Horst. Marcel Denneborg, der Chef der SSV Buer, findet nach der 0:2-Pleite im Gelsenkirchener Landesliga-Derby beim SV Horst 08 sehr deutliche Worte.
Das Gelsenkirchener Derby in der Fußball-Landesliga hielt nicht das, was man sich von ihm versprochen hatte. Die Darbietungen auf dem Kunstrasenplatz der Anlage Auf dem Schollbruch konnten keinen der 500 Zuschauer am Samstagabend erwärmen, aber zumindest diejenigen, die zum SV Horst 08 hielten, durften sich nach 90 dürftigen Minuten freuen. Ihre Mannschaft hatte den favorisierten Nachbarn SSV Buer verdient mit 2:0 bezwungen.
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Es war im fünften Anlauf der erste Horster Sieg in einem Meisterschaftsspiel gegen die Rothosen. Ihnen reichte eine kämpferisch gute Leistung gegen einen Gast, der es wieder einmal nicht schaffte, sein Potenzial auswärts in einem Derby abzurufen. Das war in dieser Saison auch schon in den Spielen beim Erler SV 08 (2:3) und bei Viktoria Resse (1:2) so. Auch in diesen Derbys enttäuschten die Bueraner auf der ganzen Linie.
SSV-Chef Marcel Denneborg: „Ich kann mich nur bei allen Anhänger entschuldigen“
Woran das liegt? „Keine Ahnung. Anscheinend können wir keine Derbys“, gestand SSV-Trainer Misel Zec. Vorsitzender Marcel Denneborg wurde sehr viel deutlicher: „Ich kann mich nur bei allen Anhängern entschuldigen, die uns nach Horst begleitet haben. Das war kein Derby, das war eine Partie mit dem Charakter eines Freundschaftsspiels. Wenn ich mich nicht irre, hat keiner unserer Spieler eine Gelbe Karte gesehen.“
Heimsieg im Lokalderby
Er irrte sich nicht. Die Spieler der Bueraner verhielten sich, was Fairness anbetrifft, vorbildlich. Sie gingen, wenn es zu vermeiden war, jedem Zweikampf aus dem Weg. Und laut wurde auf dem Platz auch keiner. Es war ein ziemlich blutleerer Auftritt. Alles wirkte lethargisch – völlig anders als zwei Wochen zuvor beim überzeugenden 5:0-Heimsieg gegen SW Wattenscheid 08.
Es fehlt nicht nur das Salz in der Suppe, sondern die gesamte Suppe
Die Horster brannten ebenfalls kein Feuerwerk ab, insbesondere in der ersten Hälfte nicht, und deshalb konnte man das, was die Zuschauer vor der Pause zu sehen bekamen, getrost vergessen. Es fehlte nicht nur das Salz in der Suppe, sondern die gesamte Suppe. Beide Mannschaften neutralisierten sich und kamen kein einziges Mal gefährlich vor das gegnerische Tor.
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Man kann es sich kaum vorstellen, aber den Bueranern gelang es, nach der Pause noch schwächer zu werden. „In der zweiten Hälfte sind wir komplett eingebrochen“, gab Misel Zec zu Protokoll. „Jeder hat das gemacht, was er wollte. Keiner hat das umgesetzt, was wir gefordert haben, und dann passiert so etwas.“
Wiedersehen schon am Mittwoch in Buer im Kreispokal-Achtelfinale
So etwas – das war ein Doppelschlag innerhalb von fünf Minuten, der die Weichen zugunsten der Horster stellte. Als die Bueraner den Ball nicht aus dem eigenen Strafraum bekamen, war Christo Galagoussis zur Stelle, um aus kurzer Entfernung zum 1:0 einzunetzen. Kurz darauf verpasste der eingewechselte Ramadan Ibrahim seinem ehemaligen Verein mit dem sehenswerten Weitschuss zum 2:0 den Knockout.
„In der zweiten Halbzeit haben wir uns belohnt, indem wir zwei unserer wenigen Tormöglichkeiten nutzen konnten“, stellte 08-Trainer Frank Frye zufrieden fest. „Andererseits haben wir auch kaum etwas zugelassen, und deshalb kann man, wie ich finde, davon sprechen, dass die Punkte verdientermaßen in Horst geblieben sind.“
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Das sah auch Aygün Köstekci, sein spielender Co-Trainer, so. „Ich hatte es schon im Vorfeld gesagt, dass die Mannschaft mit der besseren Einstellung das Derby gewinnen wird.“ So war es dann auch. Für die Bueraner geht es jetzt darum, die richtigen Lehren aus dieser Partie zu ziehen, denn am Mittwoch treffen sie ab 19.30 Uhr erneut auf den SV Horst 08 – dann zu Hause auf der Sportanlage Löchterheide im Achtelfinale des Kreispokals.
So haben sie gespielt:
Tore: 1:0 Christo Galagoussis (63.), 2:0 Ramadan Ibrahim (68.).
SV Horst 08: Schulz-Knop, Skrzecz, A. Dilek (63. Köstekci), M. Dilek, Roith, Kaya (63. Ibrahim), Ciaramitaro (73. O. Isleyen), Galagoussis, Kalayci, Prudetskiy, Lantermann.
SSV Buer: van Holt, Serhan (68. Gummels), Schleking, Mutluer (73. Yavuz), Sell, D’Acquisto (83. Sachsenweger), Weber (89. Scharf), Bienk, Jozek, Keles, Basar.