Gelsenkirchen-Buer. FLVW zeichnet Andrea Weichert für deren besonderes Engagement in der Corona-Zeit aus. Bei der SSV Buer initiierte sie etwa eine Einkaufshilfe.

Andrea Weichert möchte eigentlich nicht im Rampenlicht stehen. Wann immer es möglich ist, versucht die 55-Jährige, die als Sponsoring-Beauftragte zum erweiterten Vorstand des Fußball-Landesligisten SSV Buer gehört, andere Menschen in den Vordergrund zu stellen und sich selbst im Hintergrund zu halten.

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Doch diesmal drehte der Verein den Spieß um: Die SSV schlug Andrea Weichert kürzlich für den Sonderpreis „Ehrenamt in der Corona-Pandemie“ vor, den der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) in seinen einzelnen Kreisen für besonderes Engagement in der Corona-Zeit auslobt. Mit Erfolg: Im Fußballkreis 12 (Gelsenkirchen, Gladbeck, Kirchhellen) gewann Andrea Weichert diesen besonderen Preis.

T-Shirt-Aktion „Rettet die Rothosen“ organisiert

Andrea Weicherts Reaktion passt zu deren bescheidenen Art. „Ich freue mich natürlich sehr, aber ich sehe das als Vereinsauszeichnung“, sagt sie und erklärt: „Ich kann meine Ideen ja nicht allein umsetzen und brauche deshalb einen Vorstand, der die Ideen teilt und mich unterstützt. Die SSV Buer ist ein großer Verein, der auch in einer so schwierigen Zeit wie jetzt für seine Mitglieder und alle anderen Menschen da sein will. Das ist mir sehr wichtig.“

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Aus diesem Grund setzte Andrea Weichert ihre ehrenamtliche Arbeit trotz Corona fort, ließ sich im ersten Lockdown von der Einkaufshilfe des SV Horst 08 inspirieren und stellte eine solche auch in Buer auf die Beine. Darüber hinaus trieb sie die Gründung der E-Sport-Abteilung voran, deren Arbeit in Kooperation mit der Sportjugend NRW wissenschaftlich begleitet wird. Auch von ihr organisierte Förderprojekte wie die T-Shirt-Aktion „Rettet die Rothosen“ und die generelle, zukunftsorientierte Ausrichtung des Klubs gaben letztlich den Ausschlag für Andrea Weichert.

Enge Entscheidung zwischen Andrea Weichert und Kathrin Vieth

Die 55-Jährige setzte sich damit vor Kathrin Vieth vom SV Horst 08 durch. Ernst Kastner, Ehrenamtsbeauftragter des Fußballkreises 12, spricht von einer engen Entscheidung. „Das waren Nuancen. Am Ende haben die zukunftsorientierten und nachhaltigen Projekte, wofür Buer auch schon mit dem Zukunftspreis des FLVW ausgezeichnet wurde, den Ausschlag für Andrea Weichert gegeben“, erklärt er.

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Ernst Kastner möchte sich aber auch bei allen anderen Klubs bedanken. „Alle Vereine“, betont er, „haben in der bisherigen Zeit der Corona-Pandemie hervorragende Arbeit geleistet. Sie haben Corona-Hygienekonzepte erarbeitet, sie fortlaufend ergänzt und damit zur Kontaktverfolgung bei Infektionen beigetragen.“ Er ergänzt: „Außerdem bin ich überwältigt von den Ideen und Maßnahmen, die die Klubs sonst noch für sich und für die Mitmenschen in ihrer Stadt umgesetzt haben. Das zeugt von Gemeinschaftssinn und Verantwortungsbewusstsein.“

Strahlende Kinderaugen sind der Lohn für Andrea Weichert

Für Andrea Weichert macht gerade das ihr Ehrenamt aus. Als sie von ihrer Auszeichnung hörte, musste sie aber ein wenig schmunzeln. „Ich habe eigentlich nichts mit Fußball zu tun“, lacht Andrea Weichert, die seit vier Jahren dem erweiterten Vorstand angehört und deren Sohn in Buer kickte. „Aber das zeigt, dass man sich trotzdem engagieren kann. Es gibt überall Themenfelder, die einen interessieren. Ob das jetzt der Verkauf von Kaffee und Kuchen oder anderweitige Projekte sind, all das ist Ehrenamt.“

Dass es für diesen Einsatz keinen Pfennig gibt, stört Andrea Weichert nicht. Im Gegenteil: „Es ist schön, die Resultate der eigenen Ideen zu sehen. Am besten sind die strahlenden Kinderaugen danach. Das ist mein Lohn“, betont sie. Und wer wie Andrea Weichert besonders oft für strahlende Kinderaugen sorgt, verdient es auch, mal selbst im Rampenlicht zu stehen.

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