Essen. Sieben Monate können zu einer gefühlten Ewigkeit werden. Sieben Monate war Ante Vukas außer Gefecht gesetzt. An diesem Samstag, beim Auswärtsspiel in Hüttenberg, gehört der 22-jährige Torwart aus Kroatien erstmals wieder zum Aufgebot des Handball-Zweitligisten Tusem Essen.
Es war der 8. Februar 2013. Es waren 43 Minuten im Erstligaspiel zwischen Tusem und Gummersbach absolviert, da erwischte es den Tusem-Torwart Ante Vukas. „Ich bin bei einer Parade hoch gesprungen und unglücklich aufgekommen. Der Rest waren nur Schmerzen“, erzählt der 22-Jährige. Zuschauer, die damals im Sportpark am Hallo das 28:28 gegen die Oberbergischen verfolgten, werden sich daran erinnern wie sich der junge Kroate auf dem Hallenboden hin- und herwälzte. Das Knie war schlichtweg dahin.
Sieben – für Ante Vukas endlos erscheinende Monate – sind seitdem vergangen. Beim Zweitliga-Auftaktspiel der Essener vor einer Woche streifte er zwar bereits das Trikot über – beließ es jedoch beim Aufwärmen. Für das Auswärtsspiel beim TV Hüttenberg steht der Zwei-Meter-Keeper wieder im Kader. Es ist der 7. September 2013. „Nach sieben Monaten Reha bin ich einfach nur glücklich“, sagt er mit einem strahlenden Gesicht. „Und fit“, wie er im nächsten Atemzug schnell noch nachschiebt.
Zuschauen fiel dem Tusem-Keeper schwer
Den Kontakt zum Team hat er in den sieben Monaten natürlich nicht verloren. Morgens Reha, nachmittags zu Tusem-Physio Tommy Zimmermann. Und bei den Heimspielen auf die Tribüne. „Dort zu sitzen und zuschauen zu müssen, ist mir natürlich sehr schwer gefallen“, sagt Ante Vukas.
Einen Anspruch, nun gleich wieder in der Start-Sieben zu stehen, leitet der 22-Jährige aus seiner Rückkehr in den Kader aber nicht ab. „Ich bin jetzt erst einmal wieder im Kader. Blissi war die ganze Zeit fit, hat eine gute Vorbereitung gespielt und auch gegen Friesenheim eine gute Leistung gezeigt“, sagte Ante Vukas über Sebastian Bliß, mit dem ihn ein kollegiales Verhältnis verbinde.
Tusem-Trainer Dragunski plant Vukas punktuell einzusätzen
Tusem-Trainer Mark Dragunski macht kein Geheimnis daraus, dass an diesem Samstag in Hüttenberg Sebastian Bliß anfangen wird. „Wichtig ist für Ante erst einmal, dass er wieder angekommen ist. Er hat sich selbst belohnt, in dem er früher wieder dabei als zunächst erwartet. Sebastian hat seine Sache bisher super gemacht. Außerdem dürfen wir bei Ante nichts überstürzen. Ich werde ihn zunächst einmal punktuell bringen.“
Nur Peter Hornyak fehlt in Hüttenberg
Das Zweitliga-Spiel bei TV Hüttenberg wird an diesem Samstag um 20 Uhr angepfiffen. Hüttenberg verlor sein Auftaktspiel in Bittenfeld 26:29.
Niclas Pieczkowski ist beim Tusem wieder dabei. „Bis auf Peter Hornyak ist das unser stärkster Kader. Unsere Abwehr muss stehen. Vorne haben wir die Qualität, auch auswärts genug Tore zu erzielen. Wir fahren nicht zum Spaß nach Hüttenberg“, sagt Tusem-Trainer Mark Dragunski.
Die Torleute sieht er als Team, auch wenn sie natürlich sportlich miteinander konkurrieren. „Das ist nichts Ungewöhnliches im Handball und damit sind wir bisher auch gut gefahren. Wenn einer mal einen schlechten Tag erwischt, springt der Andere in die Bresche.“ Wenn er von Team spricht, denn Mark Dragunski nicht nur an Sebastian Bliß und Ante Vukas, sondern auch an den jungen Mathis Stecken, „der während der Verletzungsphase von Vukas immer Gewehr bei Fuß gestanden hat“.
Als die Sache im Bundesliga-Spiel gegen den VfL Gummersbach passierte, hatte Ante Vukas gerade einen Vorbereitungslehrgang bei der kroatischen Nationalmannschaft für die Weltmeisterschaft hinter sich. Als Torwart Nummer drei. „Ich hoffe, ich spiele wieder für den Tusem so gut, dass ich wieder berufen werde.“