Essen. Lange ist es her, aber die eingefleischten Rot-Weiss-Fans werden sich noch daran erinnern, dass Werner Lorant das RWE-Trikot getragen hat. Und nicht nur das: Er erzielte sogar das letzte Bundesliga-Tor für die Rot-Weißen. An diesem Donnerstag wird Lorant 65 Jahre alt. Und er ist „topfit“, wie er sagt.
Lange ist es her, aber die eingefleischten Rot-Weiss-Fans werden sich noch daran erinnern, dass Werner Lorant das RWE-Trikot getragen hat. Und nicht nur das: Er erzielte sogar das letzte Bundesliga-Tor für Rot-Weißen. An diesem Donnerstag wird Lorant 65 Jahre alt. Und er ist „topfit“, wie er sagt.
Als Spieler hatte sich den Beinamen „Beinhart“ erkämpft, als Trainer verteidigte er ihn. Lorant spielte nicht für die Essener, sondern auch für Borussia Dortmund, den FC Schalke 04 und Westfalia Herne. Später erlangte er als Trainer - vor allem bei 1860 München - Popularität. Auch mit kessen Sprüchen: „Ich wechsle nur aus, wenn sich einer ein Bein bricht“ oder „Was soll ich mit den Spielern reden, ich bin doch kein Pfarrer“.
"Ich bin doch kein Pfarrer"
Für Rot-Weiss war der gelernte Maler und Anstreicher zwischen 1973 und 1977 am Ball. Zu seinen Mitspielern zählten unter anderem Willi „Ente“ Lippens, Manfred „Manni“ Burgsmüller und Dieter Bast. Insgesamt 16 Mal trug sich Lorant in 106 Begegnungen für RWE in die Torschützenliste ein. Am 33. Spieltag der Saison 1976/1977 markierte „Beinhart“ beim 5:3-Erfolg gegen Fortuna Düsseldorf den bis heute letzten Bundesliga-Treffer für die Rot-Weißen. Mit einem 0:6 bei Eintracht Braunschweig am letzten Spieltag verabschiedete sich der Traditionsverein aus der 1. Liga. Lorant ging zum 1. FC Saarbrücken. Insgesamt kam Lorant auf 325 Bundesliga- (46 Tore) und 33 Zweitliga-Einsätze (acht Treffer).
Inzwischen wohnt Lorant im spanischen Estepona auf einer Finca. Vor wenigen Tagen war Lorant allerdings wieder einmal in seiner Heimat. In München stand er beim Benefizspiel für einen ehemaligen Spieler, den schwer erkrankten Ex-„Löwen“ Olaf Bodden, an der Seitenlinie. Das dürfte für Lorant jedoch eine Ausnahme gewesen sein. Im Gespräch mit der Fachzeitung „kicker“ sagte er, dass er nicht noch einmal „jeden Tag auf dem Trainingsplatz stehen möchte. Das Einzige, was ich machen würde, wäre Sportdirektor“.
Drohen mit Werner
Bei den Gegenspielern war der Defensivspezialist gefürchtet. Sein Mitspieler Bernd Hölzenbein (bei Eintracht Frankfurt) sagte einmal: „Wenn mich mal ein Gegenspieler nervte, drohte ich ihm mit Werner. Nach dem Motto: Ich hetz’ den Lorant auf dich. Schon war Ruhe.“ Bemerkenswert: in Lorants Bilanz stehen „nur“ zwei Rote Karten.
Lorants Trainerkarriere ist untrennbar mit dem TSV 1860 München verbunden. Insgesamt neun Jahre - von 1992 bis 2001 - stand er dort in der Verantwortung. Übernommen hatte er den Traditionsverein in der Bayernliga. Innerhalb von zwei Jahren ging es rauf in die Bundesliga. Legendär sein Temperament auf der Trainerbank. Mehrmals musste sich Lorant mit der Sportgerichtsbarkeit auseinandersetzen. Großen Wert legt er auf die Fitness. „Wer am Samstag nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle, der kann ja am Sonntag noch weiterlaufen.“