Hassel. Das Gelsenkirchener Derby in der Fußball-Bezirksliga endet 3:3. Der Punkt zum Saisonfinale schmeckt lediglich dem SC Hassel. Das sind die Gründe.
Das Ergebnis ist, dass nach diesem letzten Saisonspiel in der Fußball-Bezirksliga, dem GelsenkirchenerDerby zwischen dem SC Hassel und dem SV Hessler 06, beide Teams einen Punkt bekommen – 3:3 (2:2). Damit sind aber auch schon alle Gemeinsamkeiten aufgelistet. Schauen wir auf die beiden Trainer: Während Calogero Cavaleri fröhlich ist – vor allem auch deshalb, weil seine Grün-Weißen in Orange in der Nachspielzeit noch zum Ausgleich gekommen sind –, macht Holger Siska einen knurrigen Eindruck. „Das war heute“, sagt der Coach der Null-Sechser, „ein Spiegelbild der ganzen Saison.“
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Okay: Die Hasseler hatten vor 80 Zuschauern gar nicht schlecht begonnen, aber schnell nahmen die Heßleraner das Heft in die Hand. „Wir haben den Faden verloren“, meinte Calogero Cavaleri. Er hätte auch davon sprechen können, dass seinem Team ein ganzes Wollknäuel abhanden gekommen sei. Erst traf Patrick Platzek zum 1:0, dann köpfte Bastian Lübeck nach einer Ecke seines Kapitäns Julian Hellmich das 2:0 für den SV Hessler 06. „Wir hätten das 3:0 machen müssen“, sagte Holger Siska, dessen Team Chancen dazu hatte – die wohl beste hatte Lukas Siska nach einer astreinen Kombination in der 32. Minute. „Wir haben das Spiel bis zum 1:2 komplett kontrolliert.“
Devran Özdemir schafft mit einem Doppelschlag das 2:2 für den SC Hassel
Stimmt. Und ein Kontrollverlust schien sich auch gar nicht anzubahnen. Doch dann verkürzte Devran Özdemir nach einem Pass von Maurice Hövel – „das darf nie fallen, das musst du ganz anders verteidigen“, ärgert sich Holger Siska – und glich nur zwei Minuten später aus. Wieder nach Vorarbeit von Maurice Hövel. Das führte Calogero Cavaleri vor allem darauf zurück, dass seine Mannschaft ein intensiveres Pressing gespielt hatte, dennoch hatte der SC Hassel den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. „Nach dem 1:2“, sagte Hessler-06-Coach Holger Siska, „sind die Köpfe runtergegangen, wir hatten keine Körpersprache mehr und nicht die nötige Ruhe.“
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Kurz vor der Pause passierte dann noch dies: Hassels Mikail Birbir foulte Lukas Siska, so dass er Gelb sah, sich so verletzte, dass er nicht weiterspielen konnte, und den Heßleraner so, dass dieser nach wenigen Minuten der zweiten Hälfte ebenfalls passen musste. Das galt nach 54 Minuten auch für Sven Bödiger, und zwar nach einer sehr harten Attacke von Jason Bernitzky. Der Hasseler sah die Gelbe Karte und war mit dieser ausgezeichnet bedient.
Volleyschuss: Daniel Broll trifft für den SV Hessler 06 zum 3:2
Dann kam doch der Moment, in dem Holger Siska kurz dachte, seine Mannschaft schlage endlich den richtigen Kurs ein. Nach einer Flanke von Haris Imsirovic verwandelte Daniel Broll volley zum 3:2 für den SV Hessler 06. Aber? Der Trainer erzählte wieder vom Spiegelbild der Saison. „Wir hatten keinen Ballbesitz und keine Ordnung mehr“, sagte er. „Und wenn wir mal Umschaltmomente hatten, haben wir diese mit dem ersten Ball totgespielt.“ Was eigentlich verwunderlich ist. „Wir haben viele Jungs, die die Qualität haben. Das ist das, was das on top so schlimm macht“, sagte der Trainer der Null-Sechser.
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Das änderte jedoch überhaupt nichts an der Glückseligkeit Calogero Cavaleris, der in der dritten Minute der Nachspielzeit das 3:3 gesehen hatte. Irgendwie hatte sich der Ball nach einem Kopfball von Ayoub Nouasse – auch mit Heßleraner Unterstützung – den Weg ins Tor geebnet. „Wir haben nach dem 2:3 noch mal richtig Gas gegeben“, sagte der Hasseler Trainer, der auch Kult-Torwart Christian Bosjnak zu dessen Abschied eine Viertelstunde zwischen den Pfosten gegönnt hatte. „Wir hatten auch schon eher Chancen, das 3:3 zu machen. Ich denke, es war verdient“, meinte Calogero Cavaleri. „Wir haben 90 Minuten guten Fußball gespielt und können sehr zufrieden sein.“
So haben sie gespielt:
Tore: 0:1 Patrick Platzek (14.), 0:2 Bastian Lübeck (23.), 1:2, 2:2 Devran Özdemir (35., 37.), 2:3 Daniel Broll (63.), 3:3 Ayoub Nouasse (90.+3).
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SC Hassel: Klein (75. Bosnjak) - Uysal, Nouasse, Birbir (46. Bernitzky), Dennstädt (63. Aydin) - Kosmas - Hövel, Hafsi, Özdemir, Racovita (67. Hovakimyan) - Tomanek.
SV Hessler 06: Wolski - Lübeck, Kulla, Wenzel, Leberecht - Djuliman - Bödiger (56. Broll), Siska (49. Wieszniewski), Hellmich, Platzek (65. Falzer) - Imsirovic.