Gelsenkirchen. Nach dem erfolgreichen Trendsport-Probelauf im letzten Sommer hat Gelsenkirchen jetzt den Zuschlag für nationale Titelkämpfe erhalten.
Die Würfel sind gefallen: Der Deutsche Tretrollerverband hat sich dazu entschieden, die kommende Deutsche Meisterschaft der Footbiker in Gelsenkirchen auszutragen. Am 17. Juni wird rund um die Zeche Hugo, wo im vergangenen Jahr der Footbike-Europacup ausgetragen wurde, um den nationalen Titel gekämpft.
In Gelsenkirchen hat alles „super gepasst“
„Organisation, Streckenführung, Zuschauer - das hat im letzten Jahr in Gelsenkirchen alles super gepasst. Deswegen haben wir uns im Vorstand dazu entschieden, Gelsenkirchen den Zuschlag zu geben“, sagt André Thiemann, Vorsitzender des Deutschen Tretrollerverbands, im Gespräch mit der WAZ.
Für den Juni rechnet Thiemann mit einem Starterfeld zwischen 30 und 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern. „Dann wären wir schon in einem guten Bereich“, sagt André Thiemann, der im münsterländischen Stadtlohn wohnt.
In Thiemanns Heimatort ist jeder Dritte Schalke 04-Fan
Bezug zur Stadt Gelsenkirchen hat er nicht nur wegen der Tretroller-Wettkämpfe, die zum Bekanntmachen auch schon in das traditionsreiche Radrennen der City Nacht von Schaffrath eingebettet wurden.
„Bei uns im Ort ist jede dritte Einwohner Fan des FC Schalke 04. Bei uns in Stadtlohn gibt es auch einen Schalke-Fan-Club, mit dem ich schon mal zu einem Schalker Heimspiel in die Veltins-Arena gefahren bin. Die Deutsche Meisterschaft der Footbiker wird unsere dritte Veranstaltung sein, die wir in Gelsenkirchen durchführen. Wir freuen uns darauf“, sagt Thiemann, der realistisch einschätzen kann, dass die Trendsportart in Sachen Bekanntheit und medialer Aufmerksamkeit noch deutlich Luft nach oben hat.
Präsenz soll durch DM in Gelsenkirchen gesteigert werden
„Die Präsenz ist noch nicht so groß. In Deutschland fahren vielleicht 10.000 bis 15.000 Menschen Footbike. Eine Deutsche Meisterschaft mitten im Ruhrpott in Gelsenkirchen trägt natürlich dazu bei, unseren Sport bekannter zu machen“, sagt André Thiemann.
Er betreibt das Footbiken auch selbst aktiv: „Ich habe ein Schätzchen aus Vollkarbon. Dafür legt man ein paar tausend Euro auf den Tisch. Wer leidenschaftlich Rennrad oder Mountainbike fährt, der greift dafür beim Material auch tiefer in die Tasche.“ Bei der Deutschen Meisterschaft wird für Sportler und Sportlerinnen, die kein eigenes Footbike besitzen, auch Material gestellt.
Übernächster Schritt im Kopf
Wie schon beim Europacup kümmert sich der RC Olympia Buer um die Ausrichtung der DM im Schatten der Zeche Hugo. Michael Zurhausen, Präsident des RC Olympia Buer: „Für uns ist es eine Riesenfreude, dass die Meisterschaft hier in Gelsenkirchen rund um die Zeche Hugo stattfindet. Die Sportler waren im letzten Jahr von der 1280 Meter langen Rundstrecke, die mit Hilfe der RAG, dem RVR und der Stadt Gelsenkirchen genehmigt wurde, begeistert. Unsere Idee war es, die Verbindung zwischen Bergbau-Tradition und Trendsport herzustellen.“
EM oder WM in Gelsenkirchen?
André Thiemann und Michael Zurhausen denken bereits an den übernächsten Schritt. „Wir wollen den Hut auch für eine Europameisterschaft oder Weltmeisterschaft in den Ring werfen“, skizziert Thiemann, „dafür benötigt man neben einer asphaltierten Strecke auch genug Unterkünfte für die internationalen Footbiker und Footbikerinnen, weil solche Großereignisse mehrere Tage dauern.“