Gelsenkirchen. Ihnen bleibt nichts erspart: Die Kellerkinder Westfalia Gelsenkirchen und Spvgg Erle müssen zu absoluten Topteams. Wie sie die Spiele angehen.

Den Kellerkindern aus Gelsenkirchen bleibt nichts erspart. Westfalia 04 und die Spvgg Erle 19 bekommen es auf ihrer Abschiedstour aus der Fußball-Bezirksliga an diesem Sonntag mit den beiden Top-Teams der Staffel 14 zu tun.

Fußball-Bezirksliga: SC Hassel – SF Merfeld

Für den SC Hassel sieht die Welt nach drei Siegen in Folge wieder deutlich besser aus. Bei jetzt sieben Punkten Vorsprung auf den ersten von vier Abstiegsplätzen haben die Grün-Weißen beste Aussichten, die Klasse zu halten. An diesem Sonntag erwarten sie den Tabellensechsten SF Merfeld, der seine bisherigen sechs Spiele gegen die Gelsenkirchener Mannschaften ausnahmslos gewinnen konnte.

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Das Hinspiel in Merfeld verloren die Hasseler mit 3:8, obwohl sie bereits mit 2:0 geführt hatten. Das soll ihnen diesmal nicht passieren. „Ich hoffe, dass wir dort anknüpfen können, wo wir zuletzt aufgehört haben“, sagt Trainer Calogero Cavaleri. Er muss allerdings auf zwei Stammkräfte verzichten: auf Steven Hennig und auf Torhüter Simon Schnipper. „Wir werden trotzdem eine schlagkräftige Truppe auf den Platz bringen“, sagt der Coach. Die entstandenen Lücken werden wohl Mounir Hafsi und Luca Klein schließen.

Fußball-Bezirksliga: SV Hessler 06 – VfB Hüls

Zwei Siege in Folge, Platz neun und zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz - trotzdem traut Trainer Holger Siska vom SV Hessler 06 dem Braten vor den letzten sieben Partien noch nicht. „Ich bin noch nicht ganz so locker“, gibt er vor dem Heimspiel gegen den Tabellendritten VfB Hüls zu. „Wir haben zuletzt zwar einige Punkte geholt, aber wir brauchen noch ein paar weitere, um uns sicher fühlen zu dürfen. Zum Ende einer Spielzeit gibt es immer mal wieder überraschende Siege der Abstiegskandidaten.“

Weitere Brennpunkte aus der Gelsenkirchener Fußballszene:

Seine Mannschaft möchte die aktuelle Saison nicht austrudeln lassen, sondern an die guten Heimauftritte in diesem Kalenderjahr anknüpfen. Marc Höwing (Rippenprellung) und Maximilian Wieszniewski (Hand gebrochen) fallen aus. Patrick Rüsenberg kann hingegen wieder mitwirken.

Fußball-Bezirksliga: Westfalia 04 – TSG Dülmen

Größer können die Gegensätze kaum sein: Der Tabellenletzte und künftige A-Kreisligist Westfalia 04 empfängt den Spitzenreiter und künftigen Landesligisten TSG Dülmen. „Das ist ein Spiel, in dem wir vom Gegner lernen können. Man kann was mitnehmen“, sagt Westfalias Trainer Thomas Krömmelbein. Eine Lehrstunde, die mit einer hohen Niederlage für sein Team endet, möchte er jedoch vermeiden.

Westfalia 04 Gelsenkirchen hat das Hinspiel gegen Dülmen am grünen Tisch verloren

Das Hinspiel ist noch gut in Erinnerung. Es fand nämlich gar nicht statt. Die Bismarcker traten damals aufgrund personeller Nöte nicht an und fanden sich mit einer 0:2-Niederlage am grünen Tisch ab. Sollte es ein solches Ergebnis diesmal auf dem grünen Rasen geben, wäre das keine Schande für die Blau-Weißen.

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„Wir haben Respekt, aber keine Angst vor Dülmen“, betont Westfalias Coach. Ihm fehlen diesmal Moritz Lessmann, Fabian Halilaj, Christopher Mehlmann und Berke Güner, dessen Rot-Sperre zwar abgelaufen ist, der aber wegen einer Verletzung am Fuß trotzdem nicht mitkicken kann.

Fußball-Bezirksliga: FC Marl – Spvgg Erle 19

Erles Trainer Rainer Sowa hat nach elf Niederlagen an den letzten 13 Spieltagen nur noch geringe Hoffnungen, sich nach zehn Jahren mit dem Klassenerhalt von der Oststraße verabschieden zu können. „Seit Gründonnerstag, seit dem 1:4 beim SC Hassel, wissen wir, dass es fast unmöglich ist, die Liga zu halten“, sagt er. „Zu 80 Prozent ist die Sache durch.“

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An diesem Sonntag könnte sich der Prozentsatz weiter erhöhen, denn die 19er müssen zum Tabellenzweiten FC Marl, der trotz einiger kurioser Resultate in den vergangenen Wochen natürlich klarer Favorit ist. „Wir haben nicht mehr den Druck, gewinnen zu müssen“, sagt Rainer Sowa. „Vielleicht ist das vorteilhaft für uns.“ Er muss an diesem Spieltag und auch an den beiden nächsten ohne den gesperrten Torjäger Martin Masnitza auskommen. Ob Trainer-Neffe Dustin Sowa und Torhüter Benjamin Baschek mitwirken können, ist noch ungewiss.