Hassel. Deshalb mag Hakan Durdu, der Trainer des Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel, keine klassischen Führungsspieler. Hordel kommt.

Eigentlich könnte Hakan Durdu entspannt auf das nächste Spiel am kommenden Sonntag blicken: Sein Team, der Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligist YEG Hassel, hat die ersten beiden Ligaspiele in diesem Jahr gewonnen und damit den Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz auf acht Punkte vergrößert. Ob sich seine Mannschaft damit schon aus dem Abstiegskampf verabschiedet hat? „Nein, ganz im Gegenteil. Genau das ist es, weswegen ich in dieser Woche Bauchschmerzen habe“, sagt der Trainer vor dem Heimspiel am Sonntag, 15 Uhr, gegen den Tabellenletzten DJK TuS Hordel.

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Hakan Durdu warnt davor, sich zu sicher zu fühlen: „Acht Punkte sind zwei Spiele, das kann auch schnell wieder anders aussehen. Wenn wir uns ausruhen, haben die vergangenen beiden Spiele nicht viel gebracht.“ Dass seine ersten beiden Partien als Chefcoach derart gut waren, scheint Hakan Durdu selbst ein bisschen zu überraschen. Auf die Frage, warum es denn aktuell so gut läuft, antwortet er lachend: „Das ist eine gute Frage.“ Nach kurzer Bedenkzeit schiebt er hinterher: „Vielleicht liegt es daran, dass die Mannschaft meine Spielidee in den vergangenen Wochen immer besser verinnerlicht hat und auch unser Teamgeist besser ist als in der Hinrunde. Die Jungs pushen sich gegenseitig.“

YEG Hassels Trainer hält nichts von klassischen Führungsspielern

Gerade bei Letzterem hat Hakan Durdu eine besondere Sichtweise. Von klassischen Führungsspielern hält er nämlich wenig: „Jede Mannschaft hat ja meistens vier, fünf Spieler, die viel reden. Die anderen Spieler ordnen sich dann denen unter und lassen die mal machen. Bei mir ist das anders: Da müssen alle elf Spieler reden und Anweisungen geben. Egal ob das ein 20-Jähriger ist oder ein 39-Jähriger. Ich will keine klassischen Führungsspieler, sondern ich will, dass jeder ein Führungsspieler wird.“

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Das scheint bei YEG gerade gut zu klappen, mittlerweile sind die Hasseler auf Platz sechs geklettert. Am Sonntag geht es nun gegen die vielleicht seltsamste Mannschaft der Liga: Die DJK TuS Hordel scheiterte im vergangenen Sommer noch in der Relegation zum Aufstieg in die Oberliga, jetzt ist sie Tabellenletzter. Vier der jüngsten fünf Ligaspiele gingen verloren.

Fußverletzung: Ridvan Demircan fehlt YEG Hassel gegen die DJK TuS Hordel

„Der Tabellenplatz spiegelt aber nicht das wider, was diese Mannschaft eigentlich kann“, warnt Hakan Durdu. „Hordel steht hinten sehr kompakt und kassiert wenige Tore. Das wird kein Selbstläufer.“

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Tatsächlich haben die Hordeler sogar drei Tore weniger kassiert als YEG, dafür haben die Hasseler aber vorne erheblich mehr Treffer erzielt. Am Sonntag werden sie allerdings auf ihren besten Torjäger verzichten müssen: Ridvan Demircan hat sich beim 2:1-Sieg in Wiemelhausen am Fuß verletzt. Wie lange er ausfällt, ist noch unklar. Seine Teamkollegen haben nun gegen Schlusslicht Hordel und eine Woche später gegen den Tabellenvorletzten Westfalia Herne zwei große Chancen, den Abstand nach unten weiter zu vergrößern. Um dann doch irgendwann „Ciao“ zum Abstiegskampf sagen zu können.