Essen/Hattingen. .
Das Hattinger Trio beim Handball-Zweitligisten Tusem Essen darf sich über einen äußerst gelungenen Saisonstart freuen. Lasse Seidel, Marcus Bouali und Mathis Stecken standen beim 30:21-Erfolg zum Auftakt im Heimspiel gegen die TSG Friesenheim alle im Kader der Mannschaft von Trainer Mark Dragunski.
Daran, dass Essen sich nach einer ausgeglichenen Anfangsphase absetzen konnte, hatte Marcus Bouali seinen Anteil. Der junge Linkshänder erzielte drei seiner insgesamt vier Treffer in den ersten 17 Minuten. Und Lasse Seidel, der schon in seine dritte Saison in der ersten Mannschaft geht, setzte mit einigen Gegenstößen Nadelstiche und erwies sich zudem als sicherer Siebenmeterschütze. Nach dem Zwischenstand von 13:8 zur Pause beherrschte der Tusem auch die zweite Halbzeit, in der Seidel immer wieder zum Torerfolg kam. Mit zehn Treffern war er der erfolgreichste Essener Spieler.
„Das war schon ein guter Auftritt von uns“, sagt der 20-Jährige. „Mit unseren Fans im Rücken war es eine gute Teamleistung.“ Mittlerweile kann Seidel schon auf eine gewisse Erfahrung in 1. und 2. Bundesliga zurückgreifen. „Das macht einen in bestimmten Situationen schon etwas lockerer“, sagt er. Er sei zwar auch noch sehr jung. „Es gibt jetzt aber schon Spieler, die noch jünger sind als ich.“ Diesen versuche er genauso weiterzuhelfen, wie ihm früher geholfen worden sei.
Start besser als gedacht
Für Marcus Bouali, der gegen Friesenheim halbrechts begann, bedeutet das einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung. In der vergangenen Saison, die mit dem frustrierenden Abstieg aus der 1. Bundesliga endete, hatte er zwar auch schon fest zum Kader gehört und war zu Einsätzen gekommen, hatte aber hauptsächlich bei der zweiten Mannschaft in der Oberliga gespielt. „Es ist besser gelaufen als erwartet“, sagt Bouali über den Start des Tusem. „Gerade, nachdem sich Niclas Pieczkowski verletzt hatte und Friesenheim hoch gehandelt wurde, haben wir das als eine schwierige Aufgabe gesehen“, so der 20-Jährige, der in der Jugend mit Seidel zusammen vom TuS Blankenstein zum Tusem gewechselt war. „Dass es jetzt so deutlich ausgegangen ist, ist super.“
Ein völlig neues Gefühl war der Auftritt in der Halle Am Hallo für Torhüter Mathis Stecken. Er kam zwar nicht zum Einsatz, dennoch durfte er sich über die erste Berufung in den Bundesliga-Kader freuen. Stecken entstammt der JSG Hattingen/Welper und hütete beim TuS Hattingen das Tor, bis man sich wegen Meinungsverschiedenheiten zum Jahreswechsel 2012/2013 trennte. Sein Nachfolger als Nebenmann von Sascha Monjé zwischen den Pfosten des TuS wurde sein jüngerer Bruder Hendrik.
Doppelspielrecht für Stecken
Über den Kettwiger TV fand Stecken dann im Sommer den Weg zum Erstliga-Absteiger. Es sei auch im Gespräch gewesen, ihn noch mit einem Doppelspielrecht für den Drittligisten OSC Löwen Duisburg auszustatten, erzählt Stecken. „Aber gemeinsam mit den Verantwortlichen vom Tusem haben wir dann entschieden, dass der Aufwand in der dritten Liga zu groß ist.“ So soll Stecken neben seinem Engagement bei Tusem jetzt weiterhin beim Verbandsligisten Kettwiger TV zum Einsatz kommen und Spielpraxis sammeln.
Der erste Kaderplatz hat Stecken Lust auf mehr gemacht. „Wenn man 1600 Zuschauer im Kabinengang seinen Namen rufen hört, spornt das an“, sagt er.