Gelsenkirchen. Der BSV Buer-Bülse holt zwei wichtige Siege und springt auf Platz drei. Trainer Frank Pawelke bereitet Brötchen, Bacon und Eier zu.
Am Morgen nach dem dramatischen Sieg stand Frank Pawelke in der Küche und schnippelte Gemüse. Der Trainer des Luftgewehr-Bundesligisten BSV Buer-Bülse hatte sich den Wecker am Sonntagmorgen nach eigener Aussage extra auf 6.30 Uhr eingestellt, um ein Frühstück für seine Schützen vorzubereiten.
Wettkampf in Pawelkes Heimatstadt Paderborn
Das vierte Wettkampfwochenende dieser Saison fand nämlich in Pawelkes Heimatstadt Paderborn statt und das Hotel, in dem Bülses Schützen untergebracht waren, bot kein Frühstück an.
Pawelke lud sein Team deshalb kurzerhand in sein Wohnzimmer ein und servierte hier einen Mix aus Gemüse, Eiern, Bacon und Brötchen. „Es war sehr gemütlich, wir hätten gerne länger da gesessen“, erzählt Pawelke später.
45-minütiges Frühstück beim Buer-Bülse-Coach
Nach 45 Minuten war das Frühstück nämlich schon beendet, weil der zweite Wettkampf des vergangenen Wochenendes anstand. Und offensichtlich hatte den Bülsern das Festmahl im Wohnzimmer ihres Trainers besonders gut geschmeckt.
Buer-Bülse besiegt Kamen 5:0
Sie fertigten den Tabellenvorletzten SV Kamen locker mit 5:0 ab und holten damit nach dem knappen 3:2-Erfolg am Samstag gegen den Wissener SV einen weiteren Sieg. In der Tabelle steht der BSV nun genau da, wo er vor der Saison hinwollte: Unter den ersten vier Mannschaften. Nur die schaffen den Sprung in die Endrunde.
Dreimal auf dem undankbaren fünften Platz
Zuletzt waren die Bülser dreimal auf dem undankbaren fünften Rang gelandet. Entsprechend wichtig war das erste Duell dieses Wochenendes. Das gewannen die Bülser hochdramatisch mit 3:2, doch der Sieg fühlte sich für Coach Pawelke seltsam an: „Wir waren zwar erleichtert über den Sieg, aber mit der Leistung waren alle nicht zufrieden. Das ist eigentlich nicht unser Anspruch“, sagt Pawelke.
Mit Leila Hofmann, Patricia Seipel und Henny Karen Reitz schossen gleich drei Schützinnen weniger als 390 Ringe. Trotzdem reichte es zu drei Einzelpunkten, den wichtigsten holte ausgerechnet die Ex-Wissenerin Jessie Kaps: Sie schoss etwas langsamer als ihr Gegner Benedikt Mockenhaupt und brauchte am Schluss zwölf Zehner, um den Einzelpunkt zu holen.
Großes Lob von Frank Pawelke
„Ihr Gegner“, verrät Pawelke, „stand dann die ganze Zeit hinter ihr und hat sie angeguckt – und Jessie wusste das auch. Aber sie hat trotzdem zwölf Zehner geschossen, das war das entscheidende Einzelduell.“
Am Sonntag legte Kaps dann sogar noch einen drauf. Sie schoss 400 Ringe, mehr geht nicht. „Das ist schon außergewöhnlich, gerade weil der Samstag richtig, richtig anstrengend war. Aber Jessie setzt alles, was wir besprechen, einfach super um“, lobt Pawelke, der am Sonntag aber auch mit dem Rest des Teams sehr zufrieden war:
„Alle hatten Bock auf eine gute Leistung und wollten sich ihr Selbstbewusstsein zurückholen. Der Gegner war zwar schlecht, aber gerade dann ist es manchmal schwieriger, weil die Spannung fehlt. Letztendlich war es aber auf keiner Position knapp.“
Von den ersten fünf Teams sind vier punktgleich
Dass die Bülser gegen Kamen alle fünf Einzelpunkte holten, könnte noch sehr wichtig werden: Von den ersten fünf Teams sind vier punktgleich, nur wegen den Einzelpunkten ist der BSV aktuell Dritter. „Diesen Platz wollen wir jetzt verteidigen“, betont Pawelke, der seine Schützen übrigens nicht zum letzten Mal zum Frühstück in sein Wohnzimmer eingeladen hat: „Die wollen jetzt immer hier frühstücken“, erzählt der Trainer und lacht.