Essen. . Nach zwölf Spielen und null Punkten auf dem Konto ist Handball-Bundesligist Tusem Essen Tabellenletzter. Der Klub zog nun die Konsequenz und entließ Trainer Maik Handschke. Dies teilte der Klub am Montagnachmittag mit. Nachfolger ist Christian Prokop, der zuvor den Zweitligisten Post Schwerin trainierte.

Maik Handschke ist nicht mehr Trainer des Handball-Bundesligisten Tusem, der nach zwölf Spieltagen mit null Punkten das Tabellenende ziert. Das teilte der Klub am Montagnachmittag mit. Niels Ellwanger, einer von drei Geschäftsführern der Tusem Sport- und Marketing GmbH, präsentierte auch gleich den Nachfolger und stellte ihn der Mannschaft vor: Es ist Christian Prokop, der den Zweitligisten Post Schwerin bis zu dessen Insolvenz trainiert hatte.

„Die Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Es liegt nicht am Tabellenstand und auch nicht an der Arbeit von Maik Handschke. Ausschlaggebend war die Art und Weise, wie die Mannschaft zuletzt auftrat“, erklärte Niels Ellwanger dieser Zeitung. Die Mannschaft spiele trotz allem unter ihren Möglichkeiten und nutze die Chance nicht, Erfahrung zu sammeln, was der Trainer aber nicht zu verantworten habe. „Die Entwicklung ging aber in die falsche Richtung“, so Ellwanger. Die Entscheidung, die Zusammenarbeit mit Maik Handschke zu beenden, ist daher offensichtlich auch über einen längeren Zeitraum herangereift.

Handschke sorgte für Tusems Erfolge - bis zur Bundesliga

Maik Handschke, der zu seiner aktiven Zeit beim Tusem spielte, kam 2010 für Kristof Szargiej bzw. Wolfgang Brandt als Trainer auf die Margarethenhöhe und hatte einen Vertrag bis Sommer 2013. Mit ihm begann ein rasanter Aufstieg der Essener. Maik Handschke führte den Klub ein Jahr später in die eingleisige zweite Liga und ein weiteres Jahr später in die Erste Bundesliga. Für Handschke kam die Entscheidung wie aus heiterem Himmel. „Schon allein, weil aufgrund der Verletzungen, mit denen wir zurzeit zu kämpfen haben, nicht mehr Potenzial in der Mannschaft steckt. Beim Tusem hat man offenbar aber andere Vorstellungen. So ist das Geschäft. Mit der Entscheidung muss ich leben.“

TUSEM hielt nur 17 Minuten mit

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    Im Groll geht der 46-Jährige, der sich am Montagnachmittag von der Mannschaft verabschiedete, dennoch nicht. „Es war eine sehr, sehr schöne Zeit in Essen. Ich muss mich sicherlich nicht verstecken, denn wir waren auch erfolgreich – vielleicht sogar zu erfolgreich“, erklärt Maik Handschke, der darauf anspielte, dass der Aufstieg in die Erste Bundesliga erst zu einem späteren Zeitpunkt anvisiert wurde.

    Christian Prokop sitzt ab jetzt auf der Essener Trainerbank

    Über seine Zukunft machte sich der 46-Jährige am Tag der Trennung noch keine großen Gedanken. „Nach der Anspannung der vergangenen Wochen werde ich erst einmal ein paar Tage entspannen und dann mal schauen, was sich ergibt.“

    Am kommenden Freitag gegen MT Melsungen wird Christian Prokop auf der Bank des Tusem sitzen. Für den früheren Coach der Schweriner sprach auch, dass er nach der Insolvenz des Zweitligisten ohne Trainerjob war. „Wir freuen uns in ihm einen Trainer mit Erfahrung verpflichten zu können, der in der Vergangenheit in Magdeburg und Schwerin viel mit jungen Spielern gearbeitet hat. Wir hoffen mit dem Trainerwechsel noch einmal einen Impuls setzen, die Kräfte und das Potenzial der Spieler noch einmal mobilisieren zu können“, sagt Niels Ellwanger. Der Geschäftsführer weiß nur zu gut, dass trotz der Verpflichtung eines neuen Trainers die Wahrscheinlichkeit, dass der Tusem absteigen wird, immer noch sehr groß ist. „Der Abstand ist aber noch nicht unaufholbar.“