Kevelaer. Erstmals seit 2019 erreicht der Gelsenkirchener Luftgewehr-Bundesligist BSV Buer-Bülse wieder die Endrunde. Das sagt Trainer Frank Pawelke.

Obwohl der Gelsenkirchener Luftgewehr-Bundesligist BSV Buer-Bülse gerade zum ersten Mal seit 2019 in die Endrunde eingezogen war, herrschte am Sonntag im Auto von Trainer Frank Pawelke eher Tiefschlaf statt Partystimmung. Auf dem Rückweg vom letzten Wettkampf-Wochenende dieser Saison saß er mit Trainerkollege Oliver Frank, BSV-Fan Uli Kneer und Ersatz-Schützin Lisa Marie Schröder im Auto. Kurz zuvor hatten die Bülser den SV Wieckenberg knapp mit 3:2 besiegt und ein dramatisches Wochenende so mit dem Einzug in die Finalrunde gekrönt. Wie nun die Stimmung im Auto sei, wollte die WAZ später im Telefonat mit Frank Pawelke wissen, als er gerade auf der A 2 unterwegs war. Der Trainer lachte. „Wir sind alle total fertig. Wie anstrengend es war, sieht man an der Rückbank. Uli und Lisa Marie schlafen“, antwortete er.

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„Ja, das Wochenende hat viel Kraft gekostet“, rief Frank Pawelkes einziger wacher Mitfahrer, Trainerkollege Oliver Frank, in die Freisprechanlage hinein. Für ihn war der Einzug in die Endrunde umso schöner, da er erst vor dieser Saison zum BSV gewechselt war. „Direkt ins Finale zu kommen, ist bombastisch“, jubelte er.

Beste Saisonleistung des BSV Buer-Bülse: 1978 Ringe

Das Team der beiden Franks stach sich am Wochenende quasi in die Endrunde. In den Wettkämpfen gegen Nordmeister St. Hubertus Elsen (2:3) und Verfolger Wieckenberg wurden jeweils drei der fünf Einzelduelle erst im Stechen entschieden. Gegen Elsen reichte es nicht ganz zum Sieg, gegen Wieckenberg schon. So landeten die Bülser auf Platz vier, dem letzten Rang, der zur Teilnahme an der Endrunde berechtigt – mit nur drei Einzelpunkten Vorsprung auf den Tabellenfünften SV Petersberg.

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Die beiden gewonnenen Einzelpunkte beim 2:3 gegen Elsen waren für die Bülser daher goldwert. „Das war unsere Saisonbestleistung“, kommentierte Frank Pawelke die 1978 Ringe, die der BSV gegen den Favoriten aus Paderborn geschossen hatte. Trotz der Pleite geriet er ins Schwärmen: „Das war ein mega geiles Match. Mal haben wir geführt, mal Elsen. Das war der Wahnsinn.“ Am Ende stand’s 1:1, denn Jessie Kaps, Lisa Tüchter und Leila Hofmann lagen gleichauf mit ihren Elsener Kontrahenten. Lisa Tüchter und Leila Hofmann verloren dann ihr Stechen, Jessie Kaps gewann und sicherte damit den wichtigen zweiten Einzelpunkt.

Jubel mit den Fans in der Kabine des BSV Buer-Bülse

Den ersten hatte ausgerechnet Henny Karen Reitz geholt. Sie war zuletzt einige Male hinter den Erwartungen zurückgeblieben – und beendete diese Negativserie nun auf ganz besondere Art: „Henny“, erzählte Frank Pawelke, „hatte nach sechs Schüssen schon vier Neuner geschossen. In den letzten 34 Schüssen hatte sie dann aber nur noch eine Neun drin und hat dadurch noch gewonnen. Sie kam danach mit Tränen in den Augen zu uns und war total glücklich, dass es wieder gefluppt hat.“

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Am Sonntag gegen Wieckenberg knüpften die Bülser dann an die starke Leistung vom Vortag an. Auch in diesem Duell wechselte die Führung immer mal wieder – und erneut ging’s dreimal ins Stechen, diesmal aber beim Stand von 2:0 für den BSV Buer-Bülse. Den entscheidenden dritten Punkt holte dann erneut Jessie Kaps, die Niederlagen von Leila Hofmann und Peter Hellenbrand fielen nicht mehr ins Gewicht. Danach war der Jubel groß, die Bülser luden die rund 20 mitgereisten BSV-Fans sogar noch auf einen Sekt in ihre Kabine ein. Frank Pawelke hielt sich hier aber zurück, er musste ja noch Autofahren. „Ich habe nur einen Schluck Sekt getrunken. Aber wenn die Kinder heute Abend schlafen, genieße ich einen guten Whisky“, sagte er.

So haben sie geschossen:

St. Hubertus Elsen – BSV Buer-Bülse 3:2
Istvan Peni – Peter Hellenbrand 399:398 Denis Palberg – Jassie Kaps 398:398 (Stechen 9,8:9,9) Linnea Schnerr – Lisa Tüchter 395:395 (Stechen 10,6:9,9) Bastian Blos – Leila Hofmann 392:392 (Stechen 10:9) Nadine Hochgeschurz – Henny Karen Reitz 390:395.

BSV Buer-Bülse – SV Wieckenberg 3:2
Peter Hellenbrand – Henrik Larsen 397:397 (Stechen 8:9) Jessie Kaps – Dennis Welsch 398:398 (Stechen 10:9) Lisa Tüchter – Melissa Ruschel 395:394 Leila Hofmann – Robin Zissel 394:394 (Stechen 8:9) Henny Karen Reitz – Andreas Renz 393:389.