Gelsenkirchen. Aus im Westfalenpokal für die Gelsenkirchener. Über den Siegtreffer wurde viel diskutiert, aber YEG vergab auch eigene Chancen auf die Sensation.
Dass es ein besonderer Gegner war, gegen den Fußball-Westfalenligist YEG Hassel am Mittwochabend spielte, ließ sich schon auf dem Parkplatz erahnen. Ein riesiger Mannschaftsbus parkte vor der Sportanlage Lüttinghof. Von der Größe her hätte der Bus von einem Bundesligisten stammen können, in Wahrheit gehörte er aber zu einem Regionalligisten. Der SV Rödinghausen war im Westfalenpokal-Achtelfinale bei YEG zu Gast. Auf dem Papier eine klare Sache, doch das Ergebnis war denkbar knapp: Mit 0:1 verloren die Hasseler ihr größtes Spiel der Vereinsgeschichte – und dann auch noch wegen eines umstrittenen Handelfmeters.
„Der Ball kommt aus kurzer Distanz. Was soll er da machen?“, kommentierte YEG-Trainer Ahmet Inal die Szene aus der 30. Minute, bei dem ein Rödinghausener YEGs Ridvan Demircan aus etwa zwei Metern an die leicht ausgestreckte Hand geschossen hatte. „Das ist eine sehr fragliche Entscheidung“, ergänzte er. Doch der Reihe nach.
Die Gäste übernahmen von Anfang an das Kommando und attackierten die Hasseler früh. YEG stand praktisch unter Dauerbeschuss. Nach sieben Minuten schien das 1:0 für den zwei Klassen höher spielenden Favoriten gefallen zu sein. Adrian Wanner zog aus dem Rückraum ab, YEG-Keeper Ergün Yalcin wehrte den Schuss zunächst ab, doch Gerrit Kaiser drückte den Abpraller über die Linie. YEGs Glück: Der Rödinghausener hatte im Abseits gestanden, so dass der Treffer nicht zählte.
YEG Hassel: Jessey vergibt zweimal die Chance aufs 1:1
Der Sturmlauf des SVR ging aber weiter. Allein Stürmer Kaiser vergab bis zur 20. Minute drei Großchancen: Erst scheiterte er im Eins-gegen-Eins an Yalcin (14.), dann schoss er völlig freistehend drüber (19.) und daneben (20.). Das 1:0 schien eine Frage der Zeit, doch nach Kaisers drittem Fehlschuss erholten sich die Hasseler so langsam. Sie hatten nun selbst längere Ballbesitzphasen und tasten sich nach vorne vor. Mitten in dieser Phase schlug der Favorit aber plötzlich zu.
Ridvan Demircan bekam den Ball in besagter Szene an den Arm, der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt. Am Strafstoß von Seungwon Lee war Torwart Yalcin zwar dran, konnte ihn aber nicht um den Pfosten lenken (30.). YEG musste sich kurz schütteln, war dem Ausgleich dann aber wenige Zentimeter nah. Omar Jessey zog aus 25 Metern ab – der Ball krachte an die Latte (38.).
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Das gleiche Geräusch gab’s fünf Minuten später auf der anderen Seite, als der Pfosten das 0:2 aus Sicht der Hasseler verhinderte. Fast hätte YEG sogar postwendend geantwortet. Omar Jessey lief frei aufs Tor zu, schoss dann aber SVR-Torwart Leon Tigges ab und vergab erneut das 1:1. Direkt danach war Pause.
YEG drückt in Hälfte zwei
Die zweite Hälfte begann so, wie die erste aufgehört hatte: mit einer YEG-Chance. Diesmal zog Faruk Gülgün aus 22 Metern ab, doch Tigges wehrte ab (51.). Die Hasseler gewannen nun häufiger den Ball und gestalteten die Partie ausgeglichen. Die bis dahin beste Möglichkeit im zweiten Abschnitt hatten aber die Gäste: Dominic Schmidt zog vom Elfmeterpunkt ab, doch der überragende Yalcin lenkte Ball noch an den Pfosten (63).
Ein Klassenunterschied wie teils in der ersten Halbzeit war aber trotzdem nicht mehr zu erkennen. Über den flinken Faruk Gülgün kombinierten sich die Hasseler immer wieder nach vorne, und erhöhten den Druck. Das Problem: Große Chancen sprangen nicht mehr heraus. Stattdessen rettete Torwart Yalcin noch zweimal in höchster Not.
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So fehlte am Ende nur ein Tor zum Elfmeterschießen. YEG-Trainer Ahmet Inal schwärmte danach trotzdem: „Ich bin stolz auf die Jungs. Sie waren aggressiv in den Zweikämpfen und haben einem Regionalligisten spielerisch Paroli geboten. Das war ein Riesenspiel. Wir scheiden hier mit breiter Brust aus.“
YEG Hassel: Yalcin – Kilic, R. Demircan, Tugyan, Kaya – Kodaman, Özkaya, Jessey, Krzysztofiak (80. Terzicik), Gülgün, Can (68. Ablak)
Tore: 0:1 (30.)
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