Gelsenkirchen. Die Attacke eines Spielers der TG Rote Erde Schwelm gegen Schalkes Frederic Hentschel hat der Handballverband drakonisch bestraft. Ein Kommentar.
Die Szene, die sich am Sonntag vor einer Woche in der Partie der Handball-Verbandsliga zwischen der TG Rote Erde Schwelm und dem FC Schalke 04 abgespielt hat, war nicht schön. Um es mal milde zu formulieren. Der Schwelmer Christian Arndt verlor die Kontrolle und ließ sich gegen Schalkes Frederic Hentschel in der 58. Minute, als sein Team mit 24:15 (!) vorne lag, zu einer Attacke hinreißen. Zu einer Tätlichkeit, auf deren Details wir wie schon in unserer Berichterstattung übers Spiel verzichten möchten.
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Nach der Roten und Blauen Karte sowie dem Bericht der Schiedsrichter Marco de Stefano und Jörg Rosenkranz ist Christian Arndt nun sehr lange gesperrt worden. So viel hat auch Björn Rauhaus, einer der drei Schwelmer Spielertrainer, bestätigt. In Zeiten des angeblich strengen Datenschutzes werden exakte Angaben aber nicht öffentlich gemacht. Nach WAZ-Informationen soll es sich um eine Sperre von insgesamt acht Spielen handeln, und damit hat der Handballverband Westfalen nicht nur ein deutliches Zeichen gesetzt, sondern auch ein sehr gutes.
Viele Werte büßen immer mehr an Bekanntheitsgrad ein
Heutzutage, da viele Werte immer mehr an Bekanntheitsgrad einbüßen und Rücksichtslosigkeit immer mehr in den Vordergrund zu rücken scheint, hat der Handballverband Westfalen mit seiner Entscheidung klar unterstrichen: Solch ein Verhalten gehört sich überhaupt nicht, so geht es nicht! Benimm dich!
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Klar: Christian Arndt ist wegen seines Vergehens der Buhmann, hat seinen Bekanntheitsgrad in die Höhe schnellen lassen und muss diese Strafe nun abbrummen. So sehr geht es jedoch gar nicht um diesen einen Spieler.
Wirkungsvoller als unzählige Plakate und ständiges Gequatsche
Mit diesem Strafmaß gibt der Verband, der dem anderen Blaue-Karte-Sünder derTG Rote Erde, Kevin Kliche, übrigens für dessen Foul an Fabian Hentschel nach unbestätigter Information eine Zwei-Spiele-Sperre plus Geldstrafe auferlegt haben soll, allen Handballern etwas noch einmal deutlich mit auf den Weg: respektvoll miteinander umzugehen.
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Diese Acht-Spiele-Sperre gegen Christian Arndt, was durchaus als drakonische Strafe bezeichnet werden darf, rückt den Fair-Play-Gedanken trotz der schmerzhaften Erfahrung für Schalkes Frederic Hentschel viel wirkungsvoller in den Vordergrund als unzählige Plakate und ständiges Gequatsche.