Essen. Der Tusem hat einen gelungenen Start in die 2. Handball-Bundesliga gefeiert: Gegen die TSG Friesenheim gewannen die Essener mit 30:21. Dabei erwiesen sich Linksuaßen Lasse Seidel, Philipp Pöter und André Kropp als Garanten für den Tusem-Erfolg.
Wo steht der Tusem nach dem Abstieg aus der 1. Liga? Nach den Freitagpartien des Auftaktspieltages erst einmal auf Platz eins. Mit einer begeisternden Leistung besiegten die Essener die TSG Friesenheim mit 30:21 (13:8).
Starkes Abwehrzentrum
Für beide Klubs war es eine erste, vorläufige Standortbestimmung. Beide Klubs mussten jeweils auf einen unumstrittenen Leistungsträger verzichten. Während der Tusem den verletzungsbedingten Ausfall von Niclas Pieczkowski (Sprunggelenk) gut wegsteckte, schien sich bei den Friesenheimern das Fehlen von Gunnar Dietrich (Nasenbeinbruch) deutlicher auf das Spiel auszuwirken. Bei den Gästen lastete nahezu die gesamte Verantwortung im Angriff auf den Schultern der Routiniers Stephan Just und Andrej Kogut. Da die Essener Abwehr – angeführt von einem starken Toon Leenders in der Mitte – gut auf diese beiden Rückraumspieler eingestellt war und zudem die Tusem-Spieler im Angriff ihr Herz in beide Hände nahmen, entwickelte sich schnell ein munteres Spielchen.
In der Anfangsphase blieb es zunächst noch eng. Nach gut einer Viertelstunde setzte sich der Tusem aber erstmals ein wenig ab, woran Marcus Bouali seinen Anteil hatte. Der junge Linkshänder erzielte drei seiner insgesamt vier Treffer in den ersten 17 Minuten. Lasse Seidel setzte mit einigen Gegenstößen Nadelstiche und erwies sich zudem als sicherer Siebenmeterschütze. Zur Halbzeit leuchtete eine 13:8-Führung für die Essener auf. Um diese hatte sich auch Sebastian Bliß im Tusem-Tor verdient gemacht. Man darf aber auch nicht verschweigen, dass die Friesenheimer in aussichtsreicher Position so manche Fahrkarte schossen.
Lasse Seidel ragte heraus
In der zweiten Halbzeit ließen die Essener die Gäste nie mehr als vier Tore herankommen. Immer wieder war es Lasse Seidel, der zum Torerfolg kam. Am Ende zehn Treffer für den schlaksigen Tusem-Linksaußen zu Buche. Er ragte zwar heraus, doch er allein zeichnete natürlich nicht für den hohen Auftakterfolg erforderlich. Da war ein Philipp Pöter, der routiniert Regie führte, aber auch dann zur Stelle war, wenn seine Tore gefragt waren. Da war auch ein André Kropp, bei dem zunächst die Anspiele nicht so recht ankommen wollten, der aber zusehends in seiner unnachahmlichen Art sich um die Friesenheimer Abwehrspieler wand und zum Erfolg kam.
Gelungenes Debüt von Dragunski
Am Ende versuchten die Friesenheimer mit einer offensiven Deckung vielleicht doch noch das Spiel zu kippen. Es blieb beim Versuch. So spielten die Essener in der Schlussphase immer wieder über Joao Pinto auf der für ihn ungewohnten Rechtsaußen-Position. Der 32-jährige Portugiese, der in der ersten Halbzeit etwas blass blieb, kam so bei seinem Punktspieldebüt beim Tusem dann doch noch auf drei Tore. Den 30. Treffer – und damit die Mannschaftsrunde – ließ sich dann aber André Kropp nicht nehmen.
Während der sechzig Spielminuten huschte nach gelungenen Aktionen hier und da nur ein flüchtiges Lächeln über die Mundwinkel von Tusem-Trainer Mark Dragunski. Mehr nicht. Nach dem Abpfiff durfte auch er sich richtig über sein gelungenes Zweitliga-Debüt freuen.
Tusem - TSG Friesenheim 30:21 (13:8)
Tusem: Bliß, Stecken; Bach, Kühn (4), Leenders, Pöter (5), Bouali (4), Zobel, Seidel (10/3), Pinto (3), Ridder, Georigk, Kropp (4).
Friesenheim: Klier, Bender; Grimm, Kogut (4), Kraushaar (1), Lex, Just (5/1), Hauk (1), Claussen, Schwenzer (2), Unger, Schmidt, Kossler (5/2), Klimek (2).
Schiedsrichter: Dauben/Rohmer (Köln).
Zeitstrafen: Tusem 4 (Leenders 2, Pöter, Kropp) – TSG 2 (Hauk, Schmidt).
Siebenmeter: Tusem 3/3 – TSG 5/3
„Spielfilm“: 3:1 (7.), 8:3 (20.), 11:8 (26.), 13:8 (HZ), 18:11 (41.), 23:16 (49.), 25:19 (5), 29:20 (59.), 30:21 (60.).