. Es war seine zweite Trainer-Zeit bei der SSV Buer. In dieser Funktion war er dort bereits ab Sommer 2003 für dreieinhalb Jahre tätig. Ihn als Institution der SSV Buer zu bezeichnen, wäre nicht übertrieben, obwohl sein Stammverein der Erler SV 08 ist.
Ob und wann er wieder als Trainer im Amateurfußball auftaucht, „ist“, so Holger Siska, „abhängig davon, was sich ergibt. Es muss halt passen, es muss eine Perspektive vorhanden sein. Ich sehe das im Moment recht entspannt.“
Wer seine Nachfolge in Buer antritt, ist noch völlig offen. „Wir hatten mit Holger Siska einen langjährigen, treuen und verlässlichen Trainer. Bei uns sind Trennungen kein Alltag. Daher haben wir bisher nicht über den Tellerrand geschaut“, sagt Marcel Denneborg. Konkrete Gespräche mit anderen Trainern seien bisher nicht geführt worden, führt er aus. „Wir lassen uns nicht unter Druck setzen und können uns auch eine interne Lösung vorstellen.“
Interne Lösung? Vielleicht Oktay Güney, der ehemalige Coach des Westfalenligisten YEG Hassel, der in diesem Sommer die U15 der SSV Buer übernommen hat? Er arbeitet momentan daran, die B-Lizenz zu erwerben, mit der er bis zur Oberliga trainieren dürfte. „Aber“, so teilte er vor etwas mehr als einen Monat mit, „in dieser Saison werde ich bei der SSV und meinen Jungs bleiben. Selbst wenn mal eine Anfrage eines anderen Vereins käme, würde ich nein sagen.“
Vorstand der SSV Buer nimmt sich bei der Trainer-Suche Zeit
Bei der Trainer-Entscheidung will Marcel Denneborg seinen Stellvertreter Norman Dauksch sowie seine Vorgänger Norbert Bauer und Gregor Baumeister mit einbinden. Am kommenden Sonntag im Auswärtsspiel beim VfL Kemminghausen werden sich zunächst Co-Trainer René Dijkstra sowie die beiden Spieler Tim Woberschal und Jan Trampe um das Team kümmern.