Lotte. . Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen setzt seinen Aufwärtstrend fort. Nach drei Liga-Siegen in Folge gelang der Mannschaft von Trainer Marc Fascher beim Tabellenzweiten SF Lotte ein verdientes 1:1. Torjäger Marcel Platzek traf unmittelbar nach der Pause zum Ausgleich.

Wenn der Ball rollt, zählt sie nicht mehr die einstige Verbundenheit. „Wir waren ein super Team“, hatte sich RWE-Trainer Marc Fascher vor dem Anpfiff erinnert. Mit Michael Boris, dem Trainer der Sportfreunde Lotte, hatte er einst drei Jahre lang in Emden zusammengearbeitet (2004-07). „Die drei Jahren waren perfekt“, sagt der Essener Coach. Doch bei allem Respekt: Entgegenkommen konnte der gute Boris nun wirklich nicht vom ehemaligen Chef erwarten. Dessen Mannschaft machte dem Tabellenzweiten mit einer überzeugenden Vorstellung richtig zu schaffen und raubte dem Gastgeber mit dem 1:1 (0:1) wohl die letzte Chance, Spitzenreiter Fortuna Köln vielleicht doch noch abfangen zu können.

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Die Essener haben auf Rang zehn nichts mehr zu verlieren. Allerdings war es den Gästen nicht anzumerken, denn sie kämpften, agierten selbstbewusst und spielten druckvoll, ließen sich auch von dem 0:1-Rückstand nicht bremsen. RWE verdiente sich diesen Punkt redlich und blieben nach drei Siegen in Folge auch im vierten Spiel ungeschlagen.

Philipp Kunz ersetzt Schwabke

An der Hafenstraße stehen bereits die Pläne für die kommende Saison zur Diskussion. Wer kommt, wer geht? Da wird kräftig spekuliert. Noch, so heißt es offiziell, könne sich der eine oder andere Spieler für eine weitere Zusammenarbeit empfehlen. Nun, das Spiel in Lotte bot eine weitere Gelegenheit. Für den verletzten Daniel Schwabke (Muskelfaserriss) stand Philipp Kunz zwischen den Pfosten und machte einen guten Job. In der Nachspielzeit rettete er sogar den Punkt mit einer starken Parade gegen Ludwig, der allein vor ihm aufgetaucht war.

Marc Fascher hatte was riskiert. In Holger Lemke, Benedikt Koep, Marian Limbasan und Marcel Platzek schickte er eine beachtliche Offensiv-Abteilung auf den Rasen. Und Koep hatte schon nach zwei Minuten die erste Chance, als er den Ball per Kopf knapp neben das Tor setzte. Das war’s aber erstmal mit den gefährlichen Szenen. RWE stand kompakt, stellte die Passwege zu und ließ nichts anbrennen.

Ausgerechnet nach einem Eckball passierte es dann. Gerrit Nauber erzielte per Kopf das 1:0.

Nach dem Ausgleich kontrollierte RWE die Partie

In der Halbzeit gab’s offenbar reichlich Gesprächsstoff. Spät kamen die Rot-Weißen zurück aufs Feld, doch dann waren sie hellwach. Nach wenigen Sekunden traf Marcel Platzek zum Ausgleich. Und plötzlich kontrollierte der Gast die Partie und hatte sehenswerte Szenen. Fascher, dem eine Vorliebe für kompromisslose Defensivarbeit nachgesagte wird, hatte in Damir Ivancicevic (für Wingerter) sogar einen weiteren Offensiven gebracht. Förderlich fürs spielerische Element.

Am Ende gerieten die Essener aber dann doch noch einmal unter Druck. Lotte kämpfte verzweifelt um die letzte Chance. In der 90.Minute war sie da: Der Gastgeber zauberte, Ernst passte auf Gataric, doch der verbaselte die Hundertprozentige. Und wenig später rettete Philipp Kunz den verdienten Punkt. Für SF Lotte war es das vierte Remis in Folge. Zu wenig.