Buer. Im Gelsenkirchener Lokalderby der Fußball-Landesliga setzt sich die SSV Buer mit 2:0 gegen den Erler SV 08 durch. Mutluer und Gummels treffen.
Das Gelsenkirchener Derby zwischen der SSV Buer und dem Erler SV 08 am Gründonnerstag wird wohl das vorerst letzte in der Fußball-Landesliga gewesen sein. „Wir planen für die Bezirksliga“, bekannte Erles Trainer Hartmut Scholz nach der 0:2-Niederlage seiner Jungs an der Löchterheide. Die Grün-Weißen liegen acht Punkte hinter SW Wattenscheid 08, also jener Mannschaft, die auf dem letzten Nicht-Abstiegsplatz rangiert und noch fünf Spiele nachzuholen hat.
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An den Klassenerhalt der Erler glaubt deshalb niemand mehr ernsthaft. Ihnen bleibt nur noch die Hoffnung, sich in den letzten acht Spielen vernünftig aus der Landesliga zu verabschieden. Dass sie dazu bereit und auch in der Lage sind, stellten sie bei ihrem Auftritt in Buer-Ost unter Beweis. Trotz der Niederlage boten sie vor den Augen von Klaus Fischer und Schalkes Sport-Vorstand Peter Knäbel eine keineswegs enttäuschende Leistung.
Kadir Mutluer bringt die SSV Buer nach sechs Minuten mit 1:0 in Führung
Wie schon vier Tage zuvor beim 4:2 gegen den SuS Kaiserau legten die Bueraner einen furiosen Start hin. Sechs Minuten waren gespielt, als Kadir Mutluer den Ball nach Zuspiel von Tim Heinsen zum 1:0 eindrückte. Aber anstatt nachzulegen, schalteten die Gastgeber diesmal einen Gang zurück und überließen den Erlern das Spiel.
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Die Gäste tauchten einige Male im Strafraum der SSV auf, sie hatten dort sogar die Lufthoheit, aber besondere Gefahr ging für Matthias Kuscha nicht aus. Der 18-Jährige aus der U19 der Rothosen, der zwei Jahre beim FC Schalke 04 und vier Jahre bei Borussia Dortmund ausgebildet wurde, stand erstmals im Tor der ersten Mannschaft. Als Vertreter des verletzten Kevin van Holt und des beruflich verhinderten Felix Wittka bekam er wenig zu tun, aber man spürte trotzdem, dass von ihm eine erstaunliche Ruhe und Sicherheit ausgingen. Er könnte für die SSV Buer ein Mann der Zukunft werden.
Effizient: Simon Gummels erhöht für die SSV Buer auf 2:0
„Nach unserem Treffer zum 1:0 haben wir leider für längere Zeit aufgehört, Fußball zu spielen“, stellte SSV-Trainer Misel Zec bedauernd fest. Gegen einen Gegner aus dem oberen Tabellendrittel wäre diese Passivität, die die Gastgeber auch zu Beginn der zweiten Hälfte nicht ablegten, wohl ins Auge gegangen.
Aber zumindest effizient waren sie, die Bueraner. Ihre zweite echte Tormöglichkeit nutzten sie, um durch den abermals starken Simon Gummels nach Zuspiel von Florian Weber auf 2:0 zu erhöhen. Auch an diesen beiden sehr talentierten Jungs dürften die Rothosen künftig viel Spaß haben.
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Nach dem zweiten Treffer kehrte beim Gastgeber die Spielfreude zurück. Ihm kam entgegen, dass der Erler SV 08 aufmachte und derart große Lücken in der Abwehr anbot, die die Bueraner unmöglich ignorieren konnten. Aber sie hatten ihr Zielwasser offensichtlich bereits verbraucht. Der erfahrene Kadir Mutluer hätte sein Konto in der Schlussphase um mindestens drei Treffer aufstocken können, nein: müssen.
Die SSV Buer muss zum FC Frohlinde, der Erler SV 08 erwartet den SV Horst 08
Es blieb somit beim 2:0, also bei jenem Ergebnis, das es schon sieben Monate zuvor in der zweiten Runde des Kreispokals gegeben hatte. „Der Sieg war ein bisschen dreckig, aber verdient“, sagte Misel Zec. Er kann mit seinem Team am Ostermontag beruhigt zum FC Frohlinde fahren. Mit dem Abstieg sollte der Tabellenachte nichts mehr zu tun bekommen. In Frohlinde darf Daniel Bertram nach Ablauf seiner Rot-Sperre wieder eingesetzt werden.
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Für die Erler steht am Ostermontag das nächste Derby auf dem Spielplan. Sie empfangen den SV Horst 08. Hartmut Scholz muss auf zwei Spieler, die am Donnerstag in der Start-Elf standen, verzichten. Kaan Gülmez sah die fünfte Gelbe Karte, und Julian Jürgensen fehlt aus privaten Gründen.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Kadir Mutluer (6.), 2:0 Simon Gummels (64.).
SSV Buer: Kuscha, Özgen, Schleking, Mutluer, Sell, Jozek (77. Keles), Gummels (77. Yavuz), Heinsen (46. Serhan), Glittenberg, Sachsenweger, Basar (61 Weber).
Erler SV 08: Wollny, Juskowiak (73. M. Auth), Scholz, Gülmez, Karagülmez, Jürgensen (66. Cichos), Voßschmidt, Reckort, Van, Reydt (79. Ganser), Gendreizig.