Essen.

Fünf Tage nach seinem Amtsantritt gibt Christian Prokop an diesem Freitag das Debüt auf der Trainerbank des Tusem, wenn der Tabellenneunte MT Melsungen im Sportpark am Hallo gastiert (Anwurf 19.45 Uhr).

Vier Tage haben Christian Prokop und die Spieler Zeit gehabt, sich gemeinsam auf Nordhessen vorzubereiten – nicht gerade viel. „Der erste, sehr gute Eindruck hat sich bestätigt. Die Mannschaft war im Training sehr konzentriert und engagiert“, sagt Christian Prokop. Der Schwerpunkt lag auf der Abwehrarbeit. „Wir wollen in eigener Halle eine aggressive 6:0-Abwehr aufs Parkett bringen“, erklärt der 33-Jährige.

Das wird gegen die international besetzten Melsunger auch nötig sein, bei denen der Rückraum mit dem Griechen Alexandros Vasilakis (er steht für das All-Star-Team zur Wahl), dem Serben Nenad Vuckovic und dem schwedischen Spielgestalter Patrick Fahlgren für die meiste Torgefahr sorgt. „Das sind alles starke Individualisten. Wenn wir da nicht richtig anpacken, kommen sie zu leichten Toren“, warnt Christian Prokop. Auch die Flügelzange mit Savas Karipidis (rechts) und Michel Allendorf (links) ist nicht zu unterschätzen. Neben dem Abwehrtraining stand auch die Vorbereitung auf die zwei Abwehrvarianten der Melsunger – die sowohl mit einer 6:0- wie auch einer 5:1-Abwehr agieren können – auf dem Plan. „Wir müssen im Rückraum den nötigen Druck aufbauen, um und Chancen gegen diese Deckung, die durch den früheren Kieler Daniel Kubes noch verstärkt wurde, zu erspielen“, so Prokop. Das erfordere auf der Disziplin, „doch wir dürfen sich nicht über die Chance hinausspielen“. Um diesen Druck aufbauen zu können, hofft Prokop, dass auch Julius Kühn wieder im Angriff eingesetzt werden kann, auch wenn er sicherlich noch nicht wieder seine alte Stärke haben wird. Tusem-Kapitän André Kropp musste zu Wochenbeginn beim Training passen, machte seit Wochenmitte die Übungseinheiten wieder mit und wird auch am Freitag zur Verfügung stehen.

Kreisläufer Kropp dabei

Auf der Bank der Melsunger hat ein früherer Essener das Sagen. Michael Roth trug in den 1990er Jahren das Tusem-Trikot. Den aktuellen neunten Rang betrachtet er als eine schöne Momentaufnahme. „Wir waren letztes Jahr Zehnter und wir wollen uns dieses Jahr verbessern“, peilt der 40-Jährige einen einstelligen Tabellenplatz an. Auswärts sind die Nodhessen bisher noch ohne Sieg. Zum Saisonstart gab es ein 23:23 beim TV Großwallstadt. Ein weiteres – deutlich überraschenderes Unentschieden – holte Melsungen bei den Füchsen Berlin (27:27). Zuletzt hatten die Nordhessen viermal in Folge Heimrecht und fuhren gegen Gummersbach (32:27), Neuhausen (36:25), Minden (26:21) und Göppingen (28:25) insgesamt acht Punkte ein.

Ergebnisse, die die Schwere der Aufgabe unterstreichen. Christian Prokop: „Natürlich freue ich mich besonders auf das erste Spiel zu Hause und hoffe dabei auf eine große Unterstützung.“