Gelsenkirchen. Hessler 06 braucht noch ein paar Punkte, Erle 19 dagegen ist wohl kaum mehr zu retten. Hesslers Trainer weiß genau, was nicht passieren darf.
Mit der wichtigsten Information hält Rainer Sowa nicht lange hinter dem Berg. „Das Spiel findet statt, auf jeden Fall“, sagt der Trainer der Spvgg Erle 19 vor der Partie gegen den SV Hessler 06. Dem Derby in der Fußball-Bezirksliga am Sonntag (15 Uhr, Oststraße) steht also, wenn nichts allzu Außergewöhnliches passiert, nichts im Wege.
Die Absage der Partie beim FC Marl soll, so die Erler, ein Einzelfall, die absolute Ausnahme bleiben. „Wir sind in der Pflicht, uns auch an den letzten sechs Spieltagen vernünftig zu präsentieren“, sagt Rainer Sowa. Er ist zwar niemand, der frühzeitig die Flinte ins Korn wirft, aber bei zehn Punkten Rückstand auf das rettende Ufer stellt er sich innerlich darauf auf, dass bald der Abschied aus dem überkreislichen Fußball feststehen wird.
Erle 19: Abstieg steht wohl bald fest
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Im Gegensatz zum vergangenen Sonntag stehen den 19ern diesmal mehr als nur neun gesunde Spieler zur Verfügung, obwohl es fraglich ist, ob die angeschlagenen Daniel Reimann und Nicolai Riße mitwirken können. „So auf 13, 14 Leute sollten wir kommen“, sagt Rainer Sowa. Keine Option stellt allerdings Martin Masnitza dar. Der routinierte Torjäger, der vor drei Wochen beim 0:4 gegen den VfB Hüls die Rote Karte erhielt, muss zum letzten Mal gesperrt zuschauen.
Nach sechs Niederlagen am Stück hofft Rainer Sowa bei seiner Mannschaft auf den Hessler-06-Effekt. Will heißen: Gegen den Mitaufsteiger von 2020 haben die Lila-Weißen stets gut ausgesehen. In der Hinrunde gab es einen 3:1-Auswärtssieg, und in der Saison davor hatten sie beim 1:0-Heimsieg den Papst in der Tasche. „Die meisten Spieler beider Mannschaften kennen sich untereinander“, erzählt Rainer Sowa. „Vielleicht ziehen unsere Jungs daraus eine besondere Motivation.“
Hessler braucht noch ein paar Punkte
06-Trainer Holger Siska hofft hingegen, dass seine Mannschaft gegen Erle 19 nicht zum dritten Mal ein traumatisches Erlebnis haben wird. „Für uns ist das ein gefährlicher Gegner“, sagt er. „Die Erler können fast ohne Druck spielen. Wenn wir nicht sofort fokussiert auftreten, erleben wir wie im Hinspiel eine böse Überraschung. Wir sind vorgewarnt und sollten zeigen, dass wir gelernt haben.“
Er weiß, dass er eine Mannschaft coacht, die den Hang hat, so ein Spiel anzugehen, wie man es nicht angehen sollte: mit einem gewissen Schlendrian. Obwohl aus den letzten drei Spielen sieben von neun möglichen Punkten geholt wurden, kann sich Holger Siska noch nicht sicher sein, dass dieser Schlendrian ausgetrieben ist, denn von den letzten Gegnern stand keiner auf einem Abstiegsplatz.
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Der Blick auf die Tabelle sorgt bei acht Punkten Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz zwar nicht für permanente Bauchschmerzen, aber den einen oder anderen Zähler sollten die Null-Sechser noch einfahren, um sich ganz sicher fühlen zu dürfen. „Wir haben“, sagt Holger Siska. „in Erle die große Chance, einen weiteren Schritt in die richtige Richtung zu machen.“
Maximilian Wieszniewski fällt bei den Gästen weiterhin aus. Die Einsätze von Marc Höwing, Lukas Siska und André Kulla sind dazu fraglich.
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