Freiburg. Freiburgs Trainer Christian Streich hat beim Bundesliga-Schlusslicht FC Schalke 04 zuletzt einen richtigen Geist und ein klares System erkannt.

Oft ist es so, dass sich wegen der Mimik eines Trainers doch das eine oder andere ablesen beziehungsweise vermuten lässt. Vor dem Spiel gegen den FC Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) ist dies bei Christian Streich jedoch kaum möglich. Unmöglich, um genau zu sein. Der Trainer des Fußball-Bundesligisten SC Freiburg sitzt da während der Pressekonferenz und beantwortet alle Fragen sehr nüchtern. Furztrocken.

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Nichtsdestotrotz: Es wird klar, dass Christian Streich dem Team seines Gegenübers Dimitrios Grammozis mit einer gewissen Portion Respekt begegnet. Obwohl es im Hinspiel am 16. Dezember in der Veltins-Arena einen 2:0-Erfolg gegeben hat, nach dem Manuel Baum als zweiter Schalke-Trainer der Saison von seinen Aufgaben entbunden worden ist. „Man kann doch mal gegen Freiburg verlieren“, hat der Coach der Breisgauer damals zu Protokoll gegeben.

Christian Streich ist seit dem 2. Januar 2012 Cheftrainer

Christian Streich sagt dann auch ausdrücklich, die besten Königsblauen der Spielzeit im Schwarzwald-Stadion zu erwarten. „Die Schalker waren in der Saison noch nie so gut wie jetzt“, sagt er. „Sie haben in Leverkusen gut gespielt und in Augsburg auch“, sagt der 55-Jährige, der seit dem 2. Januar 2012 Cheftrainer des SC Freiburg ist. „Sie haben sich so gut gefunden wie in der ganzen Saison noch nicht. Und das sage ich nicht, weil wir gegen sie spielen, sondern weil ich die beiden Spiele gesehen habe. Das ist vom System her klar. Da ist ein richtiger Geist in der Mannschaft gewesen.“ Was in dieser königsdunklen Saison mit nur zwei Siegen, sieben Unentschieden und 19 Niederlagen wahrlich nicht immer der Fall gewesen ist.

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Wahrscheinlich haben die Schalker Christian Streich nicht beeindruckt, aber bei ihrem 1:2 in Leverkusen und 1:0 gegen Augsburg ein paar Duftmarken gesetzt, an denen der Freiburger Trainer doch etwas intensiver schnuppert. Er spricht davon, dass die Königsblauen nun eine richtige Bundesliga-Mannschaft mit guter Form seien.

Italiens Nationalspieler Vincenzo Grifo ist wieder fit

Und das bedeutet? „Wir müssen mutig sein, Fußball spielen, ganz, ganz griffig sein“, sagt Christian Streich, der Deutsch, Sport und Geschichte auf Lehramt studiert hat. „Wir müssen uns auf alle Eventualitäten einrichten, und darauf sind wir vorbereitet. Wir wissen genau, was auf uns zukommt“, sagt er und lässt die jüngsten Bilanzen nicht unerwähnt. „Wir hatten zweimal kein Erfolgserlebnis, Schalke hatte Erfolgserlebnisse“, erzählt er. „Das sind gestandene Spieler, die vieles erlebt haben und jetzt mit erhobenem Haupt aus der Saison rausgehen wollen.“ Aber auch bei seinem eigenen Team sei die Motivation nach zwei Niederlagen, wie Christian Streich sagt, „sehr, sehr hoch“.

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Für den SC Freiburg hat sich die Personalsituation nach den Niederlagen bei Borussia Mönchengladbach (1:2) und beim DSC Arminia Bielefeld (0:1) entspannt. Auch der italienische Nationalspieler Vincenzo Grifo könnte Trainer Christian Streich nach seiner Corona-Infektion gegen den FC Schalke 04 wieder zur Verfügung stehen, nachdem er am Donnerstagvormittag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt ist. „Er hat einige Trainings verpasst“, sagt Christian Streich. „Wir müssen schauen, ob und wie wir ihn dazunehmen.“ Vincenzo Grifo ist Anfang des Monats nach seiner Rückkehr von der italienischen Nationalmannschaft positiv auf das Coronavirus getestet worden.