Gelsenkirchen. Nach dem 2:2 gegen Augsburg wuchs Schalkes Hoffnung. Das 0:2 gegen Freiburg aber offenbart, wie wenig die Mannschaft zu bieten hat. Ein Kommentar

Wer am Sonntag ein zartes Schalker Pflänzlein der Hoffnung wachsen gesehen hatte, dem wurde am Mittwoch ernüchternd vor Augen geführt, wie es schon wieder zertreten wurde. Nach dem späten 2:2 in Augsburg wieder kein Sieg, diesmal gar eine 0:2-Heimniederlage gegen Freiburg. Rückschlag statt Aufbruch. Vernichtung statt Verheißung.

Natürlich, auch Fußballprofis sind keine Roboter. Du siehst den Schalkern an, wie sie sich quälen müssen, wie verzweifelt sie sind. Diese Endlosserie ohne Sieg belastet die Psyche, macht die Beine schwer. Das Pech, dass nach Torwart Frederik Rönnow und Mittelstürmer Goncalo Paciencia auch noch Mark Uth ausfiel, der beste Fußballer dieses unausgewogen besetzten Aufgebots, erschwerte die Lage zusätzlich.

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Und doch bleibt es erschreckend, wie wenig diese Mannschaft zu bieten hat. Die Furcht vor dem Versagen scheint längst größer zu sein als der unbedingte Siegeswille. Zu wenig Mumm, zu wenig Feuer und letztendlich dann auch zu wenig Qualität: Das ist die fatale Mixtur, die solche Auftritte wie den gegen Freiburg erklärt.

Was berechtigt Schalke noch zu Optimismus?

Man kann alles trainieren, nur nicht, wie man Abstiegsangst erfolgreich bekämpft. Da helfen nur Siege. Aber wann, wenn nicht in Spielen gegen Augsburg oder Freiburg, will der Tabellenletzte denn mal Anschluss finden? Am Samstag geht es noch gegen Bielefeld, auch keine Übermannschaft, doch was könnte Schalke nach der Leistung von Mittwochabend vor der Partie gegen den Aufsteiger noch zu Optimismus berechtigen?

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Die Saison ist noch lang? Nicht mehr für Schalke 04. Es wird kaum möglich sein, die Mannschaft im Winter noch spürbar zu verstärken. Der erhoffte Effekt eines Trainerwechsels ist bereits verpufft. Aber von Manuel Baum darf man auch nicht verlangen, zaubern zu können. Mit einem lahmenden Pferd kannst du kein Galopprennen gewinnen.