Hassel. So zerpflückt Ahmet Inal, Trainer des Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel, sein Team nach dem 1:2 gegen Concordia Wiemelhausen.
Fast hätte YEG Hassels Trainer Ahmet Inal am Sonntag höchstpersönlich für ein Happy End gesorgt. Der Coach, der sich im Fußball-Westfalenligaspiel gegen Concordia Wiemelhausen gerade erst selbst eingewechselt hatte, köpfte den Ball nach einer Ecke Richtung Gäste-Tor. Doch statt im kurzen Eck zum späten 2:2-Ausgleich für YEG einzuschlagen, klatschte die Kugel an den Pfosten. Es war die letzte Chance in einer wilden Partie, die die Hasseler letztlich mit 1:2 gegen die bis dahin noch punktlose Concordia verloren.
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Die zweite Niederlage in Folge wurmte Trainer Ahmet Inal so sehr, dass er nach der kurzen Mannschaftsbesprechung nach Abpfiff zunächst wutentbrannt eine Wasserflasche wegkickte und danach verbal seinem Ärger Luft machte. „Das war ein ganz schlechtes Spiel von uns, wir kommen einfach nicht in Fahrt“, schimpfte er und stellte sogar bereits YEGs Saisonziel, oben mitzuspielen, in Frage: „So kannst du nicht in den Top Fünf mitspielen. Vielleicht müssen wir unsere Ziele verändern.“
Raygivano Dompig bringt YEG Hassel gegen Wiemelhausen mit 1:0 in Führung
Wie der Coach geahnt hatte, standen die Gäste aus Bochum tief und lauerten auf Konter. Die Hasseler fanden aber trotzdem kein Gegenmittel. „Wir haben immer wieder durchs Zentrum gespielt. Das war alles ideenlos – und gegen den Ball waren wir auch sehr schlecht“, meckerte Ahmet Inal. Sein Team war in der ersten Hälfte zwar überlegen und ging auch durch Raygivano Dompig mit 1:0 in Führung (21.), doch die Konter der Gäste bekam YEG einfach nicht in den Griff. Folgerichtig glich Wiemelhausens Justin Sarpong nach einem Konter aus (35.), weitere Gegentreffer verhinderte YEG-Keeper Pascal Schulz-Knop. „Wiemelhausen hatte die besseren Chancen“, gab Trainer Ahmet Inal zu.
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In Hälfte zwei wurde die Partie zunehmend wilder, mit riesigen Chancen auf beiden Seiten. YEGs Salih Arabaci traf aus spitzem Winkel den Pfosten (61.), Yüksel Terzicik scheiterte an Concordia-Keeper Alexander Klur (76.). Auf der anderen Seite parierte Pascal Schulz-Knop zweimal überragend. Applaus gab’s zudem für den Linienrichter: Nachdem Schiedsrichter Simon Knappe nach einer eigentlich astreinen Grätsche von Musa Dilek auf Foulelfmeter für Wiemelhausen entschieden hatte, wies der Assistent seinen Chef darauf hin, dass Musa Dilek den Ball gespielt hatte. Simon Knappe nahm den Strafstoß daraufhin zurück (70.).
YEG-Trainer Ahmet Inal hat eine klare Botschaft für seine Spieler
Trotzdem lag der Ball kurz darauf im Hasseler Tor: Nach einem Einwurf spielten die Gäste wieder Justin Sarpong frei, der zum zweiten Mal einschoss (80.). YEG-Trainer Ahmet Inal hatte sich da bereits das Trikot übergestreift, um eingewechselt zu werden. Der 40-jährige ehemalige Stürmer hatte dann auch die größte Ausgleichschance, als er nach besagter Ecke lediglich den Pfosten traf (86.).
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Diese Szene ärgerte Ahmet Inal nach Abpfiff aber nicht mehr. Stattdessen legte er den Finger in eine andere, entscheidende Wunde. „Wir trainieren nur mit elf, zwölf Mann. So kann ich nicht arbeiten. Was soll ich da taktisch trainieren, wenn die Hälfte der Stammspieler nicht da ist? Dann kann die Taktik im Spiel auch nicht funktionieren“, schimpfte er und fügte noch eine klare Botschaft an seine Spieler hinzu: „Entweder ich schaffe die Westfalenliga, oder ich gehe in die Kreisliga, wo ich nur einmal trainieren muss. Da muss man als Spieler auch mal konsequent sein.“
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Raygivano Dompig (21.), 1:1 (35.), 1:2 (80.)
YEG Hassel: Schulz-Knop - Kara Ali, Dilek, R. Demircan, Arabaci (84. Inal) - Kilic (61. Terzicik), Özkaya - Esen, Yildiz (77. Tugyan), Dompig - Baydemir (79. Eren)