Gelsenkirchen. Gelsenkirchens Sportausschuss beschließt, die Verwaltung solle konkret planen, wie Scholven, Bülse und Zweckel die Anlage zu dritt nutzen können.
Der Umzug des Gladbecker Fußballvereins SV Zweckel auf die Sportanlage Baulandstraße in Scholven wird konkreter. Der Gelsenkirchener Sportausschuss hat am Mittwochabend beschlossen, dass die Verwaltung in konkretere Planungen einsteigen soll, wie der SVZ, SV Hansa Scholven und SV Schwarz-Weiß Bülse die Anlage gemeinsam nutzen können. Die beiden letzteren Klubs spielen aktuell schon an der Baulandstraße. Grüne, Linke und WIN stimmten nach intensiver Diskussion gegen die entsprechende Beschlussvorlage.
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Die sieht vor, dass die Verwaltungen beider Städte nun vor allem das Wie des Umzugs und der Dreier-Nutzung klären. Das Ob – ob also drei Vereine auf einer Anlage überhaupt möglich sind – sei bereits geklärt, betonte Sportdezernentin Anne Heselhaus und verwies etwa auf eine Zusage des Fußballkreises. Dennoch gab’s unter den Politikern viel Redebedarf: „Es gibt noch keinen Konsens unter den Beteiligten“, merkte WIN-Fraktionsvorsitzender Ali-Riza Akyol an und verwies auf Kritik von Hansa Scholven. Peter Tertocha, Vorsitzender der Grünen-Ratsfraktion, sprach von vielen offenen Fragen und forderte, die Abstimmung auf die nächste Sitzung im Februar zu verschieben.
Riesiger Mitgliederschwund in Klubs
CDU und SPD hielten dagegen. „Wir finden, dass die Fläche durch das Projekt enorm aufgewertet wird“, betonte Andreas Batzel, sportpolitischer Sprecher der CDU, und ergänzte: „Mit diesem Beschluss wird keine Tür zugeschlagen, sondern nur der nächste Schritt gemacht. Es ist nicht so, dass danach keine Diskussion möglich ist.“ Sportdezernentin Anne Heselhaus hob derweil hervor, wie wichtig die Abstimmung sei: „Sie entscheiden hier, ob dieses interkommunale Projekt tatsächlich kommen kann. Wir könnten Fördermittel in Höhe von rund 175.000 Euro dafür generieren. Aber ich hätte gerne eine klare Richtungsentscheidung der Politik.“ Die erhielt sie kurz darauf.
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Darüber hinaus informierte Gelsensport im Sportausschuss auch über die Entwicklung der Mitgliederzahlen in Gelsenkirchens Sportvereinen. Das Ergebnis: Die Zahlen sind rapide gesunken. Aktuell haben die Klubs rund 38.500 Mitglieder, 2010 waren es noch etwa 12.000 mehr. Damit haben die Vereine in diesem Zeitraum fast jedes vierte Mitglied verloren. Allein im vergangenen Corona-Jahr gab’s einen enormen Rückgang um 3000 Mitglieder.
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Gelsensport-Präsident Klaus Lindner führte den Abwärtstrend etwa auf ein verändertes Sportverhalten zurück. „Es gibt einen höheren Anteil an Menschen, die ungebunden Sport treiben möchten. Nur 30 Prozent wollen noch in einen Verein“, erklärte er und nannte einen Ausweg: „Wir müssen unsere Sportstätten in einen ordentlichen Zustand bringen, um kommerziellen Anbietern Konkurrenz machen zu können.“ (AA)