Hassel. Was vor dem 4:2 über den FC Lennestadt passiert, ärgert Ahmet Inal, den Coach des Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel, gewaltig.

Nach dem Sieg musste Ahmet Inal erstmal seinem Ärger Luft machen. Eigentlich hätte der Trainer des Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel am Sonntag viele Gründe gehabt, glücklich zu sein. Sein Team bezwang den FC Lennestadt am Lüttinghof mit 4:2, was nicht nur der erste Erfolg nach zuletzt vier sieglosen Spielen war, sondern auch der erste Liga-Dreier in diesem Jahr überhaupt. Trotzdem war das Erste, was er nach Abpfiff sagte, kein Lob, sondern Kritik. „Wichtiger als der Sieg ist mir die Situation mit dem SC Hassel“, sagte Ahmet Inal und meinte damit einen Vorfall vor dem Spiel gegen den FCL.

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Die Gäste mussten nämlich lange warten, bevor sie in die Kabine kamen. Laut Ahmet Inal lag das vor allem an YEGs Platznachbar SC Hassel: „Vor unserem Spiel hat die Jugend des SC Hassel gespielt. Die hatten deshalb die Kabinenschlüssel. Danach haben sie die aber mitgenommen, und es war kein Verantwortlicher des SC Hassel mehr am Platz. Erst als wir jemanden angerufen haben, wurden uns die Schlüssel gebracht. Deshalb kam unser Gegner erst um 14.15 Uhr in seine Kabine rein, das ist sehr, sehr spät“, schilderte Ahmet Inal.

Omar Jessey schnürt Doppelpack für YEG Hassel

Gegenüber den Lennestädtern war ihm all das sehr unangenehm: „Die kommen anderthalb Stunden aus dem Sauerland hierhingefahren und müssen dann noch auf die Kabinenschlüssel warten. Wir als Verein haben uns in Grund und Boden geschämt. Wichtiger als jeder Sieg ist es mir, ein guter Gastgeber zu sein und – gerade in der Westfalenliga – für professionelle Bedingungen zu sorgen“, sagte Ahmet Inal. Der Sieg ging für ihn deshalb ein wenig unter, obwohl seine Hasseler eigentlich eine besonders gute Leistung zeigten.

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Sie mussten insgesamt vier Stammspieler ersetzen: Mesut Özkaya, Cihan Yildiz, Mert Kilic sowie Mahir Kaya, der kurzfristig ausfiel. Dennoch trat YEG gegen den Tabellen-14. von Beginn an sehr dominant auf. „In der ersten Halbzeit haben wir überragend gespielt. Wir haben aggressiv gegen den Ball gearbeitet und hatten viel Ballbesitz in des Gegners Hälfte“, lobte Ahmet Inal. Und nicht nur das, YEG war erstaunlicherweise auch effektiv vor dem Tor. Von fünf Chancen in der ersten Halbzeit nutzten die Hasseler drei. In der Anfangsphase traf Omar Jessey sehenswert aus der Drehung zum 1:0, kurze Zeit später behielt er im Eins-gegen-eins gegen Lennestadts Torwart die Nerven und erhöhte. In der 31. Minute gelang Onour Kara Ali sogar das 3:0.

Ahmet Inal: „In der zweiten Halbzeit haben wir etwas nachgelassen“

Doch was war eigentlich mit Lennestadt und vor allem dessen Stürmer Florian Friedrichs? Vom besten Torjäger der Liga war, genau wie von der restlichen FCL-Offensive, lange nichts zu sehen. YEGs Enes Kodaman nahm Florian Friedrichs in Manndeckung und hatte ihn bis zur 83. Minute gut im Griff. Dann traf er doch zum 1:3. YEGs Faruk Gülgün stellte den alten Abstand aber postwendend per Freistoßtor wieder her. Das 2:4 zwei Minuten vor Schluss war nur noch Ergebniskosmetik. „In der zweiten Halbzeit“, bilanzierte Ahmet Inal, „haben wir etwas nachgelassen, das passiert aber automatisch nach einem 3:0. Ich hätte mir gewünscht, zu null zu spielen. Das hat leider nicht geklappt, aber wir sind trotzdem wieder auf einem guten Weg.“

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Ein bisschen was Positives konnte Ahmet Inal dem Tag also doch noch abgewinnen.

Tore: 1:0, 2:0 Omar Jessey (7., 18.), 3:0 Onour Kara Ali (31.), 3:1 (83.), 4:1 Faruk Gülgün (86.), 4:2 (88.).

YEG Hassel: Yalcin – Kara Ali, Tugyan, R. Demircan, Öztürk, Kodaman, Tosun (65. Keskin), Jessey (79. Cantürk), Terzicik (19. E. Demircan), Gülgün, Bektas (56. Baydemir).