Gelsenkirchen. „Dass es so schnell bergauf geht, hätte ich nie gedacht“, sagt Timo Becker, der für Schalkes U-23-Team geholt wurde, nach vier Profi-Spielen.

Es ist noch gar nicht so lange her, da hing Timo Becker als Fußballer förmlich in der Luft. Nach seinem Abschied von Rot-Weiss Essen war er arbeitslos, schaffte es dann aber vor der Saison, durch überzeugende Leistungen in den Trainingseinheiten und in den Testspielen, sich für das U-23-Team der Königsblauen zu empfehlen und einen Vertrag zu erhalten. Und heute? Heute kann der 22-Jährige behaupten, schon vier Partien für die Profis des FC Schalke 04 absolviert zu haben – und am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen die TSG 1899 Hoffenheim könnte die fünfte folgen, erst recht, wenn sich Cheftrainer David Wagner wieder für eine Fünferkette entscheiden sollte.

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„Als klar war, dass ich RWE verlassen werde, hatte ich schon die Intention, höher zu spielen“, erzählt der gebürtige Hertener im Interview auf knappenschmiede.de. „Das hat dann so nicht geklappt. Zu Schalke hatte ich aber immer noch Kontakt. Zum einen, weil ich selbst ein Fan bin, zum anderen, weil ich hier noch viele Leute aus der Jugend kenne. Ich war überglücklich, als ich mich dann mit den Verantwortlichen des Vereins in Verbindung setzen konnte. Mir war auf jeden Fall klar, dass die U 23 eine Option für mich ist, weil sie zum Unterbau einer Profi-Mannschaft gehört. Natürlich habe ich darin auch eine kleine Chance gesehen, bei der Lizenz-Mannschaft auf mich aufmerksam zu machen. Ganz am Anfang habe ich mir das nicht ausgerechnet, aber wie man sieht, besteht immer eine kleine Chance.“

Timo Becker hat als Jugendlicher sechs Jahre lang zur Knappenschmiede gehört

Sechs Jahre lang ist Timo Becker als Jugendlicher Teil der Knappenschmiede gewesen. „Ich bin immer nur zwei Minuten mit dem Fahrrad zum Training gefahren“, sagt er. „Deswegen war mir der Klub immer nah, auch als ich dann in die U 17 von Rot-Weiss Essen gewechselt bin.“ Schon bei der Verpflichtung Timo Beckers hatte Schalkes U-23-Manager Gerald Asamoah nicht nur leise darüber nachgedacht, dass der Innenverteidiger ein Kandidat für das Profi-Team der Königsblauen werden könnte.

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„Mir war bewusst, dass es immer wieder Verletzte geben kann und dann oft die Jungs aus der U 23 eine Chance bekommen, oben mitzutrainieren oder sogar Spielzeit zu bekommen“, sagt Timo Becker. „Am Anfang der Saison war ich noch nicht dabei. Ich war neu und musste mich erst mal beweisen. Aber ich hatte immer im Hinterkopf, dass ich vielleicht auch irgendwann diese kleine Chance bekommen könnte. Dass das dann so steil bergauf geht, hätte ich nie gedacht.“

Gänsehaut beim Aufwärmen vor dem Spiel gegen den SC Paderborn 07

So ein bisschen ist es für Timo Becker nach wie vor unbegreiflich, was in den vergangenen Wochen und Monaten passiert ist. „Gegen Paderborn und Bayern durfte ich dann sogar von Anfang an spielen, das war ein unglaubliches Gefühl“, sagt er. Gerade beim ersten Mal, beim 1:1 gegen den SC Paderborn 07 am 8. Februar. „Schon beim Aufwärmen hatte ich Gänsehaut“, erzählt Timo Becker. „Die Stimmung war einfach sensationell. Mir haben die Knie auf jeden Fall gewackelt. Das hielt dann bis zur zehnten Spielminute an, bis ich erst mal realisiert hatte, dass das alles wahr ist.“

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Trotz seines Aufstiegs wirft Timo Becker auch weiterhin einen sehr genauen Blick auf die Schalker Regionalliga-Mannschaft. „Ich habe der U23 sehr viel zu verdanken“, sagt er. „Ich hatte jetzt meine Einsätze bei den Profis und verbringe viel Zeit mit ihnen. Trotzdem versuche ich, einen guten Draht zu beiden Teams zu wahren. Bisher klappt das sehr gut. Wenn ich in der Saison noch einmal bei der U 23 zum Einsatz kommen sollte, dann gebe ich auch dort 100 Prozent. Da gibt’s keine Ausreden.“ (AHa)