Dortmund. Die Sportfreunde Bulmke aus Gelsenkirchen haben in Dortmund den Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga verpasst. 0:4-Pleite in Eving. Mit 20 Fotos.
Es sind zwei Bilder, die sich den 1000 Zuschauern auf dem Kunstrasen an der Dortmunder Grävingholzstraße bieten: ein normales und ein doch etwas ungewöhnliches. Während die Spieler von Eving Selimiye Spor ihren Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga feiern, sind die der Sportfreunde Bulmke aus Gelsenkirchen nach ihrer 0:4 (0:1)-Pleite anscheinend nicht einmal enttäuscht, geschweige denn traurig.
Keine Chance- Die Sportfreunde Bulmke gehen in Eving unter
Nach dem 1:0-Sieg im Hinspiel dieser Relegation vom vergangenen Sonntag und der zuvor verpassten ersten Chance – 2:4 in der Entscheidungspartie gegen das Team von FSM Gladbeck –, hatte Ali Vural, der Spielertrainer des Meisters der Gelsenkirchener Kreisliga-A-Staffel 2, deutlich mehr erwartet. Auch wenn er mehrere angeschlagene Fußballer in seiner Mannschaft hatte. „Aber“, sagte der 39-Jährige nach dem Schlusspfiff, als die Evinger auf dem Kunstrasen tanzten und feierten, „ich muss ganz offen und ehrlich sagen: Wir haben versagt. Wenn du so untergehst, hast du es auch nicht verdient, aufzusteigen.“
Evings Ali Can Mert trifft gegen die Sportfreunde Bulmke dreimal
Ali Vural war auch ein bisschen ratlos und hätte seine Kritik an den Versagern gerne noch potenziert. „Das war das wichtigste Spiel der Saison“, sagte er, ohne ins Detail zu gehen. Begriffen hatten dies jedoch nicht alle seiner Kicker. Einige erreichten den Aufstiegsspiel-Modus an diesem Donnerstag zu keiner Zeit und waren nicht bereit, für den Sprung in die Bezirksliga mehr zu investieren, als hin und wieder über den Kunstrasen zu traben. Nach 90 Minuten steht das Fazit, dass sich die Sportfreunde Bulmke in Dortmund blamiert haben und mit diesem 0:4, das ohne Torwart Cenk Balci sicherlich ein noch schlimmeres Ergebnis geworden wäre, sehr gut bedient gewesen sind.
Schnell war bei hochsommerlichen Temperaturen zu sehen, dass nur eine Mannschaft angetreten war, um aufzusteigen. „Die Bulmker machen eigentlich gar nichts“, sagte ein Zuschauer sehr treffend. Es war schon verwunderlich, dass sich die Sportfreunde noch ohne Gegentor soeben in die Trinkpause retteten, die Schiedsrichter Martin Pier in der 24. Minute anordnete. Bis in die Halbzeit schafften sie es aber nicht, weil die Dortmunder in der Nachspielzeit der ersten Hälfte zur längst überfälligen Führung kamen. Ali Can Mert traf nach einer schönen Kombination.
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„Bis zum 0:1 war’s eigentlich noch okay“, meinte Bulmkes Spielertrainer Ali Vural, der, selbst angeschlagen, in der 43. Minute für den verletzten Mehmet Mercan gekommen war. „Aber wir haben uns keine Torchance erspielt.“ Doch: eine klitzekleine, um genau zu sein. Nach einer Flanke von Ramazan Yagcioglu traf Mehmet Kafli aber mehr Mustafa Erdogans Hintern als den Ball (32.).
Es bliebt die Hoffnung, dass FSM Gladbeck endgültig ausgeschlossen wird
Nach der Pause war es dann so, dass die Bulmker nicht einmal mehr zu einer klitzekleinen Tormöglichkeit kamen, weil sie unpräzise spielten, weil sie teilweise lustlos wirkten und vor allem nicht kämpften. Das führte dazu, dass Evings Schlussmann Evans Sammrey während des Spiels genügend Zeit hatte, um sich mit Zuschauern zu unterhalten, die hinter seinem Tor beziehungsweise dem Zaun dahinter standen.
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Mühelos durften die Dortmunder das Ergebnis nach der Pause hochschrauben und schnell für klare Verhältnisse sorgen. Erst traf Anil Can Mert zum 2:0 und dann mit seinem schon dritten Treffer zum 3:0. Zwischendurch gab es auch noch zwei Lattentreffer für die Evinger. Schließlich erhöhte Kadir Sen mit einem sehenswerten Distanzschuss in der 68. Minute auf 4:0, und es dauerte gar nicht mehr lange, bis Musik aus den Boxen dröhnte, obwohl das Spiel noch lief. Einfluss auf das Konzept der Bulmker hatte dies nicht: Sie hatten ja keines.
Was den Sportfreunden jetzt noch bleibt, ist die Hoffnung, dass FSM Gladbeck endgültig aus dem Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen ausscheiden und in der Saison 2022/23 nicht Bezirksligist sein wird. „Aber das hoffen wir gar nicht“, sagt Ali Vural. „Wenn’s so kommen sollte, nehmen wir’s an. Aber die Freude wäre dann nicht groß.“ Groß wären eher die Sorgen bei Ali Vural, wie die Sportfreunde in der Bezirksliga mit diesen Sportsfreunden bestehen sollten.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0, 2:0, 3:0 Anil Can Mert (45.+2, 51., 62.), 4:0 Kadir Sen (68.).
Sportfreunde Bulmke: Cenk Balci - Sentürk, Kituba, Gülnaz, Cengiz Balci - Mercan (43. Vural), Cetin (70. Hasankatooglu) - Yagcioglu, Kilicalp (62. Lewejohann), Yilmaz . Kafli (86. Karakoc).