Essen. Das Derby zwischen den beiden großen Essener Klubs Rot-Weiss und Schwarz-Weiß findet dieses Mal nur in der Vorbereitung statt - dennoch ist es kein Spiel wie jedes andere. Spieler und Trainer fiebern der Begegnung bereits entgegen.
Ist es wirklich nur ein ganz gewöhnliches Testspiel im Rahmen der Vorbereitung zwischen zwei Essener Mannschaften? So kann man das nicht sagen. Es ist der Vergleich zwischen den beiden großen Traditionsklubs dieser Stadt. Und ein bisschen mehr prickelt es schon, wenn die Schwarz-Weißen die Rot-Weißen herausfordern. Am Samstag ist es wieder soweit: Der Oberligist ETB empfängt den Regionalligisten RWE (16 Uhr, Uhlenkrug). Und natürlich erhoffen sich alle Beteiligten eine ordentliche Kulisse für diesen prestige-trächtigen Vergleich.
„Natürlich hat man im Training während der Woche gemerkt, dass das kein normales Spiel ist“, schildert ETB-Trainer Dirk Helmig seine Eindrücke. „Die Jungs freuen sich drauf. Und jeder will natürlich auch auflaufen.“
Was allerdings nicht ganz funktionieren wird, denn Helmig muss Som Essomé und Redouan El-Hossaini (privat verhindert) ersetzen und auf Manuel Schulitz (muskuläre Probleme) sowie Torwart Tobias Ritz (krank) verzichten.
Der sportliche Aspekt
Aber bei aller Gefühlsduselei, die an diesem Samstag aufkommen mag, die Trainer auf beiden Seiten haben vor allem den sportliche Aspekt im Auge. Schließlich beginnt für beide Teams in zwei Wochen der Ernst des Liga-Lebens. „Ich werde sicherlich nicht mehr komplett durchwechseln“, sagt Helmig. Die Zeit des intensiven Probierens habe für ihn mit der Partie gegen den Regionalligisten RW Oberhausen vor einer Woche geendet. Nun heißt es, eine schlagkräftige Formation zu finden. „Ich will sehen, dass wir auch gegen einen höherklassigen Gegner taktisch diszipliniert und in einer guten Ordnung spielen können“, sagt Helmig. Und er will erkennen, dass sich seine Mannschaft im Vergleich zum RWO-Spiel wieder ein Stück weit entwickelt hat. Immerhin hat der ETB mit seiner jungen Truppe in Oberhausen bereits ganz ordentlich gespielt und ein respektables 2:2 erzielt.
RWE startet in die Saison
RWE-Trainer Waldemar Wrobel will das Prestige in diesem Vergleich auch nicht allzu hoch hängen. Auch er betont, dass ihm der sportliche Aspekt viel mehr interessiere. Natürlich gebe eine solche Konstellation zusätzliche Motivation. „Aber es ist und bleibt ein Testspiel, und als solches werden wir diese Partie auch angehen.“
Automatismen sollen sich einschleifen
Wie Helmig will Wrobel heute am Uhlenkrug weitere Fortschritte von seiner Mannschaft sehen. Die Dinge aus dem Training müssen im Wettkampf umgesetzt werden, die Spieler sich zusammenfinden, Automatismen sich einschleifen.
Fazit: Waldemar Wrobel und Dirk Helmig wollen eine gute Leistung sehen. Und sollte am Ende auch noch ein Sieg herausspringen, kann es ihnen recht sein. Denn Sieger haben meistens - oder zumindest etwas mehr als der Gegner - richtig gemacht.