Zurzeit kommt es knüppeldick für den Handball-Bundesligisten Tusem. Nicht nur, dass die Essener in Balingen-Weilstetten die achte Niederlage im achten Spiel kassierten, sie gerieten auch personell an ihre Grenzen.
Balingen-Weilstetten -
Tusem
29:23 (16:10)
Balingen: Putera, Puhle; König, Foth (2), Herth (5), Tubic (3), Ettwein (1), Schlinger (3), Theuerkauf (3), Wessig, Häfner (2), Billek (4), Gutbrod (4), Liniger (2/1).
Tusem: Vukas, Bliß, Kulhanek; Böhm (6), Kühn (1), Leenders (2), Pieczkowski (2), Seidel, Breuer (2), Lindt (5), F. Handschke (3), Rahmel (2/1).
Schiedsrichter: Baumgart/Wild; Zuschauer: 2100.
Strafminuten: Balingen 8 – Tusem 4.
Siebenmeter: Balingen 3/1 – Tusem 3/1.
„Spielfilm“: 1:0 (1.), 2:1 (5.), 6:2 (13.), 16:10 (Halbzeit), 18:12 (34.), 19:16 (42.), 25:18 (52.), 29:23 (60.).
Zurzeit kommt es knüppeldick für den Handball-Bundesligisten Tusem. Nicht nur, dass die Essener in Balingen-Weilstetten die achte Niederlage im achten Spiel kassierten, sie gerieten auch personell an ihre Grenzen.
Die Hoffnungen, Kapitän und Kreisläufer André Kropp könne trotz seines Infekts vielleicht doch noch auflaufen, erfüllten sich nicht. Neben Philipp Pöter (Meniskusoperation) fehlte damit eine wichtige Stütze im Essener Spiel. Nach zehn Minuten kam es noch ärger. Torwart Jan Kulhanek, der bis dahin von sechs Bällen vier gehalten hatte, verletzt sich bei einer Abwehraktion am Finger und scheidet aus. Noch einmal zehn Minuten später fiel Julius Kühn nach einer harten Attacke auf die rechte Schulter. „Jan war nach unserer Rückkehr noch in der Nacht im Krankenhaus. Es ist nichts gebrochen“, übt sich Tusem-Trainer Maik Handschke in vorsichtigem Optimismus, dass sein Torwart am kommenden Sonntag gegen THW Kiel wieder dabei sein kann. „Julius’ Schulter wird am Montag untersucht.“ In Balingen fiel der 2,02 Meter große Rückraumschütze wegen des lädierten Wurfarms im Angriff aus. In der zweiten Halbzeit brachte Handschke ihn zumindest in der Abwehr – musste ihn bringen.
„Balingen war auf allen Positionen doppelt und dreifach besetzt und konnte dementsprechend wechseln. Wir mussten körperlich ans Limit gehen“, sagte Maik Handschke. Auszeiten dienten weniger der taktischen Besprechung als mehr einem schlichten Durchschnaufen. Einer von denen, die fast 60 Minuten auf dem Parkett standen, war Fabian Böhm. „Er hat sowohl im Angriff wie auch in der Abwehr eine starke Partie gemacht“, lobte Maik Handschke den 23-Jährigen, der mit sechs Toren auch erfolgreichster Essener Werfer war. Und auch Toon Leenders bescheinigte Handschke eine „sehr gute Abwehr- und eine solide Angriffsleistung“.
Lange Zeit hielt das Essener Häuflein der Aufrechten in Balingen recht gut mit. Zur Pause trennten den Tusem und die Gastgeber aber sechs Tore. „Es hätte weniger sein können, doch kurz vor der Pause leisteten wir uns zwei, drei unnötige Ballverluste“, so Handschke. Im zweiten Durchgang kamen die Essener bis auf drei Tore heran (19:16) und hatten in Überzahl die Chance, weiter zu verkürzen. Das misslang. Statt des Tusem in Überzahl trafen die Balinger zweimal in Unterzahl. „Dass mit zunehmender Spielzeit Fehler unterlaufen und die Konzentration nachlässt, ist dem enormen Kraftaufwand geschuldet“, wollte Maik Handschke seinen Spielern keinen Vorwurf machen. Im Gegenteil: „Wir haben uns toll verkauft. Wir haben super gekämpft und uns nicht ergeben. Darauf können wir aufbauen.“