Scholven. Seit dem 1. Juli ist der SV Schwarz-Weiß Bülse an der Baulandstraße zu Hause. Nun kommen acht Spieler vom neunen Nachbarn Hansa Scholven.

Der Gelsenkirchener Fußball-B-Kreisligist SV Schwarz-Weiß Bülse hat im Sommerschlussverkauf zugeschlagen – aber nicht im Geschäft, sondern beim neuen Nachbarn. Seit dem 1. Juli spielen die Bülser auf der Sportanlage an der Baulandstraße und sicherten sich nun zur Begrüßung gleich die halbe Mannschaft von Hansa Scholven,dem anderen dort ansässigen Verein. In Nico Ruhl, Pascal Odrich, Denis Ozerow, Anatolij Kreker, Tom Schnitt, Richy Kurth, Mohamed Ballan und Kevin Schwark tauschen acht Spieler das Hansa- gegen das Bülse-Trikot. Hinzu kommen vier weitere Zugänge von anderen Klubs: David Musiolik (zuletzt SV Zweckel), Tim Paßmann (Westfalia Buer) Farhan Fakro (SW Gelsenkirchen-Süd) und Rauf Ganbarov (vereinslos).

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Das neue Team wird also stark von ehemaligen Scholvenern geprägt sein. Den Vorwurf, er habe gezielt Fußballer des in der gleichen Liga spielenden Nachbarn abgeworben, weist Bülses Vorsitzender Anton Roth aber zurück. „Die Jungs aus Scholven sind von allein auf mich zugekommen und haben schon im November zugesagt“, versichert er. „Die haben das für sich entschieden, wir haben niemanden aktiv abgeworben.“ Ein klärendes Gespräch zwischen ihm und dem Hansa-Vorstand gab es dennoch. „Scholven will nicht nachtragend sein“, erzählt er und betont, dass die Beziehung zum neuen Nachbarn deshalb nicht gefährdet sei.

Rejhan Nailovic wird wieder Bülses Trainer

Die erste Mannschaft aufzurüsten, ist eines der drei Etappenziele, die sich der Vorsitzende bei seinem Projekt in Bülse gesetzt hat. Das erste, der Umzug nach Scholven, ist bereits erreicht; das dritte, der Aufbau einer Jugendabteilung, steht noch aus. Und das zweite? „Das lautet, eine vorzeigefähige erste Mannschaft zu haben“, erklärt Anton Roth, ehe er den Stand dieses Ziels einschätzt: „Damit sind wir noch nicht fertig. Wir haben gute Spieler geholt, aber das muss sich noch weiterentwickeln.“

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Das Team zu entwickeln – dies wird die Aufgabe des alten und neuen Trainers Rejhan Nailovic sein. Der 37-Jährige hat den Klub nach dem abgelehnten Aufstieg in die Kreisliga A im Sommer 2020 verlassen und kehrt nun zurück, weil der bisherige Coach Daniel Borzek aus persönlichen Gründen ausscheidet. „Rejhan hat mit zwei Aufstiegen in Serie eine sehr gute Vergangenheit in Bülse. Wir sind froh, dass er wieder da ist“, sagt Anton Roth. Addiert mit den neuen Spielern ist Rejhan Nailovic also der 13. Zugang der Bülser. Der Sommerschlussverkauf muss sich schließlich lohnen.