Hassel. Der YEG-Coach sitzt zusammen mit seinem „Co“ Wingerter als Einwechselspieler auf der Bank, weil etliche Leute fehlen.
Über den Keller will Ahmet Inal noch nicht sprechen. Der Trainer von Fußball-Westfalenligist YEG Hassel trifft mit seinem Team am Sonntag, 15 Uhr, zuhause auf Oberliga-Absteiger SC Westfalia Herne, es ist das Duell des Viertletzten gegen den Vorletzten.
Doch nach bisher vier Spielen, von denen YEG die vergangenen drei Partien alle verloren hat, will Inal noch nicht von einem Kellerduell reden. „Dafür ist es mir zu früh”, meint er.
Vorzeichen sind nicht besonders rosig für YEG
„Viele Mannschaften fangen sich noch, dafür rutschen andere von oben ab. Und ich weiß, dass wir uns fangen werden.”
Was den Coach da so sicher macht? Schließlich sind die Vorzeichen wieder alles andere als gut: Am Sonntag fehlen wieder mindestens sechs Spieler, nämlich Musa Dilek (gesperrt), Gökhan Öztürk, Faruk Gülgün (beide verletzt), Ergün Yalcin, Serthan Tugyan und Yüksel Terzicik (alle Urlaub).
Fragezeichen stehen zudem hinter dem angeschlagenen Onour Kara Ali und Semih Esen, der in dieser Woche Vater geworden ist.
Da nur zwölf sicher einsatzbereite Spieler übrig bleiben, werden auch Trainer Inal und Co-Trainer Benjamin Wingerter wieder im Kader stehen müssen. Trotzdem ist Inal zuversichtlich: „Die Jungs wissen, dass sie jetzt punkten müssen. Wir haben so viel Qualität, dass wir auch mit elf Mann nur schwer zu schlagen sind.”
Inal war Kapitän der Westfalia
Außerdem macht es Inal Mut, dass der Gegner aus Herne auch nicht besser drauf ist. Der Traditionsverein, der 1959 sogar in der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft gestanden hatte, hat genau wie YEG schon dreimal verloren und liegt auf einem Abstiegsplatz.
„Das tut mir weh, Westfalia da zu sehen”, sagt Inal, der in der Saison 2014/15 sogar selbst für die Westfalia gespielt hat und dort Kapitän war.
Er findet: „Herne gehört eigentlich nicht in diese Liga, das ist ein Oberliga- oder Regionalligateam. Es tut mir leid für den Verein und die Fans, dass es gerade so schlecht läuft. Ich weiß, welches Potenzial dieser Verein eigentlich hat.”
YEG-Zielsetzung: Kehrtwende
Da er nur ein Jahr bei der Westfalia verbracht hat, empfindet Inal aber „keine großen Emotionen” vor dem Wiedersehen.
Inal verweist stattdessen darauf, wie nah Herne und Gelsenkirchen beieinander liegen und spricht von einem „kleinen Derby”. In dem wollen die Hasseler unbedingt die Kehrtwende schaffen, um nicht weiter unten reinzurutschen. Ansonsten muss Inal bald doch über den Keller reden, den Tabellenkeller.