Gelsenkirchen. Oberligist Meinerzhagen wirkt beim Besuch in Gelsenkirchen nicht sattelfest, ist am Ende aber zu stark. Der Erler SV 08 scheint aber gut gerüstet.

Der DFB-Pokalsieger 2023 heißt… auf jeden Fall nicht Erler SV 08. Der Fußball-Landesligist musste in der ersten Runde des Westfalenpokals erwartungsgemäß die Segel streichen. Er unterlag dem zwei Klassen höher spielenden RSV Meinerzhagen aus der Oberliga verdient mit 0:3, brauchte sich deshalb aber nicht zu grämen.

„Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Sie hat einige gute Aktionen nach vorne gehabt und im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles in die Waagschale geworfen“, stellte ESV-Trainer Hartmut Scholz fest. Am Ende war’s zu wenig, aber immerhin schnitt sein Team deutlich besser ab als in der ersten Runde des Vorjahres, als es in der letzten Partie vor dem Lockdown eine 0:9-Niederlage gegen den Regionalligisten SC Wiedenbrück gab.

Erler SV 08 läuft nach einem Doppelschlag gegen Meinerzhagen hinterher

Ein Doppelschlag der Gäste aus dem Sauerland sorgte am Sonntag für die recht frühe Entscheidung am Forsthaus. Innerhalb von drei Minuten zogen die Meinerzhagener auf 2:0 davon. Nach einem Stellungsfehler in der Erler Abwehr stand Andreas Spais frei vor Torhüter Niko Wollny. Er konnte sich die Ecke aussuchen und schob zum 0:1 ein (17.). Kurz darauf unterlief Christoph Reckort ein Eigentor zum 0:2 (19.).

Unter Druck: Lukas Borutta wird hier den Ball zwar schnell genug los, insgesamt war Meinerzhagen aber ein zu starker Gegner für Erle – obwohl der Oberligist hinten nicht immer sattelfest wirkte.
Unter Druck: Lukas Borutta wird hier den Ball zwar schnell genug los, insgesamt war Meinerzhagen aber ein zu starker Gegner für Erle – obwohl der Oberligist hinten nicht immer sattelfest wirkte. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Mit ein bisschen mehr Courage hätten die Gastgeber vielleicht noch einmal herankommen können. Die beste Möglichkeit zum Anschlusstreffer vergab Robin Hermans, als er drei Minuten nach der Pause an einer Hereingabe von Lutz Reydt vorbeischrammte.

„Wenn uns in dieser Szene das 1:2 gelungen wäre, hätte ich gerne die Reaktion des RSV Meinerzhagen gesehen“, teilte Hartmut Scholz mit. Sehr sattelfest wirkte der Oberligist in der Defensive nämlich nicht, aber er wurde von den Erlern zu selten ernsthaft gefordert.

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Erler bleiben fast ohne Gegentor in der zweiten Hälfte

Als absehbar war, dass die Pokal-Überraschung ausbleiben würde, konzentrierten sich die Gastgeber darauf, zumindest die zweite Halbzeit torlos zu gestalten. Das wäre ihnen beinahe gelungen, aber drei Minuten vor Schluss war erneut Andreas Spais, Meinerzhagens Bester, zur Stelle, um zum 0:3-Endstand zu vollenden.

Trotz der Niederlage sah Hartmut Scholz auch positive Aspekte. „Darauf kann man aufbauen“, meinte er. „In der Landesliga wird es nicht oft so vorkommen, dass wir unseren Gegnern hinterherlaufen müssen.“ Für sein Team beginnt die Meisterschaftsrunde am Sonntag zu Hause gegen Firtinaspor Herne.

Nächste Pokalreise beginnt am Dienstag

Aber vorher nehmen sie einen neuen Anlauf Richtung Berlin. Das Pokal-Finale werden die Erler 2023 zwar allenfalls als Zuschauer erleben. Aber bereits am Dienstag geht’s für sie von Neuem los. Berlin 2024 lockt, möchte man mit einem Augenzwinkern hinzufügen. Die erste Hürde auf dem Weg dorthin steht für sie auf einem Männerrasen, wie Trainer Hartmut Scholz sagt. Sie sind in der ersten Runde des Kreispokals bei Arminia Hassel aus der Kreisliga B zu Gast und auf dem Ascheplatz an der Valentinstraße natürlich klar favorisiert.

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Erler SV 08: Wollny, Jung, Juskowiak, Bakir, M. Scholz, Hermans (61. Gendreizig), Reckort, Borutta, Van, Reydt (77. N. Simsek), Cichos.

Tore: 0:1 Andreas Spais (17.), 0:2 Christoph Reckort (19., Eigentor), 0:3 Andreas Spais (87.).