Ückendorf. Die Sportfreunde benötigen im Rückspiel gegen Eving Selimiye Spor nur noch ein Unentschieden zum Sprung in die Bezirksliga.
Als er in der 89. Minute das erlösende 1:0 erzielt hatte, riss sich Berf Ali Polat das Trikot vom Körper und rannte zu seiner Familie. Die stand direkt neben der Trainerbank der Sportfreunde Bulmke, Polats Mannschaft.
Kein Halten mehr bei Bulmke
Auf Bulmkes Bank gab’s kein Halten mehr, alle rannten auf Polat zu. Kein Wunder, denn dank des späten Treffers sind die Sportfreunde nun ganz nah dran am Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga.
Sie gewannen das Relegations-Hinspiel gegen den Dortmunder Klub Eving Selimiye Spor mit 1:0 und brauchen im Rückspiel am Donnerstag nur noch ein Unentschieden, um den Aufstieg zu schaffen.
Für Torschütze Polat endete das Spiel dennoch traurig: Er war in der 79. Minute eingewechselt worden, köpfte in der 89. Minute nach einem Freistoß von Cihan Yilmaz das 1:0 und humpelte in der Nachspielzeit wieder vom Platz.
„Berf hat sich leider ein bisschen verletzt“, meinte Spielertrainer Ali Vural. Das Tor gönnte er Polat ganz besonders: „Ich freue mich riesig für ihn, denn er war zwei Drittel der Saison verletzt. Heute war er ein bisschen knatschig, weil er unbedingt im Aufstiegsspiel spielen wollte. Es ist eine Meisterleistung, dass er dann noch das Tor macht.“
Bulmke-Coach Vural erleichtert
Außerdem war Vural natürlich erleichtert, dass es noch zum Sieg gereicht hatte. Der war für die Bulmker nicht nur aufgrund des späten Treffers glücklich, sondern auch wegen des Spielverlaufs. Hier hätte ein Unentschieden am ehesten gepasst.
In einer ausgeglichenen, aber chancenarmen ersten Hälfte ließen die Bulmker defensiv fast nichts zu. Nur einmal musste Cengiz Balci vor dem einschussbereiten Ömer Karsli retten (37.).
Vorne hatte Rene Lewejohann in der fünften Minute das 1:0 auf dem Fuß, doch sein Flachschuss rauschte am linken Pfosten vorbei. Bulmkes beste Chance vergab Mehmet Kafli, als er nach einem feinen Steckpass von Cihan Yilmaz an Evings Keeper Evans Sammrey scheiterte (40.).
Ansonsten zeigten beide Teams selten, dass sie zu den besten Kreisliga-Mannschaften ihres Kreises gehören. Umso erstaunlicher war es, wie begeistert Evings Torwart die erste Halbzeit kommentierte: „Klasse, Männer, klasse“, rief Sammrey seinen Teamkollegen nach dem Pausenpfiff zu.
Eine Meinung, die die meisten der 555 Zuschauer am Rasenplatz an der Gesamtschule Ückendorf nach der ersten Halbzeit wohl nicht teilten. Und die zweite Hälfte wurden nur bedingt besser. Die Gäste waren nun etwas aktiver, machten sich mit Fehlpässen aber immer wieder selbst ihre Chancen zunichte.
Selten spielte Eving die Angriffe so gut aus wie in der 49. Minute, als Anil Can Mert nach einem langen Ball zum Lupfer ansetzte, damit Bulmkes Keeper Cenk Balci aus dem Spiel nahm, aber noch von den zurückgeeilten Bulmkern Bobo Kimdomba und Cengiz Balci gestoppt wurde.
Lewejohann muss verletzt raus
Die Sportfreunde mussten Stürmer Rene Lewejohann, einen der Ex-Profis in ihren Reihen, zu Beginn der zweiten Hälfte wegen einer Muskelverhärtung auswechseln. Danach setzten sie vor allem auf lange Bälle, was Spielertrainer Vural so erklärte: „Eving hat sehr gut zugestellt und gepresst. Die haben im Mittelfeld viele Zweikämpfe gewonnen, deshalb wollten wir das Mittelfeld mit langen Bällen überbrücken“, sagte Vural, musste dann aber feststellen: „Das ist nicht aufgegangen.“
Abgesehen von einem zu zentralen Schuss von Mazlum Kilicalp bekam Bulmke lange nur wenig zustande. Die Partie trudelte bereits einem enttäuschenden 0:0 entgegen, doch dann bekamen die Sportfreunde nochmal einen Freistoß. Und dann kam der große Auftritt des Berf Ali Polat.