Hassel. Deshalb treibt Gelsenkirchens Fußball-Westfalenligist YEG Hassel treibt seinen Trainer Ahmet Inal im Spiel gegen Wiemelhausen zur Verzweiflung.

Eigentlich ist Ahmet Inal ein Freund des gepflegten Kurzpassspiels, doch am Sonntag hätte sich der Trainer des Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel mehr Befreiungsschläge gewünscht. Im Heimspiel gegen Concordia Wiemelhausen führte sein Team lange mit 2:1, ehe in der 83. Minute nach einer Ecke plötzlich das Chaos im YEG-Strafraum ausbrach. Der Ball flipperte von der einen zur anderen Seite, immer wieder kam auch ein Hasseler kurz an die Kugel. Der Letzte, der in dieser Szene an den Ball kam, war aber Wiemelhausens Maurice Reiß – und der jagte ihn zum 2:2-Endstand in den Winkel.

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Sehr zum Unmut von Ahmet Inal. „Wir hatten zwei-, dreimal die Möglichkeit zu klären. Aber da haut keiner mal dazwischen. Stattdessen eiern wir rum und kriegen den Ball nicht raus“, schimpfte er. Er war umso verärgerter, weil das Thema Befreiungsschläge schon beim zwischenzeitlichen 0:1 in der neunten Minute eine Rolle gespielt hatte. Da entschied sich Innenverteidiger Serthan Tugyan nach einer flachen Hereingabe dafür, den Ball anzunehmen, statt ihn ins Aus zu dreschen. Eine Wahl mit Folgen: Serthan Tugyan spielte Wiemelhausens Tim Wasserloos die Kugel in die Füße, der zur Führung traf.

Cihan Yildiz trifft zweimal für YEG Hassel – 2:1-Führung

„Ich verstehe nicht, warum wir da nicht konsequenter sind“, haderte Ahmet Inal. Die fehlenden Befreiungsschläge waren aber nicht das Einzige, womit die Hasseler ihren Trainer am Sonntag zur Verzweiflung brachten. YEGs schwache Anfangsphase beschrieb der Coach mit der simplen, aber bitteren Erkenntnis: „Wenn ein Trainer mehr möchte als die Spieler, ist das ein Problem. Entweder steckst du die Spieler an, oder der Funke springt nicht rüber.“ Zu Beginn war Letzteres der Fall. Den Gastgebern fehlten Aggressivität, Gier und Körpersprache – und zwar bis zur 20. Minute: Dann wurde YEG-Stürmer Omar Jessey im Strafraum gefoult, Cihan Yildiz verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:1.

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Das war ein Weckruf für die Hasseler. „Danach haben wir genau das gezeigt, was ich von Anfang sehen wollte“, erzählte Ahmet Inal. Daher war es sogar verdient, dass Cihan Yildiz in der 57. Minute nach einem Konter über Mesut Özkaya und Omar Jessey mit seinem schwachen rechten Fuß zum 2:1 traf. Sein zweites Tor des Tages gab YEG aber nicht die nötige Sicherheit, im Gegenteil. „Wiemelhausen hat gedrückt, und wir sind wieder ins Schwimmen geraten. Die waren dem 2:2 näher als wir dem 3:1“, gab Ahmet Inal zu. Sein Team hatte zwar auch einzelne Konterchancen, spielte diese aber gut aus.

YEG Hassels Torwart Ergün Yalcin hält den Punkt fest

Dann kamen die 83. Minute und das Getümmel im YEG-Strafraum, an dessen Ende die Gäste zum 2:2 ausglichen. Und fast hätten die Hasseler sogar diesen einen Punkt verspielt: In der Schlussphase lief ein Wiemelhausener zweimal allein auf YEG-Torwart Ergün Yalcin zu. Einmal parierte der Keeper, einmal ging der Ball daneben. „Am Ende können wir froh sein, dass wir einen Punkt geholt haben“, stellte Ahmet Inal fest. Trotzdem war er enttäuscht: „Wir kämpfen uns ins Spiel zurück, geben es aber wieder leichtsinnig ab. Warum spielen wir das nicht mal souverän zu Ende?“

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 (9.), 1:1, 2:1 Cihan Yildiz (20., Foulelfmeter; 57.), 2:2 (83.)

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YEG Hassel: Yalcin – Kara Ali, Tugyan (81. Tosun), R. Demircan, Kaya, Öztürk, Özkaya, Yildiz, Terzicik (75. Keskin), Jessey, Baydemir