Hassel. Der Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligist YEG Hassel steht im Achtelfinale des Westfalenpokals. 3:1-Erfolg über den FC Borussia Dröschede.

Es läuft die zweite Minute der Nachspielzeit, als sich Dennis Kozak auf einen langen Jubel-Sprint begibt. Der Torwart des Gelsenkirchener Fußball-Westfalenligisten YEG Hassel hat den weitesten Weg, um ein Teil der feiernden Traube zu werden. Soeben hat Berhan Eren mit einem 18-Meter-Schuss auf dem Lüttinghof-Kunstrasen zum 3:1 (1:1) gegen den Liga-Rivalen FC Borussia Dröschede getroffen und seine Mannschaft endgültig ins Achtelfinale des Westfalenpokals geschossen.

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Begonnen hatte das Spiel, das die 38-jährige Frauen-Bundesliga-Schiedsrichterin Nadine Westerhoff sehr souverän leitete, für YEG mit einem Schock. Nicht einmal 50 Sekunden brauchten die Gäste aus Iserlohn, um durch ihren Kapitän Pascal Urumis mit 1:0 in Führung zu gehen. Nicht in Windeseile, aber doch recht zügig erholte sich das Team von Ahmet Inal. „Gut so, Männer! Wir sind dran!“, rief der Trainer nach 25 Minuten. Und sie kamen dem hochverdienten Ausgleich immer näher.

Dröschedes Samet Ünlü trifft zum 1:1 für YEG Hassel

Machen musste diesen aber ein Borussia-Mann. Nachdem Omar Jessey mal nicht ins Absatz gelatscht, sondern auf links klasse davongezogen war und geflankt hatte, bugsierte Samet Ünlü den Ball ins eigene Tor. „Wir haben schon eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, sagte Hassels Trainer Ahmet Inal. „Der Ausgleich war hochverdient.“ Wohl wahr!

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Der 39-jährige YEG-Coach freute sich immens über den Auftritt seiner Mannschaft, die nach zuletzt wenig überzeugenden Leistungen in der Westfalenliga und dem Sturz auf einen Abstiegsplatz zurückgekommen sei und sehr viel für das Spiel investiert habe. Vor allem wirkten sich auch die zwei Änderungen in der Defensive aus. „Wir haben nach langer Zeit hinten endlich mal wieder sehr gut gestanden“, sagte Ahmet Inal und sprach einem seiner Innenverteidiger, Serthan Tug­yan, ein Sonderlob aus: „Er hat ein überragendes Spiel gemacht.“

Zweikampf: Hassels Ahmet Tarik Tosun versucht, Dröschedes Eigentorschützen Samet Ünlü (rechts) den Ball abzuluchsen.
Zweikampf: Hassels Ahmet Tarik Tosun versucht, Dröschedes Eigentorschützen Samet Ünlü (rechts) den Ball abzuluchsen. © Martin Möller

Yüksel Terzicik schließt eiskalt zur Hasseler 2:1-Führung ab

Vielleicht nicht überragend, aber verdammt gut war in der zweiten Halbzeit auch die Offensivleistung des YEG-Teams, das bis auf zwei kleine Ausnahmen in der Schlussphase hinten überhaupt nichts mehr anbrennen ließ. Wie in der ersten Halbzeit Borussia Dröschede erwischten nun die Hasseler einen Traumstart, und zwar einen noch schnelleren. Keine 20 Sekunden war die zweite Hälfte alt, als Yüksel Terzicik allein auf FC-Keeper Dustin Heberlein zueilte und eiskalt zum 2:1 abschloss.

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„Wir hatten in der zweiten Halbzeit viel mehr Ballbesitz und viel mehr Spielanteile. Deshalb geht das Ergebnis so auch in Ordnung. Das war im Großen und Ganzen sehr, sehr gut“, sagte der glückliche Ahmet Inal, nachdem er seine Fußballer in der 72. Minute noch einmal lautstark gewarnt hatte: „Wir müssen mehr machen. Noch mehr!“ Was der eingewechselte Berhan Eren dann insofern tat, als er Dustin He­berlein mit seinem Schuss ins kurze Eck überhaupt keine Chance ließ und seinen eigenen Schlussmann, Dennis Kozak, zwang, zum Jubeln über das ganze Feld zu sprinten.

So haben sie gespielt:

Tore: 0:1 Pascal Urumis (1.), 1:1 Samet Ünlü (45.+1, Eigentor), 2:1 Yüksel Terzicik (46.), 3:1 Berhan Eren (90.+2).

YEG Hassel: Kozak - Kodaman, Tugyan, R. Demircan, Kilic - Özkaya - Tosun, Terzicik (83. Kaya), Gülgün, Jessey (83. Eren) - Bektas (71. Krzysztofiak).