Essen. Mit einem stark geänderten Kader geht Handball-Zweitligist Tusem Essen in die neue Saison 2013/14. Am Freitag um 19.30 Uhr startet der Tusem mit einem Heimspiel gegen die TSG Friesenheim in die neue Spielzeit. Ein Team-Check.
Mit einem stark geänderten Kader geht Handball-Zweitligist Tusem in die neue Saison 2013/14. Ein Team-Check.
Linksaußen
Lasse Seidel ist hier klar die Nummer eins. Der 20-Jährige gehört zu denjenigen, die sich in der 1. Liga stark verbesserten und zu Leistungsträger entwickelten. Florian Bach (20) kann sicherlich von seinem Altersgenossen einiges abgucken.
Rückraum links
Julius Kühn (20), der Ex-Juniorennationalspieler, war lange durch eine Schulterverletzung gehandicapt. Mittlerweile wieder schmerzfrei hat er seine Torgefahr in den Vorbereitungsspielen unter Beweis gestellt. Den größten Leistungsschub erhielt Niclas „Piecze“ Pieczkowski in der vergangenen Saison. Ob als Spielmacher oder Torschütze, der blonde Kraftprotz wurde zur tragenden Säule des Tusem-Spiels. Das sollte er auch in dieser Saison werden, wenn er nicht durch Verletzungen ausgebremst wird. Hinter Kühn und Pieczkowski hoffen Carsten Ridder (18) und Florian Goerigk (18) auf die eine oder andere Minute Zweitliga-Spielzeit.
Rückraum Mitte
Philipp Pöter soll das Spiel der Essener führen. Das er das kann, hat der 27-Jährige in der Vergangenheit bereits gezeigt. Eine schwere Knieverletzung verurteilte ihn in der vergangenen Saison weitgehend zur Tatenlosigkeit. Ein fitter Philipp Pöter wäre der ideale „verlängerte Arm des Trainers“. Als Pöter in der Vorbereitung noch das eine oder andere Mal fehlte, deutete Marvin Leisen (20) an, dass er in die Aufgabe hineinwachsen könnte.
Kreis
Hier versammelt sich die geballte Handball-Erfahrung des Tusem auf engstem Raum. André Kropp (28) gehört sicherlich aufgrund seiner körperlichen Durchsetzungsfähigkeit, seiner Ballsicherheit und seiner Quirlichkeit zu den stärksten Kreisläufern der Liga. Als Kapitän ist er als Führungsspieler respektiert. Toon Leenders (27) verkörpert mit 2,02 Metern einen anderen Kreisläufer-Typ. In der vergangenen Saison bekam der niederländische Nationalspieler allerdings nur wenig Spielanteile im Angriff.
Auch interessant
Rückraum rechts
Joao Pinto (32) aus Portugal ist ein „Halbrechter“, der seine Qualitäten mehr im Spiel eins-gegen-eins und als Vorbereiter hat. Mit seiner (internationalen) Erfahrung wird er dem Tusem sicher weiterhelfen können. Der Portugiese kann mit dem Essener Eigengewächs Marcus Bouali (20) ein gutes Duo bilden. René Zobel gilt mit seinen 17 Jahren als Riesentalent, wird aber wohl die meiste Zeit wohl noch bei den Bundesliga-A-Junioren auflaufen.
Rechtsaußen
Hier soll der zweite neue Linkshänder für Furore sorgen. Peter Hornyak (17), Flügelflitzer aus Ungarn, deutete seine Schnelligkeit und seine für sein Alter große Kaltschnäuzigkeit in den Vorbereitungsspielen an. Simon Keller (20) muss wegen einer Meniskusverletzung noch mehrere Wochen auf seinen ersten Einsatz warten.
Tor
Nach dem Weggang von Jan Kulhanek konkurrieren Sebastian Bliß (23) und Ante Vukas (22) um den ersten Platz im Essener Tor. Vukas, der beim Auftakt gegen Friesenheim noch nicht dabei sein wird, fehlt es nach seiner langen Verletzungspause allerdings noch an Spielpraxis. Stand-by-Torwart ist Mathis Stecken.
Abwehr
6:0- oder 5:1-Formation? Standard wird die 6:0-Deckung sein, für die sich Leenders, Pieczkowski oder Kühn im Mittelblock empfohlen haben. Als Alternative hat der Tusem zukünftig die offensivere „5:1“ im Köcher.
Trainer
Mark Dragunski (42) musste nicht lange überlegen, ob er den Trainerjob nach Prokops überraschendem Weggang übernehmen soll. Der Tusem ist für „Dragu“ eine Herzensangelegenheit. Jahrelang trainierte er Junioren oder die zweite Herren-Mannschaft. Es ist zwar die bisher höchste Trainertätigkeit des 117-fachen Nationalspielers, aber gerade seine Kenntnis des Tusem-Innenlebens und seine „gutes Händchen“ im Umgang mit jungen Spielern sind sein großes Plus.
Fazit
Wäre der große Aderlass nicht gekommen – nach dem Abstieg aus der ersten Liga verließen einige Leistungsträger den Klub –, hätte der Tusem mit einem eingespielten Team zum Favoritenkreis gehört. So aber müssen die „jungen Wilden“ erst an das Niveau der 2. Liga herangeführt werden. Es wird eine Saison der sportlichen Konsolidierung. „Mittelfeld plus“, antwortet Dragunski auf die Frage nach dem Saisonziel. Soll heißen: Zunächst einmal ein einstelliger Tabellenplatz. Was darüber hinausgeht, ist Zugabe. Eine realistische Einschätzung, wenn man bedenkt, mit welchen erfahrenen Kadern so manch Konkurrent auflaufen wird.