Bismarck. Als der Spielertrainer des SC Hassel passen muss, kippt das Gelsenkirchener Bezirksliga-Derby am Trinenkamp, und Westfalia 04 kommt noch zum 1:1.

Die Sportanlage Trinenkamp bleibt für den SC Hassel kein gutes Pflaster. Auch im dritten Anlauf gelang dem Sport-Club in der Fußball-Bezirksliga nicht der erste Auswärtssieg gegen Westfalia 04. An diesem Sonntag ging er im Gegensatz zu den bisherigen Auftritten immerhin nicht völlig leer aus. Die Hasseler erzielten ihren ersten Treffer in Bismarck und holten auch den ersten Zähler, aber mit dem 1:1 im Gelsenkirchener Derby war Spielertrainer Calogero Cavaleri absolut nicht zufrieden.

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Eine Halbzeit lang gab seine Mannschaft klar den Ton an. Das einzige Manko: Sie lag durch ein Tor von Maurice Hövel nur mit 1:0 vorne und versäumte es, mehr Kapital aus ihren spielerischen Vorteilen zu schlagen. „Was dann aber nach der Pause passiert ist, weiß ich auch nicht“, sagte er. „So eine schlechte Halbzeit von uns habe ich schon lange nicht gesehen. Das war einfach nur katastrophal. Wir hätten geduldig weiterspielen müssen, aber das hat leider keiner getan.“

Lukas Tomanek lässt die Möglichkeit aus, für Hassel auf 2:0 zu erhöhen

Er hätte einen einfachen Grund nennen können, weshalb es im zweiten Durchgang nicht mehr lief: die eigene verletzungsbedingte Auswechselung. Unmittelbar vor dem Pausenpfiff krümmte sich Calogero Cavaleri ohne gegnerische Einwirkung am Boden. Es ging nicht mehr weiter für ihn: Verdacht auf Muskelfaserriss. Mit Calogero Cavaleri als Abwehrorganisator bauten die Hasseler das Spiel klug von hinten heraus auf. Auch das Spiel ohne Ball war durchaus sehenswert. Die Gastgeber mutierten in der ersten Halbzeit zu Statisten, was ihr Trainer Jürgen Meier später so erklärte: „Wir waren in der ersten Hälfte ganz bewusst so passiv, wir wollten Hassel das Spiel machen lassen.“

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Diese Taktik ging allerdings nicht auf. Die Bismarcker durften froh sein, dass sie mit einem Rückstand von nur 0:1 in die Kabine gingen. Die Gäste aus dem Stadtnorden versäumten es, vorzeitig den Sack zuzumachen. Die beste Möglichkeit, auf 2:0 davonzuziehen, vergab Lukas Tomanek (21.).

Calogero Cavaleri: „Die Grundordnung stimmte nicht mehr“

Als Calogero Cavaleri das Geschehen nach der Pause von außen verfolgen musste, rückte Lukas Tomanek ins Abwehrzentrum. Er bemühte sich, diese Rolle gut auszufüllen, aber mit der Ruhe, die das Hasseler Spiel bis dahin geprägt hatte, war es auf einmal vorbei. „Das Problem war, dass keiner mehr wusste, wo er hinzulaufen hatte“, kritisierte Calogero Cavaleri. „Die Grundordnung stimmte nicht mehr, es wurde zu wenig miteinander geredet.“

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Die Bismarcker merkten, dass ihre Gäste nicht an die Leistung vor der Pause anknüpfen konnten. Sie wurden mutiger und spielten sich erste nennenswerte Tormöglichkeiten durch Furkan Kocagöz, Julian Lück und Furkan Madenci heraus. Sechs Minuten vor Schluss brachte dann eine Furkan-Produktion den Ausgleich: Furkan Kocagöz flankte, und der kurz zuvor eingewechselte Furkan Madenci glich mit dem Kopf zum 1:1 aus.

Jürgen Meier: „Ich denke, am Ende war’s ein hochverdienter Punkt für uns“

„Ich denke, am Ende war’s ein hochverdienter Punkt für uns“, meinte Jürgen Meier. „Man muss schließlich beide Halbzeiten sehen, nicht nur die erste.“ Aus Freude und Anerkennung, dass sich seine Jungs nicht hängen ließen und es noch schafften, die drohende Niederlage abzuwenden, spendierte er 100 Euro für die Mannschaftskasse. Calogero Cavaleri konnte sich derweil nicht damit anfreunden, dass es wieder nicht zu einem Hasseler Sieg in Bismarck gereicht hat. „Wir haben zwei Punkte verschenkt“, resümierte er.

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Tore: 0:1 Maurice Hövel (17.), 1:1 Furkan Madenci (84.).

Westfalia 04: Incebacak Krömmelbein (79. F. Madenci), Muslubas, F. Kocagöz, Renneberg, A. Lempka (46. Cabezas-Escribano), Güner, Yener, Alanovic, Halilaj (51. Ljubas), Lück.

SC Hassel: Klein, Eckstein (76. Hovakimyan), Hövel, Celik (78. Celik), Zimmermann, Tadday (63. Uysal), Leufke, Tomanek, Hafsi, M. Helwig, Cavaleri (46. Er).