Gelsenkirchen. Über seinen Nachbarn kam der 24-Jährige zum Training der Gelsenkirchen Devils. Jetzt spielt er mit Rhein Fire gegen Barcelona, Paris & Co.
Marius Kensy ist dem Ruhrpott treu geblieben. Obwohl der Linebacker schon lange nicht mehr für das American Football-Team der Gelsenkirchen Devils spielt, sondern über die Cologne Centurions mittlerweile bei Rhein Fire Düsseldorf gelandet ist, wohnt er nach wie vor in Gelsenkirchen.
Insgesamt fünf Jahre bei den Gelsenkirchen Devils
„Die Fahrt zum Training nach Köln war wegen der Staus schon etwas anstrengend, aber mit Rhein Fire tragen wir unsere European League of Football-Heimspiele in der Schauinslandreisen-Arena in Duisburg aus. Das ist kein weiter Anfahrtsweg“, sagt der 24-Jährige. Von 2009 bis 2014 trug Kensy das Trikot der Gelsenkirchen Devils.
„Danach wollte ich einfach den nächsten Schritt machen und bei den Düsseldorf Panthern in der Jugend-Bundesliga spielen“, sagt er im Gespräch mit der WAZ, „für den Karriereweg muss man solche Entscheidungen treffen. Ich fand es in Gelsenkirchen immer cool. Die Atmosphäre und der Umgang waren familiär. Bei den Devils sind viele Spieler dabei, die vorher noch nie Football gespielt haben. Bei den Tryouts werden alle angesprochen. Ganz gleich, ob sie dick, dünn, klein oder groß sind. Hier kann im Grunde jeder zum Football-Sport finden. So etwas ist eine tolle Sache“, findet Kensy.
An Halloween 2009 fiel die Entscheidung
Er selbst kam durch Anregung seines Nachbarn zum Football. „Das war an Halloween 2009. Da meinte mein Nachbar, der damals Coach bei den Devils war, dass ich doch mal mit zum Football kommen soll. Das habe ich dann auch gemacht und bin dabei geblieben. American Football ist genau mein Ding“, sagt der Rhein Fire-Neuzugang, der als Talent unter dem heutigen Devils-Pressesprecher Maxi Groepler trainierte: „Maxi hat die Trainingsinhalte immer gut rübergebracht, das hat Spaß gemacht.“
Auch mit Fußball hat es Marius Kensy als Jugendlicher versucht. „Ich war mal zwei Wochen bei Hessler 06, fand das dann aber doch nicht so geil und habe wieder aufgehört“, erinnert er sich. Jetzt steht er mit Rhein Fire in der EFL im Blickpunkt. Kensy: „Wir spielen ab Juni gegen Frankfurt, Paris, Warschau, Barcelona, Prag oder auch Hamburg. Da warten viele interessante Duelle. Das Niveau wird hoch sein. Ich freue mich, dass ich jetzt in Düsseldorf bin.“
Knöchelbruch, Meniskusriss, Quetschung
Verletzungsfrei ist Kensy bisher nicht durch seine Karriere gekommen. „2014 hatte ich einen Knöchelbruch, das war Pech. Und dazu hatte ich bei den Cologne Crocodiles einen Meniskusriss, weil der Running Back unglücklich in mich reingeflogen ist. Letztes Jahr hatte ich eine Quetschungsfraktur im Unterschenkel. Das hat fünf, sechs Wochen gedauert, bis ich wieder fit war.“
Kensy schließt Rückkehr zu den Devils nicht aus
Was würde Marius Kensy heute jungen Football-Interessierten aus Gelsenkirchen mit auf den Weg geben? „Jeder, der Bock drauf hat, bei den Devils reinzuschnuppern, soll das machen. Die Devils geben Spielern eine Chance, sie bauen hier viel auf und holen keine Import-Spieler. Das Familiäre ist hier ein großes Plus. Ich könnte mir vorstellen, in ein paar Jahren noch einmal zu den Devils zurückzukehren. Aber jetzt ist es mein Ziel, auch noch etwas Höherklassigeres zu machen.“ Und das möglichst ohne Verletzungs-Rückschläge...