Essen. Tusem und THW Kiel – zwei klangvolle Namen im deutschen Handball. Doch während die Essener allerdings ein paar Jahre zurückblättern müssen, um auf ihren letzten Titelgewinn (EHF-Pokal, 2005) zu stoßen, heimste das Starensemble von der Förde in der vergangenen Saison gleich alle drei möglichen ein.
Handball-Welten treffen am Sonntagnachmittag um 15 Uhr im Sportpark am Hallo aufeinander. Die Kieler Ausnahmekönner kommen insgesamt auf über 1700 Länderspiele – für Deutschland, Frankreich, Serbien, Tschechien, Island oder Schweden. Beim Tusem steht in der Kategorie „Länderspiele“ eine Null. Und auch die Tatsache, dass die Mannschaft von Alfred Gislason, dem früherem Tusem-Spieler, am Donnerstag in der Champions League in Ungarn eine 30:31-Niederlage kassierte – die die Essener kollektiv am Bildschirm verfolgten –, verschiebt die Kräfteverhältnisse für Sonntag um keinen Deut.
Geduldig aber mit voller Kraft
„Man nimmt etwas mit fürs Leben mit. Gegen Spieler wie Ahlm, Jicha, Narcisse oder Omeyer zu spielen, ist schon ein besonderes Erlebnis für unsere unsere junge Truppe“, charakterisiert Tusem-Trainer Maik Handschke den sportlichen Vergleich mit den „Zebras“. In Ehrfurcht wollen die Essener dabei keineswegs erstarren. „Wir wollen uns so gut es geht verkaufen und guten Handball spielen. Wir müssen in der Abwehr kämpfen, denn fast jeder Kieler kann aus neun Metern treffen. Und jeder Angriff muss geduldig, aber mit voller Kraft gespielt werden.“
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Einsatz von Kühn fraglich
Besonders im Angriff könnte es allerdings zusätzlich schwierig werden, denn der Einsatz von Junioren-Nationalspieler Julius Kühn ist fraglich. Torwart Jan Kulhanek hat hingegen am Freitag normal trainiert. Kapitän André Kropp wird wohl auch mitspielen können, wenn auch nach seinem überstandenem Infekt unfreiwillig um ein paar Kilo leichter.
Am heutigen Samstag werden die Tusem-Spieler trainieren, das Spiel der Kieler per Video analysieren und Abwehrtaktiken besprechen. „Und dann gehen wir das Abenteuer an“, sagt Maik Handschke. Ein Abenteuer, in dessen Genuss jeder seiner Spieler kommen soll.